Antikrisenprogramm der VKG: Gewerkschaften müssen Abwehrkämpfe vorbereiten!
„Alles ist anders. Zusätzlich zur weltweiten Corona-Pandemie stehen wir vor der größten wirtschaftlichen Krise seit Ende des zweiten Weltkrieges. Diese Krise wurde zwar durch die Pandemie verschärft, ihre Ursache liegt aber in der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Schon im letzten Jahr hatte sich eine weltweite Rezession abgezeichnet. Es ist abzusehen, dass die jetzige Krise tiefer ist und länger anhalten wird, als die letzte Krise 2007-2009, auch wenn diese damals die tiefste Rezession der Nachkriegsgeschichte war. Instrumente wie vorübergehende Kurzarbeit wurden von den Bossen in viel größerem Ausmaß genutzt als vor zwölf Jahren…“ Antikrisenprogramm vom 10. August 2020 von und bei der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften
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Was nach diesen Wahlen anders ist: Nicht nur, dass es die größten Proteste in Belarus sind…
„… Gestern ist die belarussische Gesellschaft aus einem langen Schlaf erwacht. Ein Traum, in dem wir die letzten 26 Jahre festgehalten wurden. Ein Traum, dass eine Diktatur die Menschen frei machen kann. Diese Lügen, die immer noch von staatlichen Kanälen und einigen Online-Plattformen verbreitet werden, werden kaum Platz in den Herzen der Menschen finden. Die letzte Nacht hat das erweckt, was uns in den letzten Jahren gefehlt hat – den Glauben an die kollektive Stärke. Der Glaube an die Transformation trotz der Risiken. Und diese Kraft ist nicht nur in den Hauptstraßen der Hauptstadt erschienen, sondern auch in vielen kleinen Städten des Landes, wohin OMON aus Angst vor den Demonstrierenden geflohen ist. Fotos und Videos von zahlreichen Zusammenstößen mit Spezialeinheiten der Polizei haben endlich mit dem Mythos der ruhigen Weißruss:innen gebrochen, die für den Frieden beten und nicht bereit sind, Risiken einzugehen. Lukaschenko und die gesamte Vertikale der Macht waren entsetzt über die Energie, die sich auf die Straßen des Landes ergoss. Ansonsten ist es unmöglich, die Tatsache zu erklären, dass OMON und die internen Truppen in nur wenigen Stunden der Proteste von einfachen Verhaftungen zu einem groß angelegten Krieg gegen die Bevölkerung übergegangen sind, bei dem Gummigeschosse, Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt werden. In vielen Städten hat die Polizei die Kontrolle über die Straßen völlig verloren...“ – aus dem Beitrag „Belarus – Es gibt kein Zurück“ am 10. August 2020 bei Schwarzer Pfeil (die Übersetzung einer Erklärung der anarchistisch orientierten Gruppe Pramen aus Belarus. Siehe dazu auch unsere kleine aktuelle Materialsammlung zu den Protesten in Belarus, den aktuellen Reaktionen und Perspektiven, sowie einigen Hintergrundbeträgen zur Lebenswirklichkeit in Belarus – inklusive Hinweisen darauf, wie Macht gesichert wird… Jetzt mit einem Update von 12. August 2020 zur Repression gegen die Proteste sowie einigen Meldungen über zunehmende Streiks
Im Libanon tritt wieder eine Regierung zurück: Kein Grund, die Proteste zu beenden. Passiert auch nicht…
„… Am 4. August 2020 warf die mörderische Staatsmacht eine Bombe in das Herz der Hauptstadt und durchtrennte damit die letzte noch bestehende Kordel, die uns noch an die Hauptstadt band. Wir sind nicht länger auf der Suche nach Fakten, die unser Vertrauen in diese Macht wiederherstellen könnten. Die Verantwortung liegt nicht bei der Person, die das Lagertor zugeschweißt hat, sondern bei denen, die es zuschweißen haben lassen. (…) Am 4. August 2020 fiel jegliche Legitimität dieser Macht, und wir befinden uns jetzt im Krieg mit ihr. Weder seine Politiker, seine Institutionen, seine Parteien, seine Banken und