Italiens Regierung möchte damit durchkommen, es seien nur Rechte, die gegen ihre Willkürakte protestieren: Als ob die (beispielsweise) etwas gegen die – erlaubte – Öffnung der Einkaufszentren hätten…
„Was vor wenigen Tagen mit den Konflikten in Neapel gegen die neue Dekrete der Regionalregierung begann, die eine erneute Ausgangssperre und die Schließung von Gaststätten und kleinen Geschäften anordnete, hat sich innerhalb weniger Tage über weite Teile Italiens ausgebreitet. Am Dienstagabend gab es schon in über 30 italienischen Städten Proteste, Plünderungen und Riots in Turin, Strassenkämpfe in Mailand.. Diese spontane Bewegung ist voller Widersprüche, sowohl was ihre Ausrichtung als auch was ihre Zusammensetzung betrifft, wie könnte es in diesen Zeiten auch anderes sein. In Napoli gab es auf der einen Seite eine diffuse Mobilisierung von Anwohnern und Gewerbetreibenden, auf der anderen Seite eine Mobilisierung von Linken und Basisgewerkschaftlern, die sich Kämpfe mit den Bullen lieferten. Am nächsten Tag eine Mobilisierung der Faschos in Rom, die aber außer Feuerwerk nicht viel auf die Reihe bekommen haben“ so die Einleitung von Sebastian Lotzer zu seiner Übersetzung eines Textes von Turiner Aktiven „Pandemie Kriegstagebücher reloaded. Italien: Die Revolte gegen Ausnahmezustand und Ausgangssperre generalisiert sich“ am 27. Oktober 2020 bei non.copyriot über die nahe liegende Komplexität der Proteste und die angemessene Reaktion darauf (die natürlich keineswegs im „Fernhalten“ liegt). Siehe dazu im Dossier sieben weitere aktuelle Beiträge, sowohl zum Charakter der Proteste, als auch zu ihren Ursachen
Die Massenproteste in Polen gegen die rechtsradikale „Gebärmaschinen-Doktrin“ sind so extrem stark, dass das Kampfbündnis von Nazis und katholischer Kirche wankt – und die Regierung zum Bürgerkrieg ruft (und die Frauen zum Streik)
„Kaczyński mobilisiert jetzt in einer Videobotschaft zum offenen Endkampf: „Wir müssen die polnischen Kirchen um jeden Preis schützen. Ich rufe alle dazu auf, an der Verteidigung der Kirche teilzunehmen… Das ist ein Angriff der Polen vernichten soll.“ – so meldet es kapturak auf seinem Twitter-Kanal am Abend des 27. Oktober 2020 womit er sowohl Recht hat, was den Aufruf des obersten Rechten Polens zum Bürgerkrieg um jeden Preis betrifft, als es auch bei diesem extrem wenig feinen Herren deutlich macht, dass er angesichts der massenhaften Proteste versucht, seine frauenfeindliche Offensive hinter dem Appell an Tradition und Gottesanbetung zu verstecken – womit er nicht alleine zu sein scheint… Zum absoluten Abtreibungsverbot in Polen und dem explodierenden Massenwiderstand dagegen unsere aktuelle Materialsammlung „Die Rechten (nicht nur) in Polen wollen Gebärmaschinen – und bekommen massenhaften Widerstand“ vom 28. Oktober 2020, inklusive einer gewerkschaftlichen Kritik an einer entsprechenden internationalen Aktion der polnischen Regierung samt ungläubigen Bündnispartnern
3. Internationales » Belarus/Weißrussland » Politik
Der Aufruf zum Generalstreik in Belarus: Wie weit wurde er von wem befolgt?
„… Nach massenhaften Festnahmen Andersdenkender am Sonntag hat die Demokratiebewegung in Belarus ihre Gangart verschärft, indem Bürger zum Streik aufgefordert wurden. In der Hauptstadt Minsk blieben an diesem Montag zahlreiche Läden und Gaststätten geschlossen. Unter anderem gab es einen „Marsch der Senioren“ durch Minsk. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters zog eine Gruppe von bis zu 3000 Demonstranten durch die Straßen. Die Teilnehmerskandierten: „Lang lebe Belarus!“ Viele trugen die historische weiß-rot-weiße Fahne. Am Protest beteiligten sichviele Rentner und Studenten, aber offenbar auch Fabrikarbeiter. Bislang ist aber unklar, welches Ausmaß der Streik landesweit hatte. Die Gegnerin von Machthaber Lukaschenko, Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja sagte in ihrem EU-Exil, dass es eine „sehr aktive“ Beteiligung nach dem Aufruf zu einem Generalstreik gebe. Es hätten sich medizinisches Personal, IT-Firmen und Studenten beteiligt sowie viele Privatbetriebe...“ – so wird in der Meldung „Streik und Protest in Belarus – Ausmaß unklar“ am 26. Oktober 2020 bei der Deutschen Welle überraschend vorsichtig berichtet (für einen seltenen Generalstreiks-Aufruf, der die Unterstützung der Bundesregierung „genießt“) und woraus schon deutlich wird, dass die zumindest in westlichen Medien als Oppositionsführerin dargestellte Frau nicht unbedingt auch eine Streikführerin ist… Siehe dazu fünf weitere aktuelle Beiträge sowie einen Hintergrundbeitrag über die Gewerkschaftsbewegung in Belarus und den Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Beiträge zur Demokratiebewegung in Belarus
Das Anmeldeformular zur Fördermitgliedschaft funktioniert – und ist so einfach wie „billig“!
Wir hatten tatsächlich schon Angst, das Anmeldeformular zur Fördermitgliedschaft würde nicht funktionieren, dabei sind wir mehr denn je auf die finanzielle Unterstützung unserer Arbeit angewiesen…
Doch zumindest diese Sorge hat sich als überflüssig erwiesen, denn seit heute freuen wir uns über ein neues und zudem „bekennendes“ Fördermitglied! Herzlich willkommen im illustren Club und vielen Dank!
Und wir danken im Voraus für freundliche und gerne auch zahlreiche Nachahmung!
Lieber Gruss, Mag und Helmut – bleibt gesund und widerständig!
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Krankenhausbelegschaft kämpft gegen Corona
„Am 7. Oktober 2020 forderte die Belegschaft des Highland Hospital im Landkreis Alameda (Oakland) die Re-Kommunalisierung ihres Krankenhauses. Die Arbeiter_innen kommen jeden Tag, um die Patient_innen zu versorgen, obwohl sie Angst haben sich mit Covid19 anzustecken und ihre Familien in Gefahr zu bringen. Sie wissen, dass ihre Dienstleistungen unersetzlich sind für die einkommensschwache Nachbarschaft. In scharfem Kontrast zu diesem Engagement steht das Privatunternehmen AHS, das das Krankenhaus verwaltet. Das Management stellt keine ausreichende Schutzausrüstung gegen Covid19 zur Verfügung. Arbeitsbereiche werden outgesourced und Festangestellte durch Leiharbeiter_innen ersetzt. Ein Arbeiter, der über die Missstände berichtet hatte wurden entlassen.“ Video bei labounet.tv (engl. mit dt. UT | 12 min | 2020)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600