Liebe KollegInnen,
hier im (kostenlosen, aber unterstützungsbedürftigen) Newsletter die WICHTIGSTEN der seit dem letzten Newsletter veröffentlichten Beiträge auf unserer Homepage:
0. Editorial
Liebe FreundInnen und KollegInnen,
ich glaube, ich werde bei diesem neuen, kleinen Editorial bleiben (wenn sich niemand beschwert) – und Gründe dafür gehen offenbar nicht aus…
Da gab es am Montag z.B. den ersten Newsletter seit 2 Wochen und prompt einen klassischen Vorführeffekt, denn der stolz angekündigte eigene mail-Server hat prompf versagt und den Newsletter statt kurz vor 13 Uhr erst nach 17 Uhr versandt – nun soll aber alles behoben sein (mit Dank an unseren Provider!)
Und Dank gebührt auch – heute besonders – an die ehrenamtlichen ÜbersetzerInnen, die meist nicht genannt werden wollen! (Helmut fehlt…) Die Koordinierung dieser Hilfen dauert aber natürlich etwas, weshalb wir z.B. die Proteste in Brasilien vom Samstag erst heute vermelden – lesenwert sind sie immer noch!
Viel Spass beim Lesen! Mag
a) Unsere (netz)exklusiven Veröffentlichungen seit dem letzten Newsletter:
1. Internationales » Brasilien » Politik
(„Berichte aus Brasilia“, Ausgabe 3) Zwischen Inkompetenz in der Bekämpfung der Pandemie, Konflikt zwischen den Institutionen und wachsender Polarisierung
„Drei Themen dominieren derzeit die brasilianische Politik: Erstens deckt eine parlamentarische Kommission des brasilianischen Senats, die den Umgang der Regierung mit der Pandemie untersuchen soll, ein riesiges Korruptionsnetzwerk im Zusammenhang mit dem Kauf von Impfstoffen auf, an dem Präsident Jair Bolsonaro zumindest indirekt beteiligt ist. Zweitens befindet sich die Popularität von Präsident Bolsonaro eindeutig auf einem Abwärtspfad, und der ehemalige Präsident Luiz Lula da Silva führt alle Umfragen mit mindestens 20 Prozent Vorsprung vor Bolsonaro an. Schließlich sind seit Ende Mai Massenproteste gegen Bolsonaro in allen 26 Landeshauptstädten und mehr als 100 weiteren Städten zur regelmäßigen Erscheinung geworden, wobei es bisher drei große Mobilisierungen gab, an denen jeweils rund 500.000 Demonstranten teilnahmen. (…) In den Gewerkschaften haben Debatten darüber begonnen, wie die organisierte Arbeiterklasse stärker in die Bewegung eingebunden werden kann, und Anfang August wird als möglicher Termin für einen Generalstreik gesehen. Die vier zentralen Forderungen der Demonstranten sind Impfstoffe, Essen auf dem Tisch, eine Wiederbelebung des -Grundeinkommens von 600 R$, das fast das ganze Jahr 2020 hindurch gezahlt wurde, und die Amtsenthebung Bolsonaros...“ Bericht von Jörg Nowak, Dozent an der Universität Brasilia, vom Juli 2021 – wir danken!
