Hier im (kostenlosen, aber unterstützungsbedürftigen) Newsletter die WICHTIGSTEN der seit dem letzten Newsletter veröffentlichten Beiträge auf unserer Homepage:
0. Editorial
Liebe Freund:innen und Kolleg:innen,
aus aktuellem Anlass (der untenstehende Beitrag 1.) ein kleiner Einblick in unsere Arbeitsweise:
- nicht nur, weil wir es gar nicht leisten können, auch weil wir bei unserer werten Leser:innenschaft von aufgeklärten und interessierten Menschen ausgehen, setzen wir das tägliche mediale Schlagzeilen-Wissen voraus. Abgesehen von exklusiven Beiträgen, konzentrieren wir uns daher schon immer auf Hintergründe und Bewertungen.
- Dank der Unterstützung durch die Stiftung Menschenwürde und Kommunikation in der Arbeitswelt und natürlich unserer Fördermitglieder sind wir werbe-unabhängig und weder auf reißerische Schlagzeilen noch auf schnelle Klicks angewiesen.
- Verantwortungsvolle Pressearbeit hat – ökonomisch ermöglicht auf der o.g. Basis – für uns schon immer bedeutet, auf so manche Schlagzeile zu verzichten, wenn es z.B. nicht möglich war, die Informant:innen zu schützen oder den längerfristigen Zielen einer emanzipatorischen Gewerkschafts- und Gesellschaftspolitik zu schaden.
- Diese Erläuterung ist durch einige aktuelle Nachfragen notwendig geworden, gilt aber von Beginn der nun 25jährigen Geschichte des LabourNet Germany an. Wir danken nochmals unseren Unterstützer:innen für diese sehr wichtige redaktionelle Unabhängigkeit!
- Und noch eine Mitteilung, die uns wichtig ist: Wir erhalten immer noch Zuschriften von Menschen, die meinen, sich darüber lustig machen zu müssen, dass wir gendern (was wir in der kommenden Zeit noch konsequenter und gleichmäßiger umsetzen wollen). Solange Menschen immer noch wegen ihres (gewählten) Geschlechts, ihrer Identität, ihrer Sexualität oder ihrem Aussehen in Lebensgefahr geraten und diskriminiert werden, gendern wir, bis der und die letzte kapiert, dass auch Sprache Bewusstsein schafft und ein Mittel ist (wenn auch längst nicht das einzige) sich zu solidarisieren.
Nun wir hoffen auf Verständnis, dass dadurch am Wochenende die Zeit für sonstige Berichterstattung davon gelaufen ist…
a) Uns wichtigste Veröffentlichungen seit dem letzten Newsletter:
Konflikt zwischen ver.di und bisherigem Bundesfachgruppenleiter Handel eskaliert: Wenn eine Gewerkschaft fristlos kündigt und sich dabei auf Satzung und Arbeitsrecht beruft…
Unsere Rubrik Gewerkschaften als Arbeitgeber
ist eine sensible, freut sich doch das Kapital über jede Verfehlung, während viele linke Gewerkschafter:innen jede Veröffentlichung als Verrat betrachten. Dieser Verantwortung ist geschuldet, dass wir bisher die 2-3 Kündigungen gegenüber Orhan Akman, dem bisherigen Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel, noch nicht berichtet haben, was bereits mehrfach nachgefragt wurde. Der Sachverhalt ist nicht nur sensibel, sondern auch komplex, denn es geht hier um mind. 3 Handlungsebenen. Mag Wompel liegen viele interne Dokumente zum Fall vor und nach einigen Gesprächen/Kommunikation – v.a. mit Orhan Akman selbst und der ver.di-Pressestelle – folgt hier ein vorläufiger Versuch der (subjektiven) Einordnung zum Stand am 4.9.22
. Spoiler: Fristlose, gar Verdachtskündigung ist einer Gewerkschaft unwürdig und der betroffene Kollege daher – unabhängig von deren Gründen – im Kampf dagegen aus gewerkschaftspolitischen Gründen zu unterstützen!
2. Interventionen » Kampf um Grundrechte » allgemeine Grundrechte » Menschenrechte
Solidarität mit der CSD-Community und allen Trans*Menschen: Der Kampf für das Recht auf Leben beginnt nicht erst beim Zeigen der Regenbogenfahne
Am 27. August 2022 hat sich der trans Mann Malte C. in Münster am Rande der Pride Parade für Frauen eingesetzt, die von einem Mann homophob angegangen wurden. Er wurde daraufhin von dem Angreifer geschlagen bis er ohnmächtig auf den Asphalt aufschlug. Am Freitag, den 2. September 2022 verstarb Malte schließlich an seinen Verletzungen. Dieser Angriff reiht sich ein in eine Serie von Vorfällen in den letzten zwei Jahren, in denen queere und trans Menschen – nicht nur – am Rande von CSD [Christopher Street Day] bzw. Pride Paraden zunehmend attackiert werden. Laut Innenministerium hat sie die offizielle Zahl der Angriffe von 2019 bis 2022 verdoppelt. LabourNet Germany solidarisiert sich mit den Angehörigen und der CSD Community und dokumentiert weitere Berichte
b) Und darüber hinaus im LabourNet Germany:
INTERNATIONALES
4. Internationales » Großbritannien » Arbeitskämpfe
BRANCHEN
10. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Gesundheitswesen » Konflikte und Arbeitskämpfe im Gesundheitswesen in diversen Kliniken » Dossier: Unterstützungsbündnis für mehr Personal im Universitätskrankenhaus Frankfurt
13. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Gesundheitswesen » Pflegedienste und Care-Arbeit » Dossier: Überlastung treibt Krankenpflegekräfte in die Leiharbeit
POLITIK
16. Politik » Sozialpolitische Debatte » Soziale Grundrechte
INTERVENTIONEN
Heiße Herbst-Grüße von Mag und Anne
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AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Das autonome Hafenarbeiterkollektiv CALP
„Das autonome Hafenarbeiterkollektiv CALP existiert seit 2011 und ist eine wichtige Institution in Genua. Wir haben den Sprecher José Nivoi im Juni 2022 interviewt. Die Hafenarbeiter verhinderten 2019 „die Verladung von Generatoren für das saudische Militär auf dem saudi-arabischen Frachter Bahri Yanbu im Hafen von Genua, um nicht zu Kompliz*innen des Kriegs in Jemen zu werden.“ (Informationsstelle MIlitarisierung) Damit und mit ähnlichen Aktionen haben sie viel Aufmerksamkeit erzeugt und erreicht, dass das Verschiffen von Waffen an Kriegsschauplätze im Hafen von Genua verboten wurde. Das CALP ist außerdem zusammen mit anderen Gruppen aktiv daran beteiligt, faschistische Gruppen aus der Stadt zu verjagen. Seit letztem Jahr ist das CALP dabei, einen transnationalen antimilitaristischen Streik von Hafenarbeiter*innen zu organisieren. Der Streik soll Ende September oder Anfang Oktober 2022 stattfinden.“ Video von labournet.tv
(italienisch mit dt. ut | 17 min | 2022)
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LabourNet Germany: https://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600