seine Medien sind legitim. (…) Am 4. August 2020 erklärte uns die Regierung den Krieg. Wir unsererseits verkünden den Beginn des Kampfes für die Befreiung. Es ist nicht mehr der 17. Oktober. Wir werden nicht mehr aufbegehren, wir werden nicht mehr demonstrieren, wir werden unsere Forderungen nicht mehr verkünden. Die Zeit des Kampfes ist gekommen. Wir werden dafür kämpfen, unsere Institutionen aus den Händen der Usurpatoren zu befreien. Wir werden kämpfen, um unsere Stadt von den Angreifern zu befreien. Wir werden dafür kämpfen, unser Eigentum und unsere Ersparnisse von der Macht der Banken zu befreien. Wir werden kämpfen, um das Volk von der Besatzung zu befreien. Wir werden kämpfen, um uns von diesem Regime zu befreien. Eins sagte „unser Präsident“: „Wenn Ihnen das Land nicht gefällt, dann wandern Sie aus!”. Sir, seit dem 4. August 2020 hat der Kampf um Ihre Amtsenthebung begonnen…“ – aus der Übersetzung des Aufrufs „Beirut: Gerechtigkeit für die Opfer, Rache an dem Regime“ am 10. August 2020 bei Suzibingfa. Siehe dazu einige weitere aktuelle Beiträge – sowohl über die Kontinuität der Proteste, als auch zu den diversen Einmischungsversuchen im Libanon – und den Verweis auf den bisher letzten unserer Beiträge zur Lage im Libanon nach der Explosion
Mit Wahlgericht, Armee und Sondereinheiten der Polizei hat es nicht geklappt: Jetzt werden rechte Banden gegen die Streikbewegung in Bolivien mobilisiert. Auch erfolglos…
Während die Massenproteste gegen die neuerliche Wahlverschiebung durch Boliviens Junta sich weiter ausbreiten – die Zahl der im ganzen Land dauerhaft blockierten Straßen ist nach einer Woche inzwischen auf über 140 angestiegen, nachdem sie mit 24 begonnen hatten – versuchte es die regierende Rechte jetzt mit Terrorbanden: Nachdem die massiven Polizeieinsätze in der ersten Woche der Streikbewegung keine für die Junta positiven Ergebnisse brachte, sondern eher dazu dienten, die weitere Mobilisierung zu befeuern, werden jetzt rechtsradikale Überfälle gemeldet, Schlägerbanden, die versuchen, die Blockaden anzugreifen. In der Meldung „Tensions rise in Bolivia as far-right groups mobilize against national strike“ am 10. August 2020 bei Peoples Dispatch wird außerdem darauf verwiesen, dass bei den Aktionen, die vor allem der Gewerkschaftsbund COB zusammen mit zahlreichen weiteren sozialen Organisationen in Stadt und Land ausgerufen hat, zwar die Forderung nach Beibehaltung des offiziell verschobenen Wahltermins 06. September im Zentrum steht, dass aber bei vielen Blockaden die dort Aktiven auch die Forderung nach sofortigem Rücktritt der regierenden Putschisten-Clique erheben. Siehe dazu eine kleine Info-Sammlung: Zwei weitere aktuelle Meldungen über Repressionsversuche, eine über die Propagandakampagne der Junta gegen die Proteste, einen Videobericht von einer Großdemonstration und einen Hintergrundbeitrag zum (einen) „Putschgrund“ Lithium-Vorkommen, sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Bericht zu dieser Streik- und Blockaden-Bewegung
28. Interventionen » Wirtschaftspolitische Gegenwehr: Krisen und der alltägliche Kapitalismus » Alltagswiderstand und Commons » Commons und Recht auf Stadt
„Am 10. Juli 2020 gab es eine Kundgebung in Solidarität mit den Streikenden der Charité Facility Management (CFM). Die Beschäftigten der CFM kämpfen seit ihrer Auslagerung 2006 dafür, in die Charité zurückgeführt und wieder nach TVöD bezahlt zu werden. Organisiert wurde diese Kundgebung von der „Berliner Kampagne gegen Outsourcing und Befristung“, in der ein knappes Dutzend Gruppen zusammenarbeiten, um Arbeitskämpfe in der Stadt zu unterstützen…“ Video bei labournet.tv (deutsch | 5 min | 2020)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600