Siehe auch:
[Samstag, den 24. Juli 21] „Bolsonaro raus!“ – Tausende demonstrieren landesweit – Nicht nur die Unzufriedenheit über die Pandemiepolitik treibt die Protestierenden an
„Dutzende Tausend Brasilianer*innen sind am 24. Juli in 20 der 26 Bundesstaaten des Landes erneut für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Jair Bolsonaro auf die Straßen gegangen. Es ist das vierte Mal, dass linke Parteien, Gewerkschaften und soziale Bewegungen zu Protesten gegen Bolsonaro aufrufen. Gleichzeitig ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Brasiliens Präsidenten: Er soll Vermutungen über Unregelmäßigkeiten bei den Verhandlungen um Covid-19-Impfstoffe geheim gehalten haben. Aus diesem Anlass war landesweit und international zu mehr als 400 Demonstrationen aufgerufen worden. Einer der ersten Protestzüge fand im Zentrum von Rio de Janeiro statt. Tausende Menschen, die meisten in Rot gekleidet und mit Masken gegen das Coronavirus, demonstrierten mit Plakaten, auf denen es etwa „Krimineller Korrupter raus!“, „Wir alle können es nicht mehr ertragen“, „Bolsonaro raus!“ oder „Die Revolutionen sind so lange unmöglich, bis sie unvermeidbar werden“ lautete. Hunderte zogen vom Zumbi dos Palmares-Denkmal bis zur Candelaria-Kirche im Zentrum der Stadt. Bis zum Nachmittag berichtete die brasilianische Presse mit Bildern von mit Demonstrierenden gefüllten Straßen über die zentralen Themen der Proteste: die Kritik am späten Beginn der Impfkampagne sowie an der ansteigenden Arbeitslosigkeit und die Forderung nach einer Erhöhung der Notfallhilfen für die ärmsten Bevölkerungsteile in der Pandemie…“ Aus dem Bericht am 25.7.2021 beim Nachrichtenpool Lateinamerika 
Las Kellys wollen ein ausbeutungsfreies Portal für Hotelbuchungen aufbauen und starten eine Crowdfunding-Kampagne
„Die Vereinigung der Zimmerreinigungskräfte Las Kellys wollen eine Hotelbuchungszentrale aufbauen, mit der über sie Zimmer in Hotels gebucht werden können, die bestimmte Standards von gerechter und qualitativ guter Arbeit erfüllen und in denen sie als Gewerkschaft vertreten sind. Zur Finanzierung der Kosten haben sie ein Crowdfunding auf goteo.org gestartet. Wie die Sprecherin der Gewerkschaft Las Kellys in Barcelona, Vaina Arana, erklärt, ist einer der wichtigsten Punkte, dass über die Buchungszentrale nur Hotels reserviert werden können, die das Siegel „Gerechte und qualitativ gute Arbeit“ haben. Diese Initiative der Gewerkschaft wurde im November 2018 vom katalanischen Parlament verabschiedet, aber nie umgesetzt. Mit der Buchungszentrale wollen Las Kellys die Arbeitsbedingungen im Hotelgewerbe verbessern, besonders die der Reinigungskräfte. Diese Arbeitsplätze sind mehrheitlich mit Frauen besetzt, die für die Reinigung eines Zimmers weniger als einen Euro bekommen. Diese Situation führt zu enormer Arbeitsüberlastung und damit häufig zu einer Verschlechterung der physischen und psychischen Gesundheit, wie Arana berichtet. (Um diese Situation zu ändern, wollen Las Kellys in 80 Tagen mindestens 60000 Euro durch Crowdfunding zusammen bekommen, um Anfang 2022 mit der Buchungszentrale zu beginnen, zunächst in Barcelona aber mit der Absicht, die Aktivität auf das ganze Land auszuweiten.“ Zusammenfassende Übersetzung (danke!) des Artikels von Laura de Grado Alonso (EFE) vom 27.7.2021 in El Español – siehe die längere Fassung und v.a. die Übersetzung des Spendenaufrufs „Buche dein nächstes Hotelzimmer direkt über Las Kellys!“ im Dossier
b) Und darüber hinaus im LabourNet Germany:
INTERNATIONAL
7. Internationales » Großbritannien » Arbeitsbedingungen
9. Internationales » Sri Lanka » Arbeitskämpfe
BRANCHEN
18. Branchen » Automobilindustrie » VW » VW Deutschland
POLITIK
INTERVENTIONEN
21. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Abschiebung und Proteste » Dossier: Auch ohne Soldaten nicht sicher: Keine Abschiebungen nach Afghanistan!
22. Interventionen » Kampf um Grundrechte » Kommunikationsfreiheit und Datenschutz » Überwachung und Datenschutz » Die Arbeitsagentur und ihre „Kundendaten“
24. Interventionen » Kampf um Grundrechte » Kommunikationsfreiheit und Datenschutz » Meinungs- und Pressefreiheit » Dossier: Satirefreiheit und Majestätsbeleidigung
Lieber Gruss, Mag – bleibt widerständig und haltet besser die Fenster geschlossen
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AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Protest vor Gorillas Warenlager
Am 10. Juni 2021 protestierten Gorillas Arbeiter_innen vor dem Warenlager in Prenzlauger Berg. Sie fordern die Einstellung ihres am Vortag gefeuerten Kollegen, keine Kündigungen ohne vorherige Warnung und die Abschaffung der Probezeit. „Ohne die Rider kann Gorillas kein Geschäft betreiben. Wir werden gewinnen. Es ist ausgeschlossen, dass wir verlieren.“ (aus dem Video)“ Video bei labournet.tv
(engl. mit dt. UT | 5 min | 2021)
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LabourNet Germany: https://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600