Ein ganzes Land im Zeichen der Proteste gegen die Militärjunta: Myanmar ist aufgestanden, vom Krankenhaus zum Bergwerk
„…In Myanmars größten Städten hat es am Sonntag den zweiten Tag in Folge trotz Coronapandemie Massenproteste gegen den Militärputsch gegeben. Allein in der größten Stadt Yangon schätzten mehrere Beobachter der taz gegenüber die Zahl der Demonstrant:innen auf 100.000. Es war der größte Protest seit dem Militärputsch am vergangenen Montag. Seit Dienstag wird jeden Abend durch das Schlagen auf Töpfe protestiert. Die Demonstrant:innen marschierten jetzt in mehreren Zügen durch die Innenstadt. Viele versammelten sich vor dem Rathaus neben der Sule-Pagode. Sie trugen überwiegend Rot, die Farbe der Nationalen Liga für Demokratie (NLD), der gestürzten De-facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. „Nieder mit der Diktatur!“ – „Wir wollen unsere Führerin Mutter Suu zurückhaben“ – „Leistet zivilen Ungehorsam“, lauteten die Parolen. Autofahrer hupten zur Unterstützung. Viele zeigten als Zeichen des Protests auch die drei Finger aus der Filmreihe „Die Tribute von Panem“, die bereits im benachbarten Thailand ein Protestsymbol gegen die dortige Militärregierung sind. Die meisten Demonstrant:innen waren junge Menschen, doch demonstrierten auch Staatsangestellte und sogar Bergarbeiter. In Yangon sperrten Polizei und Militär Straßen mit Stacheldrahtbarrikaden und bewaffneten Einsatzkräften ab. Teilweise standen sie den skandierenden Demonstrant:innen direkt gegenüber, griffen aber nicht ein und wurden auch nicht angegriffen...“ – aus dem Bericht „Hupen für Suu Kyi“ von Sven Hansen m 07. Februar 2021 in der taz online über die Massenproteste am Wochenende. Siehe dazu weitere aktuelle Berichte vom Wochenende aus Myanmar, aus denen – ein weiteres Mal – die große Bedeutung gewerkschaftlicher Beteiligung an den Protesten sehr deutlich wird
Die streikenden Ärzte Myanmars appellieren an die Welt: Helft uns im Kampf gegen den Militärputsch!
Das richtig gehend Unerhörte ist passiert: Nein, gemeint ist nicht der neuerliche Putsch der uniformierten Bande in Myanmar. Gemeint ist die nunmehr erstmals weltweit sichtbare Tatsache, dass es eben in Myanmar nicht nur die Verbrecher-Armee und eine (warum auch immer) Nobelpreisträgerin samt ihrer Partei als politische Akteure gibt – sondern eine große und starke demokratische Bewegung in der Bevölkerung. Die massiv gegen den neuerlichen Putsch mobilisiert – und wobei (keineswegs wirklich üblich) die Gewerkschaften eine tragende Rolle spielen – insbesondere die Ärzte-Gewerkschaft, deren Streik im staatlichen Gesundheitswesen der Auftakt zu einer Streikbewegung gegen den Putsch war, die nun auch im Bildungswesen und der Textilindustrie stattfinden (siehe dazu den Verweis auf unseren letzten Bericht am Ende dieses Beitrags). In dem global verbreiteten Aufruf „Direct Appeal to International Medical Community“ vom 03. Februar 2021 an die „medizinische Gemeinschaft der Welt“ appellieren die Streikenden nun an die weltweit Unterstützung im Kampf gegen die neue Militär-Diktatur und reihen sich in das Civil Disobedience Movement ein. Ein Appell, den wir im Folgenden dokumentieren
b) Und darüber hinaus im LabourNet Germany:
INTERNATIONAL
3. Internationales » São Tomé und Principe » Arbeitskämpfe
40. Interventionen » Wirtschaftspolitische Gegenwehr: Krisen und der alltägliche Kapitalismus » Alltagswiderstand und Commons » Commons und Recht auf Stadt » Dossier: Recht auf Wohnung: Erst recht bei einer Epidemie
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: [Crowdfunding Kampagne] The Loud Spring Trailer
„Seit Beginn der UN Klimakonferenzen 1992 sind die jährlichen CO2 Emissionen nicht gesunken, sondern um 60% gestiegen. Warum? Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die in der Lage wäre, den Klimawandel einzudämmen? Wir wollen einen Film machen, der sich diesen Fragen annähert und einen konkreten Vorschlag macht. Helft uns diesen Film zu finanzieren & unterstützt unsere Crowdfunding Kampagne: https://www.startnext.com/the-loud-spring “ Video bei labounet.tv (engl. mit dt UT | 2 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600