Argentinien am Scheideweg: Entsteht gegen die Rechtsregierung eine neue Arbeiter*innenbewegung?
„Die Gewerkschaftsapparate haben der Verarmungspolitik der peronistischen Regierungen in den vergangenen Jahren kaum etwas entgegengesetzt und auch gegen die neue rechte Regierung haben sie bislang mit zwei halbherzigen Generalstreiks nur zögerlich mobilisiert. Große Proteste gingen von Beschäftigten und Studierenden an den Universitäten aus. Gegen den Kahlschlag im öffentlichen Bildungswesen gelang ihnen eine breite Mobilisierung. (…) Stehen wir vor einem epochalen Wandel, der so groß ist, dass er das Ende der Gewerkschafts- und Protesttradition in dieser Region der Welt bedeuten könnte, oder befinden wir uns in einer Zeit des Abwartens und einer noch unsichtbaren Akkumulation sozialer Kräfte, in der uns eine neue Generation ein erneutes Spektakel sozialer Kämpfe bieten wird, das die aggressivste und rechteste aller demokratisch gewählten Regierungen stürzen wird?“ Artikel von Fernando Aiziczon in der Übersetzung von Alix Arnold aus ila, das Lateinamerika-Magazin 476 vom Juni 2024 mit dem Schwerpunkt „Arbeitskämpfe“ – wir danken!
Zwischen Ritualisierung des Notwendigen und notwendiger Ritualisierung: Zur widersprüchlichen Rolle der Gewerkschaften in Uruguay
„In Bezug auf gewerkschaftlich organisierte Arbeitsniederlegungen kann man in Uruguay schnell den Überblick verlieren – irgendwer scheint immer zu streiken. Ein Eindruck, der auch von der Statistik bestätigt wird: Durchschnittlich kommt auf jede*n Beschäftigte*n ein Streiktag pro Jahr. Etwa achtmal so viel wie im oft fälschlicherweise als „Streikweltmeister“ bezeichneten Frankreich. Zudem spielen die Gewerkschaften eine herausragende Rolle in den politischen Auseinandersetzungen. Gleichzeitig sind sie so fest in dem uruguayischen Sozialpartnerschaftsmodell verankert, dass viele ihrer Aktionen den Eindruck erzeugen, diese seien eher Ausdruck eines Rituals zur Selbstversicherung als Kampfmittel zur konsequenten Durchsetzung der anvisierten Ziele…“ Artikel von Wolfgang Ecker aus ila, das Lateinamerika-Magazin 476 vom Juni 2024 mit dem Schwerpunkt „Arbeitskämpfe“ – wir danken!
Der Schwerpunkt „Arbeitskämpfe“ der ila 476 hat einen Umfang von 30 Seiten (das gesamte Heft 50 Seiten). Die Juni-Ausgabe kann zum Preis von 6,00 Euro bei der ila (Heerstraße 205, 53111 Bonn, 0228-658613, ila-bonn@t-online.de, www.ila-web.de ) bestellt werden – wir empfehlen dies!
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Strategien gegen Rechts im Betrieb
„Offen rechts auftretende Kolleginnen und Kollegen waren in den Betrieben immer präsent. Seit einigen Jahren wird ihr Einfluss jedoch größer. Immer öfter bestimmen sie die Atmosphäre im Betrieb und drängen auch in Betriebsratsstukturen. Der Verein „Zentrum“ insbesondere ist als Arm der AfD in einigen Betrieben der Automobilindustrie präsent und will seinen Einfluss auf andere Branchen ausweiten. Wir haben mit vier Kolleg*innen geredet um zu erfahren, welche Ausmaße das Problem hat, wie sie sich im Betrieb gegen die Rechten organisieren, wie der Zulauf für die Rechten zu erklären ist und wie er aufgehalten werden kann. (Wir zeigen einen Trailer – der Film ist noch nicht fertig)…“ Video bei labournet.tv (deutsch | 1 min | 2024) – Premiere ist am 27. Juli in Berlin, danach Tour durch Brandenburg
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600