Wie weiter mit Galeria Kaufhof Karstadt? Die Kaufhäuser denen, die sie brauchen!
„Galeria Kaufhof Karstadt ist nun in der dritten Pleite seit 2020. Sämtliche Eigentümerwechsel im letzten Jahrzehnt sicherten weder die Kaufhäuser als Stätten zur Versorgung der Bevölkerung noch die Arbeits- bzw. Ausbildungsplätze für damals ca. 25.000 überwiegend weibliche Beschäftigte. (…) Sie haben nicht vergessen, dass sie schon mehrfach auf tarifliche Leistungen in den letzten Jahren verzichtet haben, um ihre Arbeitsplätze zu retten. Und dabei gingen viele davon aus, dass das letztlich nicht viel bringt. »Gibt es keine Alternativen? Können wir denn gar nichts machen!« (…) Wie wichtig den Städten, den Beschäftigten und ver.di die Innenstadtkaufhäuser sind, zeigen ihre Aktivitäten, um die Vermieter der Immobilien zu Mietsenkungen zu bewegen. Es bleibt die Frage: Warum soll alles der Markt regeln? Warum nicht eine Vergesellschaftung von Galeria Karstadt Kaufhof nach Artikel 14 und 15 Grundgesetz wagen? (…) Dies wäre eine neue Form der Vergesellschaftung durch Kommunalisierung sowie genossenschaftliche Teilhabe der Beschäftigten und Kund:innen sowie Bürger:innen…“ Artikel von Anton Kobel erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit – Ausgabe 2/2024
Siehe im Dossier weitere Artikel von Anton Kobel zum Thema sowie die langjährigen Hintergründe
Arg muss sich der Bauer quälen. Agrarkrise, Höfesterben und Bauernproteste
„… Die Konzentrations- und Kapitalisierungsprozesse in der Landwirtschaft, die in dem Slogan »Wachsen oder weichen« zum Ausdruck kommen, haben die Zahl der Familienbetriebe in den letzten Jahrzehnten drastisch schrumpfen lassen, immer größer sind die Tierbestände und die bewirtschafteten Flächen geworden. Gleichzeitig ist die Industrialisierung der Landwirtschaft an ökonomische und ökologische Grenzen gestoßen. Eine radikale Kehrtwende wäre notwendig (…) Eine Subventionsvergabe nach sozialen und ökologischen Kriterien wäre ein wichtiger Schritt voran, ebenso eine stärkere Regulierung des Handels mit landwirtschaftlichen Flächen. Über kurz oder lang steht darüber hinaus eine gesellschaftliche Neuordnung der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung sowie des Agrarhandels an. Das freilich erfordert den Mut, sich gegen diejenigen Interessengruppen zu positionieren, die von dem bisherigen ökologischen Raubbau und ökonomischen Verdrängungswettbewerb profitiert haben.“ Artikel von Gregor Kritidis erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit – Ausgabe 2/2024
Eine (nicht) besetzte Fabrik. Zu Besuch bei ex:GKN in Florenz
„… Es ist Mittwoch, der 3. Januar 2024, in Campi Bisenzio, einem Vorort von Florenz. Es ist wieder Ruhe eingekehrt. Zu Silvester waren über 7.000 Menschen hier und haben gemeinsam die Kollegen, den bislang erfolgreichen Kampf und den Beginn des neuen Jahres gefeiert. Eigentlich hatten sich alle Besucher:innen auf einen aufreibenden Räumungskampf mit der Polizei eingestellt, denn zum 1. Januar 2024 sollten alle final entlassen und die Fabrik geschlossen werden. Die, die gekommen waren, wollten das nicht hinnehmen und waren dort, um die Fabrik und die Utopie der Konversion von unten mit ihren Körpern zu verteidigen. Doch es sollte anders kommen. (…) Alle Anwesenden glauben fest an die Utopie einer sozial integrierten und genossenschaftlich organisierten Fabrik, die klimafreundliche Produkte herstellen kann. Doch die Zukunft bleibt ungewiss und der Kampf ist noch lange nicht gewonnen. (…) Jetzt wollen sie in die Offensive gehen! In der Vergangenheit haben sie vor allem Abwehrkämpfe geführt. Gegen die Kündigung, gegen die Schließung, dagegen, dass sie kein Gehalt mehr bekommen. Jetzt wollen sie für ihren Konversionsplan, für die Reindustrialisierung, auf die Straße gehen. Wahrscheinlich im März, genau wissen sie es noch nicht, denn eigentlich hatten sie nicht damit gerechnet, überhaupt noch in der Fabrik zu sein. (…) Eines ist ihnen ganz besonders wichtig: Gewinnen wird man diesen Kampf nicht alleine. Es ist wichtig, sich zu verbinden und gemeinsam für die Sache einzustehen…“ Artikel von Cedric Büchling erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit – Ausgabe 2/2024
Siehe im Dossier Geschichte und Unterstützungsmöglichkeiten und ebenfalls neu: Qf/ehemalige Gkn. Unternehmen kündigt einseitig interne Gewerkschaftsvereinbarungen. Fiom: ‚Schwerer gewerkschaftsfeindlicher Akt‘.
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Strategisch arbeiten gehen
„Die poltischen Vorstellungen mit dem eigenen Leben in Klang zu bringen ist eigentlich ’ne gute Sache.“ (aus dem Video) Marco versucht seit drei Jahrzehnten seine Arbeit nach politischen Gesichtspunkten auszusuchen, manchmal strategisch, zusammen mit anderen Genoss*innen. Er beschreibt, wie das als kollektive Praxis organisiert werden kann und wieso strategisch arbeiten zu gehen auch für die Klimabewegung eine gute Idee ist. In unserem Film „Luft zum Atmen“ (D, 2019) geht es um Genossen, die in den frühen 1970er Jahren aus ähnlichen Motiven bei Opel in Bochum angefangen haben.“ Video bei labournet.tv (deutsch | 12 min | 2024)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600