Bin wieder da! Ein paar Tage Distanz tun immer gut. Aber die Schweiz ist nicht weit weg genug – und es gibt wohl kaum ein Land in der Welt momentan – um die Erschütterung über den Rechtsrutsch abzuschütteln (und die Angst vor Brandenburg am Sonntag). Also immer noch auf der Suche nach Erklärungen, warum immer mehr Menschen die kapitalistischen Ketten verteidigen, um zugleich immer aggressiver nach ihrer „Freiheit“ zu rufen, nur der individuellen, gar individualistischen und unsozialen…
Heute die dringlichsten Nachrichten der Woche, ausnahmsweise zusätzlich sortiert nach dem Kriterium schneller/einfacher Verarbeitung – alles weitere nächste Woche! (Das Wichtige ist oft komplizierter – paßt wohl zum Rechtsrutsch)
P.S. Auch nachdenkenswert, wenn ausgerechnet in der „Funkpause“ ein neues Fördermitglied und neue FollowerInnen auf den SM-Kanälen dazu kommen – oder es ist die Lücke, die sich (von mir gewünscht) offenbart hat ;=)
a) Exklusiv und/oder uns besonders wichtig seit dem letzten Newsletter:
Als Landarbeiterin in Deutschland undercover: „Meine Hände sind taub. Niemand weiß, wann die Schicht endet.“
„Der Bio-Hofladen ist ein Paradies für wohlhabende Deutsche. Hinter den Kulissen pflücken und schneiden wir Gemüse, bis wir kurz vor dem Zusammenbruch stehen. (…) Sie stehen an Förderbändern und sortieren Salatgemüse, das in Maschinen zum Verpacken gegeben wird. (…) Selbst der Gang zur Toilette ist peinlich, weil uns klar gemacht wird, dass wir nicht zu oft auf die Toilette gehen sollten. (…) Man arbeitet eine bestimmte Anzahl von Stunden, aber es wird eine geringere Anzahl aufgezeichnet. Dadurch erfüllt man die gesetzlichen Anforderungen an die Anzahl der Stunden und den Mindeststundenlohn. (…) Eines der schlimmsten Dinge an diesem Job ist, dass einem niemand sagen kann, wann die Schicht endet. (…) Deutsche in großen, teuren Autos kommen hierher zum Einkaufen, und wenn sie einen von uns sehen, schauen sie normalerweise weg. Einmal bemerkte ich einen prüfenden Blick, den einer der Kunden auf die unansehnlichen Schlafsäle warf, aber wir bewegen uns normalerweise nicht im Hof, wenn der Laden geöff-net ist. Wir sind bei der Arbeit. Ich weiß nicht einmal, ob die Kunden überhaupt wissen wollen, wie unsere Arbeitsbedingungen sind.“ engl. Reportage von Saša Uhlová vom 18. September 2024 in The Guardian in der (nicht authorisierten) Übersetzung durch Thomas Trueten – wir danken! Siehe den vollständigen Text
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AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Verkehrswendestadt Wolfsburg – Trailer
„Dieser Film dokumentiert, wie außergewöhnliche Aktivist*innen mit außergewöhnlichen Mitteln in den letzten zwei Jahren Krawall für eine ökologische Verkehrswende gemacht haben. Und das ausgerechnet in Wolfsburg, der VW Stadt. Mit lustigen, medienwirksamen Aktionen machten Vollzeit-Aktivist*innen und VW Kollegen in den letzten zwei Jahren Stimmung gegen den automobilen Wahnsinn. Sie fordern die Konversion der nicht mehr zeitgemäßen Automobilbranche. Eine ihrer spektakulärsten Aktionen war die Verkleidung eine Autozuges, der die Produktion verlässt, als Straßenbahn. Diese Aktion wurde, in Vorgriff auf eine ökologische Zukunft, angekündigt als „Die erste Straßenbahn verläßt das VW Werk“. Während der letzten Aktionärsversammlung von VW haben die Aktivist*innen zudem endlich die Ferdinand Porsche Büste am Wolfsburger Hauptbahnhof enthauptet – und das live in die Aktionärsversammlung übertragen…“ Video bei labournet.tv (deutsch | 3 min | 2024)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600