IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen zum Scheitern der 6. Tarifverhandlung um Sozialtarifvertrag: „Die Wertschöpfungskette der deutschen Wirtschaft ist durch dieses unverantwortliche Handeln der Arbeitgeberseite akut bedroht“ !? Vorsicht ist geboten!
In der Pressemitteilung der IG Metall BZL BBS vom 24.07.18 – am 25.07.2018 bei der IG Metall Leipzig dokumentiert – heiß es tatsächlich: „… Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Seit 14. Juni streiken die Kolleginnen und Kollegen in Leipzig und Saarbrücken ununterbrochen. In sechs Verhandlungen mussten wir feststellen, dass das Management den Arbeitskampf in unverantwortlicher Weise eskaliert hat, sowohl durch unnötige Gerichtsverfahren als auch durch unzureichende Angebote. (…) Die IG Metall hat sich ihrerseits deutlich bewegt. Wir erwarten nun ein ebenso deutliches Entgegenkommen. Uneinig ist man sich ebenso bei der Ausgestaltung einer Maßregelungsklausel, wie in Tarifverträgen üblich. Gleiches gilt für Transfermaßnahmen für die Beschäftigten, die vom Verlust des Arbeitsplatzes Betroffenen. Die Wertschöpfungskette der deutschen Wirtschaft ist durch dieses unverantwortliche Handeln der Arbeitgeberseite akut bedroht.“ Die IG Metall kündigte an, das weitere Vorgehen zu beraten. Man strebe rasche Lösungen an. Mit Blick auf die in Mitleidenschaft gezogenen Unternehmen, die in Geschäftsbeziehungen zu Neue Halberg Guss stehen, seien Fortschritte bei der Lösung des Konflikts geboten.“
Nennt uns ruhig verschwörungstheoretisch, aber bei so vielen sorgenden Verweisen auf die akute Bedrohung der deutschen Wirtschaft – wenn der Streik endlich wirkt und während die streikenden KollegInnen noch nicht mal als Verhandlungsmasse vorkommen, geschweigende als agierende und mitbestimmende Subjekte – klingt es leider so, als ob die IG Metall einen schnellen Kompromiß vorbereitete nach dem Motto „mehr war nicht drin, KollegInnen“… Daß selbst bei Abfindungen, mit denen sich die IG Metall längst abgefunden hat, mehr drin ist, beweisen die Summen, die die kämpferischen KollegInnen bei Opel Bochum erstritten haben – gegen die IG Metall. Ob nun vorbeugende Proteste geboten sind?
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Gewerkschaftsaustritt aus der IG Metall in Berlin – nach fast 38 Jahren Gewerkschaftszugehörigkeit und aus gewerkschaftlich erschreckenden Gründen
Die Listenvertreterin der Betriebsratsfraktion KLARE LINIE im BMW Motorrad Werk in Berlin wäre von Herzen gerne weiterhin Mitglied einer Gewerkschaft geblieben. In einer anderen Gewerkschaft des DGB, nicht länger aber in der IG Metall. Aber das wird durch das Tarifeinheitsgesetz verhindert. Die Gründe, die sie nach fast 38 Jahren Gewerkschaftszugehörigkeit zu diesem Schritt veranlasst haben, in diesem Brief an den 1. Bevollmächtigten der IG Metall, Klaus Abel. Siehe das Schreiben vom 20.7.2018, die Verfasserin ist dem LabourNet Germany bekannt – viele der Vorwürfe auch…
Zustimmung zur Leiharbeit: Die wundersame Läuterung der IG-Metall-Führung
“In einem als „Kampagne und betriebspolitische Offensive – Leiharbeit, industrienahe Dienstleistungen/Werkverträge“ überschriebenen 15 seitigen Papier stellt der IGM-Vorstand fest: „Wir sind nicht gegen Leiharbeit als vorübergehendes Flexibilisierungsinstrument, deshalb: Missbrauch verhindern – Umfang begrenzen – Bedingungen gestalten.