Arbeiten bis zum Wegschmelzen. Die Klimakrise fordert immer mehr Todesopfer in der Arbeitswelt. Gewerkschaften und Politik müssen handeln
„Gleißende Hitzewellen rollen diesen Sommer über Europa hinweg und brechen reihenweise Rekorde für heißeste Tage. Das Entstehen dieser extremen Wetterbedingungen ist laut Wissenschaftlern „ohne den Klimawandel praktisch unmöglich“ und bereits jetzt entstehen schwerwiegende Folgen – Unternehmen verzeichnen ein noch nie dagewesenes Ausmaß an Todesfällen bei Arbeiterinnen und Arbeitern. Am 16. Juli starb der spanische Straßenkehrer José Antonio Gonzalez; er arbeitete für das private Unternehmen Urbaser in Madrid. Sein Tod ist eine schmerzliche Erinnerung daran, dass wir die Gesundheits- und Sicherheitsstandards an die schnell steigenden Temperaturen anpassen müssen. Gonzalez brach zusammen, während er bei 41 Grad Celsius in der Sonne schuftete. Die Fälle, bei denen extreme Temperaturen zu Problemen bei der Arbeit führen, häufen sich. (…) Forderungen nach sicheren Arbeitsbedingungen bei extremer Hitze in den jeweiligen Unternehmen und Staaten sind ein Teil der Lösung. Dennoch bekämpfen sie hauptsächlich die Symptome, nicht die Ursache. Die Gewerkschaften müssen auf Reformen am Arbeitsplatz drängen, aber auch eine Regierungspolitik einfordern, die unsere Klimakrise bewältigen kann…“ Artikel von Christy Hoffman (Generalsekretärin von UNI Global Union) am 02.08.2022 im IPG-Jornal der FES in der Übersetzung durch Anne Habermeier und mit vielen weltweiten Beispielen von Amazon bis UPS und zum Stand der Gesundheitsschutzforschung
900 Tage Streik bei der staatlichen Nachrichtenagentur Notimex werden mit Aktionen am 7. und 8. August begangen – bitte möglichst auch vor den Botschaften Mexikos
„Seit fast zweieinhalb Jahren kämpft die Belegschaft um ihre Arbeitsplätze, ihren Tarifvertrag und ihre Gewerkschaft. Mitten in der Pandemie stehen die Kolleg*innen ohne Einkünfte da und sind von Seiten der Geschäftsleitung mit ständigen Angriffen konfrontiert, von Hetze in den Medien und im Netz bis hin zu körperlichen Angriffen. (…) Betroffen sind auch die nicht mehr beschäftigten 20 Korrespondent*innen in verschiedenen Ländern, die seit mehr als drei Jahren auf eine Lösung und die Durchsetzung ihrer Rechte durch die mexikanische Regierung warten. (…) Die Gewerkschaft SutNotimex ruft in einem Offenen Brief – der inhaltlich hiermit wiedergegeben wird – zur Unterstützung ihrer Aktionstage am 7. und 8. August auf. Am 7. August wird es ein Internationales virtuelles Forum geben, um 14 Uhr Ortszeit (21 Uhr in Europa), mit Vertreter*innen der internationalen Organisationen, die den Streik unterstützen. (…) Die Kolleg*innen bitten die internationalen Organisationen, sich an diesem Tag der Mobilisierung anzuschließen und, wenn möglich, Aktionen vor den Botschaften Mexikos in ihren jeweiligen Ländern durchzuführen, mit der Forderung, dass Präsident López Obrador in den Konflikt eingreift und es zu einer Lösung kommt.“ Aus der zusammenfassende Übersetzung des span. Aufrufs am 30.07.2022 per e-mail, siehe den Volltext im Dossier – eine Adresse für das internationale virtuelle Forum am 7. August konnte noch nicht gefunden werden – wir bleiben dran
18. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Lagerhaltung und andere Schikanen » Dossier: Familiennachzug: Menschenfeindliche Abschreckungspolitik
19. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Abschiebung und Proteste » Dossier: Abschiebehaft: Verstoß gegen EU-Recht?
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Das autonome Hafenarbeiterkollektiv CALP
„Das autonome Hafenarbeiterkollektiv CALP existiert seit 2011 und ist eine wichtige Institution in Genua. Wir haben den Sprecher José Nivoi im Juni 2022 interviewt. Die Hafenarbeiter verhinderten 2019 „die Verladung von Generatoren für das saudische Militär auf dem saudi-arabischen Frachter Bahri Yanbu im Hafen von Genua, um nicht zu Kompliz*innen des Kriegs in Jemen zu werden.“ (Informationsstelle MIlitarisierung) Damit und mit ähnlichen Aktionen haben sie viel Aufmerksamkeit erzeugt und erreicht, dass das Verschiffen von Waffen an Kriegsschauplätze im Hafen von Genua verboten wurde. Das CALP ist außerdem zusammen mit anderen Gruppen aktiv daran beteiligt, faschistische Gruppen aus der Stadt zu verjagen. Seit letztem Jahr ist das CALP dabei, einen transnationalen antimilitaristischen Streik von Hafenarbeiter*innen zu organisieren. Der Streik soll Ende September oder Anfang Oktober 2022 stattfinden.“ Video von labournet.tv (italienisch mit dt. ut | 17 min | 2022)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600