In dem Albtraum, der mich heute morgen um 5 Uhr aufschreckte, sprach ein ehemaliger Redaktionskollege auf meinen Anrufbeantworter, er hätte bereits Trumps Dekret zum Verbot der Gewerkschaften veröffentlicht und auch eine Pressemitteilung rausgeschickt, dass sich das LabourNet freiwillig an das gleichzeitige Verbot der Berichterstattung über die US-Gewerkschaftsbewegung halten würde. (!)
Noch absurder, dass mir zugleich schon alle – natürlich berechtigten – Kündigungen all unserer Fördermitglieder vorlagen.
Da die Realität selten die schlimmsten Albträume einholt, wird mensch beim LaboureNet niemals vorbeugenden Gehorsam erleben und Trump natürlich niemals plump die Gewerkschaften verbieten, zu viele haben ihm und v.a. seinem Vice die Rolle des Gewerkschaftsfreundes abgenommen. Mann kann ja per Dekret einige Behörden abschaffen, wie die des Arbeitsschutzes…
Warum ich Euch ausnahmsweise (versprochen!) mit meinem Schlaf belästige? Als Erklärung, warum Gerüchte wie z.B. um Abschaffung des Bildungsministeriums etwas liegen sollen – also heute nix aus den USA!
Dafür aber 2 Berichte aus Argentinien, dem Land des Kumpels von Trump und des Vorbildes von Lindner – und zum Glück auch dem Land des Widerstandes. Verbunden mit der Erinnerung daran, wie wichtig für uns allen funktionierende Kooperationen sind, wie diejenige mit der Autorin Alex Arnold und der Zeitschrift ila!
Feministische Belagerung: Trotz Mileis Kahlschlagpolitik treffen sich 80 000 Frauen und Queers beim Plurinationalen Treffen in Argentinien
„Einmal im Jahr wird eine Stadt in Argentinien zum Schauplatz von feministischen Protesten, Debatten, Performances und Party. Das 37. Plurinationale Treffen von Frauen und Queers fand im Oktober 2024 in San Salvador de Jujuy statt. Es ist die Hauptstadt der nördlichen Provinz Jujuy, die 2023 Schlagzeilen machte, weil sich die Einwohner*innen gegen eine undemokratische Verfassungsänderung wehrten. 80 000 Feminist*innen unterstützten ihren Protest – und belagerten die Stadt. (…) Das Treffen wird zum antifaschistischen Aufschrei gegen diesen Rechtsradikalen. Er ist erklärter Feind von Frauen und Queers, und seine Politik des sozialen Kahlschlags hat noch mehr Menschen in Argentinien in Armut abstürzen lassen. (…) Am Samstagabend findet die zentrale Demonstration des Treffens statt. Sie wird von einem schrecklichen Ereignis überschattet, das kurz vor Beginn bekannt wird. Wieder ein Femizid in Jujuy: Die 68-jährige Natividad Cañizares ist von ihrem Ex-Ehemann, einem ehemaligen Polizisten, erstochen worden…“ Artikel von Alix Arnold in der ila 482 vom Februar 2025 – wir danken!
Die ila 482 vom Februar 2025 hat den Schwerpunkt „Feministische Interventionen“ – wir empfehlen das gesamte Heft und am besten ein Abo!
*** Unterstütze das LabourNet auch durch den Kauf solidarischer Textilien auf www.dna-merch.de ! Mit dem Gutschein-Code LN20XX erhältst Du nicht nur du 5% Rabatt, sondern auch wir 5% des Nettopreises als Spende! ***
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Das Bonaparte Krankenhaus verteidigen
„In Buenos Aires kämpfen Kolleg*innen und Patient*innen für den Erhalt ihres Krankenhauses. „Das Hospital Laura Bonaparte ist ein Modellprojekt der Psychiatriereform, mit ambulanter Versorgung und Außenstellen in Armenvierteln. Die Milei-Regierung will das Krankenhaus schließen. Aber die Kolleg*innen wehren sich. Im Oktober besetzten sie ihr Krankenhaus, organisierten sich in Versammlungen, bildeten Kommissionen und erhielten den Betrieb aufrecht. Patient*innen kamen zur Unterstützung. Nach vier ereignisreichen Tagen war die Schließung erstmal vom Tisch. Aber der nächste Angriff folgte im Januar 2025, mit 200 Entlassungen. Das Krankenhaus ist zurzeit wieder bedroht.“ (Alix Arnold, ILA) Der Kampf geht weiter, wie dieses Video zeigt: „Ihr haltet Kriegsrat und wir auch“, singen die Widerständigen. Mehr Informationen in diesem Interview mit einer Ärztin des Krankenhauses“ Video bei labournet.tv (spanisch mit dt. UT | 2 min | 2025)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600