auch anläßlich des Bahnstreiks war immer wieder zu hören, wie schade es sei, dass sich die Gewerkschaften nicht einig sind. Ja, es wäre toll, wenn sich Gewerkschaften und auch Betriebsräte immer einig wären, mit einer Stimme gegen das Kapital sprechen, als eine einige Front auftreten…
Ist es nicht der Fall, geht der Vorwurf meist an die Minderheiten im Betriebsrat oder die kleineren Gewerkschaften, wie nun die GDL. Doch fragen wir uns ganz ehrlich: Wollen wir die „Einheitsgewerkschaft“ um jeden Preis, auch zum Preis von Sozialpartnerschaft und Lohndumping und/oder Spaltung per Tarif?!
(Ich habe mich gestern auf Twitter mehrfach diesbezüglich gegen die medialen Spaltungsversuche geäußert: https://twitter.com/labournet_de)
online: Streik Zeitung – Solidarisch mit dem Arbeitskampf der GDL – Nr. 1 vom August
Jetzt sind Sie am Zug! Warum die GDL unsere Solidarität verdient – und sie dringend braucht: „Stehen Sie gerade am Bahnhof und ärgern sich, dass der Zug nicht kommt? Bedanken Sie sich bei der DB AG und schreiben Sie doch einen Brief an den Vorstand und die GDL, indem Sie ihre Solidarität mit den EisenbahnerInnen ausdrücken. Die Hetze in den bürgerlichen Medien war von Beginn an enorm. Da ist von „Geiselhaft“ die Rede, von einem „Schlag ins Gesicht“, der Bahn-Personalchef spricht von einer „Attacke auf das ganze Land“. Attackiert werden wir – von der Bahn AG. Verzicht für die Beschäftigten, während Gelder im Konzern von unten nach oben verteilt werden? Schlechtere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf der Schiene trotz der notwendigen Verkehrswende? Einschränkung gewerkschaftlicher Rechte, obwohl wir gerade jetzt starke Gewerkschaften brauchen? Dieser Tarifkampf geht uns alle an. Es geht darum, eine Nullrunde für die KollegInnen abzuwehren, die trotz Pandemie seit über einem Jahr dafür sorgen, dass der Zug rollt. Und nicht zuletzt geht es um Respekt. Es geht darum, jenen den Rücken zu stärken, die wagen zu sagen: Es reicht…“ Aus dem Leitartikel der Streik Zeitung Nr. 1 vom August 2021
Siehe in unserem Dossier zur Streikzeitung Infos zu Bestellung der STREIKZEITUNG Nr. 1 zum Verteilen. Die ersten 20.000 Ex. sind bei den GDL-Streikposten angekommen sein und sollen dort – vor allem in Bahnhöfen – zur Verteilung kommen!
Frankreich: Unterschiedliche Oppositionsströmungen bleiben aktiv – von der Neonazi-Aktivistin bis zu gewerkschaftlichen Streikaufrufen…
„Seit diesem Montag, den 09. August ist in Frankreich das Gesetz zum „Ge-sundheitspass“ in Kraft, das extrem unterschiedlich motivierte Oppositions-haltungen auf den Plan rief – Das französische Verfassungsgericht hieß am vorigen Donnerstag (05. August) den Gesetzestext weitgehend gut, kassierte jedoch einige arbeitsrechtliche Bestimmungen, v.a. Zeit- und Leiharbeitsverträge betreffend – Aufrufe zum Streik im Gesundheitssektor, sicherlich nicht nur in Verbindung mit dem neuen Gesetz und der damit verbundenen Impfpflicht für Gesundheitsbedienstete – Auch auf den Straßen setzt die Opposition ihre Aktivitäten fort; am vorigen Samstag (den 07. August) wurde mit lt. Innenministerium 237.000 Demonstrierenden ein neuer Rekordwert ver-zeichnet, kurz vor Inkrafttreten des Gesetzes – Vier getrennte Demonstrationen in Paris am selben Tag – Von eher Linken, mit oder ohne Anführungsstriche, organisierte „Operation freie Terrassen“ am Montag, den 09. August blieb ein weitgehender, wenn nicht absoluter Flop – Rechtsextreme Oppositionsströmungen bleiben höchst aktiv. Florian Philippot, Chef der Kleinpartei <Les Patriotes> und früher Nummer Zwei beim damaligen Front National (FN), behauptet einen Mitgliederzuwachs von 2.000 auf (angebliche) 25.000 aufgrund der Proteste. Ein von einer Neonazi-Aktivistin in Metz bei der Demonstration vorgezeigtes, explizit antisemitisches Plakat führte zu einem Skandal und wird einen Strafprozess am 08. September d.J. nach sich ziehen – Täglich eine kriminelle Attacke auf ein Impf- (oder Test)zentrum seit dem 14. Juli dieses Jahres…“ Das Vorwort des Artikels von Bernard Schmid vom 13.8.2021 deutet die große thematische Bandbreite des umfangreichen Textes an – zudem mit ebenso umfangreicher Link-Liste versehen – wir danken!
Siehe im Dossier seinen früheren Artikel und weitere Beiträge zum Thema
19. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Abschiebung und Proteste
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Das Leben hat keine Zeit zu verlieren
„Las Kellys sind Frauen, die in Hotels saubermachen. Sie haben sich als Gewerkschaft organisiert und sind in mehreren Städten in Spanien präsent. Um ihre Ausbeutung zu beenden gründen sie jetzt eine Hotelbuchungszentrale, bei der die Kund_innen Unterkünfte in Hotels buchen können, in denen gute Arbeitsbedingungen herrschen. „Wir möchten beweisen, dass wir es machen können. Dass man mit Würde arbeiten kann.“ (aus dem Video) Anfang 2022 soll die Platform namens „Yo reservo con Las Kellys“ (Ich reserviere mit den Kellys) bereits in Betrieb gehen, denn „das Leben hat keine Zeit zu verlieren„.“ Video bei labournet.tv (spanisch mit dt. UT | 9 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600