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Zahlreiche Aktionen mit den „Maruti 13“ am ersten der beiden internationalen Solidaritätstage – auch (endlich) bei Suzuki?

Die 13 verurteilten Maruti-Gewerkschafter im Porträt - Plakat der Betriebsgewerkschaft März 2017Am 04. April 2017 fanden in zahlreichen Städten Indiens große und kleine Solidaritätsaktionen mit den 13 zu lebenslanger Haft verurteilten Gewerkschaftern von Maruti-Suzuki statt – wie auch in zahlreichen Ländern rund um die Welt. In Indien jedenfalls war der gesellschaftliche Druck so groß, dass auch der regierungstreue Verband BMS sich genötigt sah, eine Erklärung zu veröffentlichen, in der er eine Neuaufnahme des Verfahrens und die Einleitung eines Verfahrens gegen die Unternehmensleitung von Indiens größtem Autobauer fordert. Und auch der japanische Gewerkschaftsbund Zenroren hat sich, als erste japanische Föderation, in einer gemeinsamen Erklärung mit dem parteiunabhängigen indischen Verband NTUI und dem südkoreanischen KCTU für die Forderung nach Freilassung der Maruti 13 stark gemacht, was zu einer Debatte geführt hat, warum die japanischen Suzuki-Gewerkschaften bisher durch Schweigen auffallen. Siehe dazu zwei aktuelle Beiträge und ein Dokument:

  • „Today, on the first day of All India Protest Day and Global Solidarity Day“ am 04. April 2017 bei Amit Akash externer Link (Facebook) ist ein erster Überblick über die Aktionen dieses Tages, verfasst am späteren Dienstagabend. Darin wird von drei Protestversammlungen in Delhi ebenso kurz berichtet, wie über eine große Solidaritätsdemonstration in Kolkata und eine weitere in Chennai und noch aus weiteren indischen Städten. Und es wird darauf verwiesen, dass es bis dahin Berichte über Aktivitäten in den USA, der BRD, Japan, Pakistan, Brasilien und Frankreich gab. Auch an diesem Tage eingegangene weitere Solidaritätsadressen werden aufgeführt
  • „Revisit Maruti ruling: BMS to Haryana govt“ am 03. April 2017 in The Hindu externer Link ist ein Bericht über die – überraschende – Stellungnahme des größten Verbandes Indiens, Bharatiya Mazdoor Sangh (BMS), der nicht nur, wie alle großen Verbände Indiens, parteipolitisch definiert ist – hier eben Herrn Modis Rechtsaußenpartei BJP – sondern auch Bestandteil der diese Partei tragenden RSS-Bewegung ist, die auch schon die „Safran-SA“ genannt wurde. Dass die BMS sich dazu äußert ist neu und kann nur aufgrund des öffentlichen Drucks geschehen sein. Zwei Fakten mögen eine solche ziemlich klare Stellungnahme erleichtert haben: Die Regierung des Bundesstaates Haryana, an die die Erklärung gerichtet ist, wird nicht von der BJP gestellt, und das Unternehmen ist japanisch bestimmt…

„Joint Trade Union Statement: RELEASE THE MARUTI SUZUKI 13 NOW“

(Diese gemeinsame Erklärung von NTUI Indien, CGT Frankreich, KCTU Südkorea und Zenroren Japan vom 04. April 2017 fordert die sofortige Freilassung der Maruti 13 und verurteilt klar die Polizei- und Prozessfarce im Dienste eines Unternehmens, das gegen ILO-Konventionen und demokratische Rechte in Indien offen verstoße, deren Einhaltung von Bundes- und Landesregierung gefordert werden – wie auch die Wiedereinstellung aller im Jahr 2012 entlassenen 2.300 Beschäftigten)
We strongly condemn the 18 March 2017 decision of the Gurgaon Sessions Court in Haryana, India for convicting 13 workers – 12 of whom were elected trade union officers – of conspiracy and murder sentencing them to life imprisonment for the incident on 18 July 2012 at global auto company Maruti-Suzuki India Limited (India subsidiary of Suzuki Motor Corp).

The incident of 18 July 2012, in which a manager of the company lost his life, at Maruti-Suzuki’s Manesar works was orchestrated by the Maruti-Suzuki management to suppress a trade union of the workers choice. For over a year the workers had been trying to form a trade union of their choosing. In the face of dismissals and other forms of victimisation of union officers, the workers went on to form their own but still the Maruti-Suzuki management, with the active support of government, refused to negotiate with the union on their just demands for increased wages, better working conditions and most of all the right to permanent employment for contract workers. These actions of the Maruti-Suzuki management, and the inaction of the government, were in violation of both Indian law as also of ILO conventions.
In the days after the incident the police arrested 148 workers each of who has served a jail term of 31 months or more. Alongside, Maruti-Suzuki unilaterally fired 546 permanent workers and over 1,700 contract workers.

Last month’s judgement has come after a four-and-a-half year trial and is devoid of any material evidence. The judgement accepts that the criminal investigation carried out by the local police was poor and inadequate. The judgement merely reiterates the version of the Maruti-Suzuki management.

This judgement undermines democratic rights and the rule of law in India. The judgement amounts to an attack on trade union rights and freedoms in India.
We, join our forces on 4 and 5 April 2017, through actions at our workplaces, the factories and offices of Suzuki and at offices of India’s government and its embassies and consulates, in solidarity with the 13 convicted comrades and all workers of Maruti-Suzuki and members of Maruti-Suzuki Workers’ Union through a worldwide protest demanding that:

  • The Government of the State of Haryana withdraw its prosecution in the Maruti-Suzuki case immediately and ensure the immediate release of the 13 workers, Maruti-Suzuki India Limited reinstate all 2300 workers dismissed in July-August 2012 and
  • The Government of India ensure the protection of trade union and democratic rights under Indian law and international covenants

CGT , France , KCTU South Korea , NTUI India, Zenronen Japan

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=114528
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