1. Mai 2021 in der Türkei: Über 240 Festnahmen in Istanbul und Ankara, Verletzte in Trabzon
„In Ankara und Istanbul sind mindestens 241 Personen festgenommen worden, die trotz Veranstaltungsverbot am 1. Mai demonstrieren wollten. In Ankara und Istanbul sind mindestens 241 Personen festgenommen worden. Die türkische Polizei ist mit einem martialischen Aufgebot präsent, viele Stadtbezirke werden regelrecht belagert. In der Türkei sind alle Veranstaltungen zum 1. Mai verboten. Dennoch versuchen zahlreiche Menschen zu demonstrieren. Aus Istanbul wurden bisher 220 Festnahmen gemeldet. Die meisten Personen wurden noch vor Erreichen des abgesperrten Taksim-Platzes im zentralen Stadtteil Beyoğlu von der Polizei abgeführt und in das Präsidium Vatan überstellt. (…) In Ankara wurden bei zwei verschiedenen Aktionen im Kreis Mamak 14 Personen festgenommen, darunter auch die MA-Korrespondentin Ceylan Şahinli. (…) Zu sieben weiteren Festnahmen in der türkischen Hauptstadt kam es im Regierungsviertel Çankaya, als eine Gruppe von Aktivist:innen der Partei der Arbeiterbewegung (EHP) am Sakarya-Platz demonstrieren wollte. Bei dem gewaltsamen Übergriff entriss ein Polizist der Reporterin des Senders Yol TV, Özge Uyanık, das Handy aus der Hand und warf es auf den Boden. Anschließend trat er auf das Gerät…“ Bericht vom 1 Mai 2021 mit vielen Bildern und weiteren Infos bei ANF Deutsch – siehe einige weitere Berichte und Videos
1. Mai 2021 in Paris: gewerkschaftliche Mobilisierung und eine Attacke am Schluss der Kundgebung
„Die soziale Mobilisierung in Frankreich meldet sich zumindest zum diesjährigen 1. Mai zurück. (…) Ein zentrales, alle Sektoren verbindendes Thema zeichnete sich nicht ab, vielmehr handelte es sich um einen Neubeginn sozialer Protestmobilisierung nach einer mehrmonatigen faktischen Totalpause – abgesehen von lokalen Situationen wie einem Konflikt mit „Bossnapping“-Aktion in einem Werk von Renault in der Bretagne vergangene Woche (wir werden darauf zurückkommen). In dieser Zeit wurden frankreichweit seit dem Pandemiefrühling von 2020 insgesamt 550 „Sozialpläne“, also kollektive betriebsbedingte Entlassungen, verzeichnet. Als wichtiges sozialpolitisches Thema kündigt sich für die kommenden Woche die regressive „Reform“ der Arbeitslosenversicherung an. (…) Am Abschlussort kam es dann zum körperlichen Angriff von einigen Dutzend Personen, einige von ihnen trugen gelbe Westen, auf den Ordnerdienst sowie einen Lautsprecherwagen der CGT. (…) In diesem Jahr war auffällig, dass es am 1. Mai ausgeprägt viele Impf- und Maskengegner und ähnliche Vögel (die in Deutschland zum Querspinner-Spektrum zählen würden) waren, die sich gelbe Westen anzogen. Dies dürfte zum Problem des totalen Solidaritätsbruchs gegenüber Gewerkschafter/inne/n erheblich beigetragen haben.“ Artikel und Fotos von Bernard Schmid vom 3.5.2021 – wir danken!
Ich bitte um Verständnis, wenn dies (vorerst?) die einzigen Berichte zum 1. Mai in diesem Jahr bleiben müssen… Im Dossier zum 1. Mai 21 sind unter den Links zu den Aufrufen meist auch Berichte zu finden…
28. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Lagerhaltung und andere Schikanen
Unser Freund und Kooperationspartner Ismail Küpeli hat (passend) am 1. Mai auf Twitter eine tolle Kampagne gestartet: „Das tolle @labournet_de-Projekt lastet inzwischen nur noch auf den Schultern von Mag Wompel & braucht dringend finanzielle und sonstige Unterstützung. Hier eine Spendenkampagne von mir…“
Wir danken natürlich und freuen uns bereits über viel Zuspruch und ein neues Fördermitglied! Und darüber freuen wir uns ganz besonders, denn so sehr jeder Cent an Spende fehlt: Um die Redaktion zu verstärken (und das muss sein, Ihr seht wie schwer es mir fällt, die Inhalte zu reduzieren: So Vieles im Leben ist wichtig…), brauchen wir eher Fördermitgliedschaften (schon ab 5,50 €), mit denen wir einigermassen planen können – wir bekämpfen ja das hire and fire…
Lieber Gruss, Mag – bleibt gesund, widerständig und solidarisch!
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Widerstandstagebücher: Kooperativen
„Die Widerstandstagebücher werden von zwei Internationalistinnen gemacht, die von vorort über die Revolution in Rojava informieren. Rojava ist ein seit 2012 de facto autonomes Gebiet im Nordosten Syriens, in dem ein System der Selbstverwaltung aufgebaut wird, der demokratische Konföderalismus. Das Ziel ist, eine Zivilgesellschaft aufzubauen, die direkte Demokratie, Ökologie und die Befreiung der Frauen verwirklicht. In dieser Episode der Widerstandstagebücher geht es um die Rolle der Kooperativen in der Revolution. Seit 2012 wurden in Rojava mehrere hundert Genossenschaften mit meist zwischen 20 und 35 Mitgliedern gegründet.“ Video bei labournet.tv (engl./kurdisch mit dt. UT | 7 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600