Solidarität mit Hanna! Über ein neues akademisches Klassenbewusstsein
„… Derzeit entlädt sich der Frust und die Wut vieler Nachwuchswissenschaftler*innen unter dem Hashtag #ichbinhanna. Worum geht es dabei? (…) Wütend waren diejenigen, deren Beschäftigungsverhältnisse gemeint sind: Der akademischen „Nachwuchs“. Um Missverständnissen vorzubeugen: Im deutschen Wissenschaftssystem werden nicht Studierende oder gar Schüler*innen als Nachwuchs gesehen, sondern alle wissenschaftlich Beschäftigten unterhalb der Professur. (…) Dahinter steckt die Idee, dass Innovation und Qualität durch Konkurrenz und einen hohen Durchlauf unterschiedlicher Personen gefördert werden. Erfahrungen, Wissensweitergabe und Kooperation dagegen zählen in dieser Sicht wenig bis gar nichts. Ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die die tendenziell eher wenig glamourösen Tätigkeiten von Lehre, Beratung und Verwaltung der Universität leisten. (…) Dass sie die strukturellen Rahmenbedingungen dessen zur Debatte stellen und benennen, welche psychischen und sozialen Folgen ein solches Verständnis von Arbeit hat, deutet auf ein neues Bewusstsein unter Akademiker*innen hin, im Rahmen dessen diese endlich nicht als Expert*innen im Elfenbeinturm auftreten – sondern als lohnabhängig Beschäftigte…“ Kommentar von Antonia Puck vom 14.5.2021 – wir danken!
18. Juni 2021: Streik der Zeit- und LeiharbeiterInnen der öffentlichen Dienste Spaniens
Die Gewerkschaften Co.bas, Solidaridad Obrera, SAS und die Confederación Intersindical u.a. haben für den 18. Juni zu einem Streik im gesamten öffentlichen Sektor des Landes aufgerufen. Er soll den Staat zwingen, von der Reform des entsprechenden Gesetzes (EBEP) zurückzutreten. Die Reform, die der Minister Iceta beabsichtigt, besteht in der direkten Entlassung aller Befristeten, die seit 3 Jahren auf ihrem Posten sind, und benutzt hierfür ausgerechnet ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 19. März 2020, das den Missbrauch befristeter (Ketten-)Verträge im öffentlichen Dienst Spaniens verurteilt und bis zum 31. Dezember 2024 eine Änderung verlangt. Es wird geschätzt, dass derzeit etwa 800.000 Menschen mit einem prekären Vertrag in allen öffentlichen Verwaltungen des Staates arbeiten: Gesundheit, Bildung, Gemeinden… Im Gegensatz zur Privatwirtschaft haben in Spanien die Zeit- und LeiharbeiterInnen im öffentlichen Sektor keinen Anspruch auf eine Entschädigung für die Beendigung des Zeitvertrags. Insgesamt richtet sich der Streik aber auch gegen die Verschlechterung, Privatisierung und Prekarisierung der öffentlichen Dienste v.a. im Bildungs- und Gesundheitswesen. Siehe dazu weitere Informationen
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Protest vor Gorillas Warenlager
Am 10. Juni 2021 protestierten Gorillas Arbeiter_innen vor dem Warenlager in Prenzlauger Berg. Sie fordern die Einstellung ihres am Vortag gefeuerten Kollegen, keine Kündigungen ohne vorherige Warnung und die Abschaffung der Probezeit. „Ohne die Rider kann Gorillas kein Geschäft betreiben. Wir werden gewinnen. Es ist ausgeschlossen, dass wir verlieren.“ (aus dem Video)“ Video bei labournet.tv (engl. mit dt. UT | 5 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600