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Wie die peruanische Regierung versucht, Gewerkschaften zu verhindern: Ausweisen!

Orhan Akman in Peru 2015Die Regierung Perus hat einen deutschen Gewerkschafter ausgewiesen und ihm die Wiedereinreise in das südamerikanische Land verboten, weil er einen Arbeitskampf unterstützt hat. Orhan Akman, der früher in München als Stadtrat und als Gewerkschaftssekretär tätig war, arbeitet seit einigen Jahren für die internationale Dienstleistungsgewerkschaft UNI, der auch die deutsche ver.di angehört. In dieser Funktion unterstützte er die Beschäftigten der internationalen Supermarktkette Cencosud in Peru beim Aufbau einer Betriebsgewerkschaft und im Kampf für sichere Beschäftigungsverhältnisse und höhere Löhne. Das reichte, um Akman zur unerwünschten Person zu erklären. Weil er sich im Juni und Oktober vergangenen Jahres an gewaltfreien Kundgebungen der Beschäftigten beteiligte, habe er »die öffentliche Ruhe und Ordnung sowie den sozialen Frieden gestört«, so das Innenministerium in Lima“ – so beginnt der Artikel „Komplott gegen Arbeiter“ von André Scheer am 04. April 2016 in der jungen welt externer Link, worin auch unterstrichen wird, dass dies Teil einer Schmutzkampagne gegen eine linke Kandidatur bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen sein könnte. Siehe dazu auch die Stellungnahmen des Internationalen Gewerkschaftsbundes UNI sowie der betroffenen Gewerkschaft bei Cencosud und weitere Infos/Solidaritätsaufrufe:

  • Keine Ausweisung von Orhan Akman! Zeigt eure Solidarität mit den Gewerkschaften in Peru! New
    Orhan Akman, ehemaliger Gewerkschaftssekretär bei ver.di Bayern und jetzt Sekretär der UNI américas, wurde wegen seiner aktiven Gewerkschaftsarbeit in Peru des Landes verwiesen. Der konstruierte Vorwurf lautet: „Störung der öffentlichen Ordnung und des sozialen Friedens“ – wir protestieren aufs Schärfste! (…) Gerade in der Handelsbranche in Peru konnten in den letzten Jahren auch Dank Orhans Arbeit in den wichtigsten internationalen Handelskonzernen erstmals Gewerkschaften gegründet und gewerkschaftliche Arbeit aufgebaut werden. Gewerkschaftsaktivisten stehen kurz davor, die „Föderation der peruanischen Handelsgewerkschaften“ zu gründen. Das stößt auf massiven Widerstand der Konzerne, allen voran Cencosud, dem größten Handelskonzern in Lateinamerika. Damit die Ausweisung und Behinderung der Gewerkschaftsarbeit in Peru nicht zum Vorbild für weitere Einschränkungen der Gewerkschaftsarbeit in Peru und Lateinamerika genommen wird, müssen wir unsere Kolleginnen und Kollegen und Orhan unterstützen…“ Zum Solidaritätsaufruf der UNI gibt es nun auch einen der ver.di-Abteilung Internationales vom 15.4.2016 : Richtet euren Protest direkt an den Staatspräsidenten von Peru: Ollanta Humala SECRETARÍA GENERAL DE LA PRESIDENCIA DE LA REPÚBLICA unter der E-Mail: secretariageneral@presidencia.gob.pe und setzt bei euren Protestmails immer Orhan ins CC: orhan.akman@uniglobalunion.org
  • Gewerkschafter aus Peru ausgewiesen: ver.di Bayern protestiert gegen die Ausweisung von Orhan Akman
    Orhan Akman, ehemaliger Gewerkschaftssekretär bei ver.di Bayern, wurde wegen seiner Gewerkschaftsarbeit in Peru von dort per Resolution des Innenministeriums sowie des Migrationsamtes des Landes verwiesen. Der Vorwurf lautet hauptsächlich “Störung der öffentlichen Ordnung und des sozialen Friedens”. Der Landesbezirksvorstand von ver.di Bayern protestiert in aller Schärfe gegen diese Ausweisung. Der Landesbezirksvorstand fordert das Land Peru, aber auch die in Verbindung mit Peru stehenden deutschen Politiker und Wirtschaftsverbände sowie Unternehmen auf, sich für Orhan Akman einzusetzen – mit zwei Zielen: Die Ausweisungsverfügung gegen Orhan Akman muss aufgehoben werden; er muss wieder ohne Probleme nach Peru ein- und ausreisen dürfen. Handelskonzerne – allen voran Cencosud – müssen unter Druck gesetzt werden, damit UNI américas und Orhan Akman ihre Arbeit weiterhin in Peru fortsetzen können…“ Presseerklärung vom 09.04.2016 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=95959
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