Nach den Todesschüssen der Polizei in Paraguay helfen keine Zugeständnisse mehr: Auch der Präsident soll zurück treten
Die Demonstrationen gegen Ende der letzten Woche in mehreren Städten Paraguays waren ausgesprochen friedlich – so friedlich, dass es selbst in den Berichten der Mainstream-Medien, die der Regierung keineswegs fern stehen, deutlich wurde. „Plötzlich eskalierte alles“ so der Tenor dieser Berichte – und damit war gemeint, dass Scharfschützen der Polizei überraschend das Feuer eröffneten und danach die Flucht ergreifen mussten, weil die Wut der Menschen heftig war. Sie hatten ja auch „nur“ demonstriert, weil sie gegen den Beschluss der Regierung waren, die Auszahlung von Unterstützungsgeldern einzustellen und vor allem gegen das völlige Versagen der Gesundheitspolitik, die nicht mehr in der Lage war, nötige Medikamente zu beschaffen – und dies alles zur selben Zeit, da mehrere Preiserhöhungen angekündigt wurden. Diese wurden jetzt ebenso rückgängig gemacht, wie der Präsident nunmehr alle Minister zum Rücktritt aufforderte. Und entsprechende Demonstrationen zu seiner Unterstützung schlichtweg abgesagt wurden. Was alles nichts nutzte: Jetzt wird für den Rücktritt des Präsidenten demonstriert – ganz so, wie es beispielsweise der zweitgrößte Verband des Landes, der linke Gewerkschaftsbund CCT gefordert hat. Zur aktuellen Entwicklung in Paraguay vier Meldungen und der Aufruf des Gewerkschaftsbundes CCT
Dem neuen Massaker in Myanmar antwortet: Ein neuer erfolgreicher Generalstreik. Und eine ständig anwachsende Desertionskampagne bei der Polizei…
Obwohl es im Vorfeld des erneut ausgerufenen Generalstreiks am heutigen Dienstag, 9. März 2021, neue Todesopfer der Diktatur gab und den ganzen frühen morgen über vor allem junge Menschen festgenommen wurden – und obwohl die Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Verwaltung zur Arbeit „gelockt“ werden sollten, indem ihnen versprochen wurde, die zweite Impfdosis bei Arbeitsantritt zu erhalten: Wird gestreikt. Sowohl GewerkschaftssprecherInnen der medizinisch Beschäftigten, als auch Verwaltungsangestellte unterstrichen Unisono: „Die größte Gefahr für die Gesundheit im Land ist die Militärdiktatur“. Die zahlreichen erlassenen Haftbefehle gegen GewerkschaftssprecherInnen und Funktionäre wurden meist nicht vollzogen – weil die Desertionskampagne der Polizei inzwischen Ausmaße angenommen hat, die ihr alltägliches Wirken längst in Frage stellt. Und jetzt hat sogar die japanische Regierung von der Junta gefordert, zurück zu treten und alle Gefangenen frei zu lassen. Damit ist China die letzte der Regierungen der Region, die dies noch nicht gefordert hat… Siehe zum Generalstreik und dessen unmittelbaren Vorgeschichte fünf aktuelle Beiträge und den Hinweis auf unseren bisher letzten Bericht zum Widerstand gegen den Militärputsch
„Aktivistin Sina Reisch erklärt, worum es bei Ende Gelände geht. Ein kurzer Ausschnitt aus dem Interview mit ihr, das wir im September 2020 für The Loud Spring geführt haben: „Wir akzeptieren nicht, dass all diese fossilen Brennstoffe das Privateigentum von Unternehmen sind, die sie verbrennen und den Planeten für den Rest der Menschheit zerstören.“ Video bei labounet.tv (engl. mit dt UT | 1 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
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