“ (S. 4) Es wurde Betriebsräten und damit Belegschaften im April 2018 sozusagen als Direktive – mit den sich für sie daraus ergebenden Aufgaben – zugestellt. (…) Die IGM-Spitze beruft sich mit ihren Aussagen auf „Leitanträge“, „Leitbilder“ und Ausführung von Beschlüssen des 23. ordentlichen Gewerkschaftstages (…) Dieser Gewerkschaftstag hat aber gar keinen Beschluss gefasst, in dem es heißt: „Wir sind nicht gegen Leiharbeit …“ Deswegen jetzt anzunehmen, der IGM-Vorstand hätte sich bei seiner o. g. Feststellung geirrt oder sei Opfer einer „vorübergehenden“ geistigen Umnachtung, eines Komas oder eines Blackouts geworden, wäre allerdings falsch. Eine solche Annahme würde ihm im Falle einer Anklage wegen Zustimmung zur Klassenspaltung und Schwächung gewerkschaftlicher Kampfkraft und/oder Verschleierung bzw. getrübter Wahrnehmung realer gesellschaftlicher Zustände, auch noch mildernde Umstände einbringen. Von einem Blackout der IGM-Führung kann aber keine Rede sein. (…) Seitdem die Arbeitskrafthändler die Arbeitskraft unserer vom Kapital auf die Straße gesetzten Kolleginnen und Kollegen zu Dumpinglöhnen verhökern, ist deren Situation als Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter bekannt. (…) Hierbei ist es gleichzeitig die Basis von zahlreichen gegen die Leiharbeit gerichteten Verbotsanträgen bei Gewerkschaftstagen. Und darum geht es der IGM-Führung. Ihre Zustimmung zum „vorübergehenden Flexiinstrument“ soll die Diskussion über die Forderungen nach Leiharbeits-Verboten endgültig beenden. Hierbei versucht sie ohne Diskussion durchzusetzen, was der 23. ordentliche IGM-Gewerkschaftstag – auf den sie sich beruft – nicht explizit beschlossen hat…” Artikel von Ludwig Jost in Gruppe Kommunistische Arbeiterzeitung (KAZ) Nr. 363 vom Juli 2018
Der Beitrag hätte von uns kommen können – darin weitere, auch historische Informationen und ein Hinweis auf unsere Klage-Kampagne für equal pay
„Elysée-Mitarbeiter verdrischt auf eigene Faust Protestierer – ohne gesetzlichen Auftrag und ohne Polizistenstatus. Blinder Übereifer schadet nur..? Die Affäre öffnet den Blick auf eine politische Krisenverwaltung mit Anbindung an die höchste Ebene…“ Artikel von Bernard Schmid vom 23.7.2018
22. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Abschiebung und Proteste
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Amazon Arbeiter_innen bestreiken den Prime Day
„Am Amazon Prime Day 2018 haben über 1.500 Arbeiter_innen in Spanien gestreikt, um die umsatzstärkste Periode des Unternehmens zu stören. Auch in Italien, Deutschland und Polen störten Arbeiter_innen den reibungslosen Ablauf während des 36 Stunden dauernden „Prime Days“, um gegen Ausbeutung und die Verhindung gewerkschaftlicher Organisierung zu kämpfen. (…) In der BRD sind am Dienstag, den 17. Juli 2018, 10 Warenlager in den Streik getreten, und ver.di hat Amazon aufgefordert, Verhandlungen für einen Tarifvertrag aufzunehmen. In Polen haben in der anarchosyndikalistischen Inicjatywa Pracownicza (IP) organisierte Arbeiter_innen einen Bummelstreik organisiert, indem sie sich entsprechend der Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften verhalten haben, die Amazon normalerweise ignoriert. Amazon Geschäftsführer Jeff Bezos‘ Netttovermögen stieg allein am Montag um weitere 2,25 Milliarden US Dollar, während seine Arbeiter_innen weiterhin unter brutalen Arbeitsbedingungen schuften. Dieses Jahr streiken Amazon Arbeiter_innen öfter als je zuvor und werden zunehmend selbstbewußt und internatinal koordinierter, wie wir an diesen Amazon PrimeDay gesehen haben.“ Video bei labournet.tv (span. mit dt. ut | 1 min | 2018)
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LabourNet Germany: https://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
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