Helmut Weiss (1948–2021): Der geborene Internationalist
„Von allen Genossinnen und Genossen der ehemaligen KPD/ML, mit denen sich die Mitglieder der GIM im Jahre 1986 zusammenschlossen, war er derjenige, der am wenigsten mit ihnen fremdelte. Vom ehemaligen Chefredakteur des Parteiorgans Roter Morgen hätte man das vielleicht zuallerletzt erwartet, schließlich ging mit solchen Posten oftmals auch die Rolle des Chefideologen einher. Aber nichts dergleichen. Man kam schnell auf eine unkomplizierte, distanziert-herzliche Art ins Gespräch mit ihm, das kolossal erleichtert wurde durch die Ironie, mit der er sich selber, aber auch anderen gegenübertrat. Diese Ironie war nie herabsetzend oder sarkastisch, eben weil er sich auch gerne selbst auf die Schippe nahm. Nimm dich nicht so wichtig, strahlte er aus, wir haben alle die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen und müssen auch nicht so tun als ob. (…)Helmut hatte nicht das Bedürfnis, sich in den Vordergrund zu schieben, das hatte er nicht nötig. Das Kommunizieren mit anderen fiel ihm leicht, er war gesellig, darüber hinaus überaus belesen, neugierig und weltoffen. Als Auslandsdeutscher, der in Brasilien aufgewachsen war, hatte er eine erfrischende Distanz zur bundesrepublikanischen Wirklichkeit – auch der linken. Wenn er etwas seine Heimat genannt hätte, so wäre es wahrscheinlich Brasilien gewesen, aber seine häufigen Reisen führten ihn auch nach Asien und Afrika. So war er der geborene Internationalist, natürlich mit den dazugehörigen Sprachkenntnissen – wenn man einmal ein paar gesammelt hat, fällt der Rest auch nicht mehr schwer…“ Nachruf von Angela Klein in der SoZ 6/2021
Nach 15 Monaten Streik und Widerstand bei der Nachrichtenagentur Notimex in Mexiko bittet die Gewerkschaft SutNotimex um internationale Solidarität
Am 6. Juni, ihrem 472. Streiktag, wenden sich die Arbeiter*innen der staatlichen Nachrichtenagentur Notimex an das internationale Netzwerk mit der Bitte, sie durch Solidaritätsaktionen vor den Botschaften und Konsulaten Mexikos zu unterstützen – mit der Forderung an die mexikanische Regierung, durch die Wiedereinstellung der Streikenden eine Lösung des Konfliktes zu ermöglichen. Fotos, Videos und Berichte von Aktionen bitte an die Gewerkschaft: comunicacion.sutnotimex@gmail.com
Die Schlichtungsgespräche mit hochrangigen Vertreter*innen waren ausgesetzt worden, da die Agentur sich weiterhin weigerte, die ungerechtfertigten Kündigungen zurückzunehmen. Vor etwa einem Monat richteten die Arbeiter*innen deshalb eine Mahnwache auf dem Zócalo in Mexiko-Stadt ein, vor dem Regierungssitz. Daneben hielten sie auch die Zeltlager und Blockaden vor dem Sitz der Agentur aufrecht sowie vor weiteren inoffiziellen Büros der Agentur, mit denen der Streik unterlaufen werden sollte. Auf dem Zócalo griffen in der Nacht des 30. Mai Unbekannte die Mahnwache an und bedrohten die Streikenden mit Mord… Aus der Übersetzung des Aufrufs von Sindicato Único de Trabajadores de Notimex (SutNotimex) vom 7. Juni 2021 an das alternative gewerkschaftliche Netzwerk für Solidarität und Kampf (dem auch LabourNet Germany angehört) – siehe den Volltext und Hintergründe im Dossier
„In diesem Film sieht man eine junge Frau bei Protesten um ausstehende Löhne in Haryana/Indien, im Dezember 2020. Er ist ein Glücksfall, da solche Beispiele von Mut und Entschlossenheit am Werkstor normalerweise nicht in guter Qualität dokumentiert werden…“ Video bei labournet.tv (hindi mit dt. UT | 7 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600