Flächendeckende heftige Proteste (oder gar Revolution?) gegen das autoritäre Regime in Kasachstan – nicht nur gegen hohe Gaspreise
„Was als Protest gegen die zunehmenden Gaspreise begann, eskalierte innerhalb weniger Stunden zu einer waschechten Revolution: Innerhalb von 48 Stunden hat die Situation in dem zentralasiatischen Land Kasachstan eine Kehrtwende von 180 Grad unternommen, weite Teile der kasachischen Großstädte wie die Hauptstadt Nur-Sultan (ehemals bekannt als Astana) oder Almaty befinden sich in den Händen hunderttausender Demonstranten, die ihren Unmut gegenüber der seit 30 Jahren andauernden Diktatur offenbaren. Die Regierung kündigte bereits ihren Rücktritt an, jedoch handelt es sich dabei um machtlose Stellvertreter der wahren Macht in Kasachstan, dem großen „Führer der Nation“, Nursultan Nasarbajew. Während am Montag kleinere Kundgebungen die Situation dominierten, wuchs es am darauffolgenden Tag zu riesigen Protesten heran, die Polizei- und Militärstreitkräften aus vielen Orten vertreiben konnten. Der Mittwoch markiert die bisher größte Eskalation, etliche Regierungsgebäude wurden besetzt oder in Brand gesetzt, während etliche Militärpolizisten und andere Streitkräfte sich entweder der Niederschlagung der Proteste verweigern oder von den Demonstranten entwaffnet und gefangen genommen wurden…“ Artikel „Kasachstan: Revolution in Rekordgeschwindigkeit“ von Philip Klaus am 5. Januar 2022 in konflikt:welt – siehe dazu eine Materialsammlung
[Buch] The Communist Road to Capitalism. How Social Unrest and Containment Have Pushed China’s (R)evolution since 1949
Ralf Ruckus beschreibt in seinem Buch die Entwicklung der Volksrepublik von 1949 bis heute. Im Zentrum stehen die Wellen sozialer und politischer Unruhen „von unten“, von Arbeiter:innen, Migrant:innen, Landbewohner:innen und Frauen*. Deren Proteste, Streiks, Aufstände, Demonstrationen und Bewegungen bestimmten die sozialistische Periode bis Mitte der 1970er, die Übergangszeit bis Mitte der 1990er und auch die kapitalistischen Phase seither. Auf die Unruhen folgten jeweils Gegenmaßnahmen und Reformen des Regimes der Kommunistischen Partei „von oben“. Die Dynamik von Unruhen und Gegenmaßnahmen hat die Entwicklung des Landes vorangetrieben, vom Sozialismus bis zum Kapitalismus. Am Schluss des Buches diskutiert der Autor die Fragen: Was war das also für ein Sozialismus? Welche Lehren ergeben sich für neue revolutionäre Versuche? Und welche Perspektiven haben soziale Kämpfe aktuell in China? Siehe Informationen zum Buch und als Leseproben im LabourNet Germany Auszüge aus der Einleitung sowie das Kapitel über die Kämpfe der Wanderarbeiter:innen (beide auf Englisch) – wir danken dem Autor und verweisen zudem auf ein Interview mit ihm!
[Wieder mit dem LabourNet-Discount-Code] Das Januar-T-Shirt von „Working Class History“: „Ich war, Ich bin, Ich werde sein!“ (Rosa Luxemburg)
Das Januar-Design des Working Class History T-Shirt des Monats ist dem Leben der revolutionären Sozialistin Rosa Luxemburg gewidmet, die im Januar 1919 in Berlin von rechtsextremen Freikorps-Soldaten ermordet wurde. Es enthält ein Zitat aus einem Artikel, den sie wenige Stunden vor ihrem Tod verfasste, als sie auf Behauptungen der regierenden Sozialdemokraten reagierte, in Berlin sei nach einem Massaker an revolutionären Arbeiter*innen die Ordnung wiederhergestellt worden. Der Artikel endet wie folgt:
„«Ordnung herrscht in Berlin!» Ihr stumpfen Schergen! Eure «Ordnung» ist auf Sand gebaut. Die Revolution wird sich morgen schon «rasselnd wieder in die Höh‘ richten» und zu eurem Schrecken mit Posaunenklang verkünden: Ich war, ich bin, ich werde sein!„
Das Shirt ist in den Farben Weiß, Rot und Lila im Unisex- oder Femme Fitted-Stil erhältlich und kann bis zum 31. Januar bestellt werden. Der LabourNet-Discount-Code lautet nun „LN2022“ und bedeutet für Euch 5% Rabatt und für uns eine entsprechende Unterstützung! Siehe für mehr Infos das Dossier zu Aktion
19. Politik » Arbeitsalltag und Arbeitsbedingungen » Gesundheit trotz(t) Arbeit » Betrieblicher Gesundheitsschutz » Dossier: Arbeitsquarantäne – ist das legal?
25. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Dossier: Der Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Dokumentarfilm über den berühmten Ford Streik in Köln-Niehl 1973: Diese spontane Arbeitsniederlegung war nicht geplant
„„Ford-Personalchef Horst Bergemann wollte mehrere Hundert Arbeiter entlassen, die verspätet aus den Sommerferien ans Fließband zurückgekehrt waren. (…) Weil das Thema Urlaub bereits zu Streit mit dem Management geführt hatte und die von den Kollegen vorgeschlagene Neuregelung abgelehnt worden war, kehrten 1973 besonders viele verspätet nach Köln zurück, mehr als in den Vorjahren. Bergemann wollte durchgreifen, doch er hatte die Rechnung ohne die Kollegen gemacht.“ (Nelli Tügel, nd)“ Video bei labournet.tv (deutsch | 43 min | 1982)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600