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Solidarität gegen die Offensive der kolumbianischen Regierung: Für die Freilassung der festgenommen ländlichen Aktivisten

Dossier

Einer der drei am 15.12.2020 festgenommenen Bauernführer aus Kolumbien„… Heute um 16:45 Uhr nahm die Polizei in einem Großeinsatz Teófilo Acuña in der Gemeinde Barranco de Loba (Bolivar) fest und brachte ihn nach El Banco (Magdalena), von wo aus sie ihn nach Bucaramanga bringen wollen. Der Haftbefehl wurde heute, am 15. Dezember 2020, inPopayan ausgestellt und mit einer noch nie da gewesenen Sorgfalt ausgeführt. Um 17:00 Uhr wurde Adelso Gallo in der Stadt Villavicencio unter vorerst unbekannten Umständen verhaftet, offenbar auf Grund der gleichen Anordnung, die ein Richter in Santa Marta am selbenTag erlassen hatte. Teófilo Acuña und Adelso Gallo sind namhafte soziale Führungspersönlichkeiten, die an internationalen Rundreisen des Netzwerks REDHER Kolumbien teilgenommen haben und in den letzten 20 Jahren unsere Menschenrechtskarawanen und Menschenrechtsbegleitungen in Kolumbien begleitet haben. Teófilo Acuña ist Sprecher der Gesprächskommission des Südens von Bolivar, des Zentrums und des Südens von Cesar, des Südens von Magdalena sowie Sprecher der Prozesse der Santanderes. Teófilo ist ein anerkannter sozialer Anführer in seiner Region und als solcher Opfer von Drohungen durch Paramilitärs und staatlicher Kriminalisierung. Letzteres hat jetzt zu seiner Festnahme geführt…“ aus „Dringender Eilaufruf: Verhaftungen von Bauernführern des Coordinador Nacional Agrario (CNA) und des Congreso de los Pueblos“ vom 15. Dezember 2020, den wir hiermit dokumentieren . Siehe dazu auch den Link zu der Petition für die Freilassung, zu deren Unterzeichnung aufgerufen wird:

  • Festgenommene kolumbianische Aktivisten freigelassen – die Verfahren gegen die drei werden jedoch weiter geführt New
    Teófilo Acuña, Adelso Gallo und Robert Daza Guevara sind am Tag vor Heilig Abend wieder freigelassen worden. So wird es in der Meldung „Los líderes sociales colombianos encarcelados fueron liberados“ am 29. Dezember 2020 bei A Planeta externer Link berichtet, worin auch noch darauf verwiesen wird, dass dies einerseits Ergebnis der breiten nationalen wie internationalen Proteste sei, die so schnell und weitreichend organisiert worden seien – andererseits aber auch, dass die Verfahren gegen die drei weiter geführt werden, frei gelassen wurden sie, weil keine Grundlagen für ihre Inhaftierung bestünden, wie eine zuständige Richterin urteilte. Weswegen auch die Solidarität weiterhin nötig sei.
  • Die Solidarität mit den inhaftierten kolumbianischen Landaktivisten und Proteste gegen die staatliche „Hetzjagd“ wachsen 
    In einer „solidarischen Eilaktion“ haben kolumbianische und internationale Organisationen, Politiker und Akademiker die sofortige Freilassung der vergangene Woche verhafteten Aktivisten Teoófilo Acuña, Adelso Gallo und Robert Daza verlangt. Das kolumbianisch-internationale Menschenrechtsnetzwerk Red de Hermandad y Solidaridad con Colombia (REDHER) fordert in einer Petition externer Link, die Rolle der sozialen Aktivisten und Anführer und ihren Status als mögliche Opfer einer juristischen Konstruktion anzuerkennen sowie Untersuchungen zur politischen Instrumentalisierung von Ermittlungs- und Justizbehörden einzuleiten. Hintergrund hierfür ist, dass von staatlicher Seite die Festnahmen der Aktivisten damit begründet werden, dass sie Mitglieder der Guerilla-Gruppe ELN (Nationale Befreiungsarmee) seien und es ihre Aufgabe wäre, soziale Organisationen zu infiltrieren und diese im Interesse der Guerilla zu beeinflussen. Die drei festgenommenen Sprecher des nationalen Kleinbauernverbands CNA (Coodinador Nacional Agrario) und des Kongresses der Völker (Congreso de los Pueblos) sind aufgrund ihres jahrzehntelangen Engagements u.a. für Menschenrechte, Umwelt und Demokratie über Kolumbien hinaus bekannt. Im Rahmen von Rundreisen des REDHER in Nordamerika und Europa prangerten sie Paramilitarismus, Staatsverbrechen und Landvertreibung sowie die Zerstörung der Umwelt an, welche durch nationale und internationale Großkonzerne in ihren Regionen verursacht würden. (…) Franklyn Castañeda von der Koordination Kolumbien-Europa-USA erklärt externer Link, dass „in den letzten Jahren die Justizialisierung sozialer Führungspersönlichkeiten zur bevorzugten Strategie der Nationalen Staatsanwaltschaft geworden ist, wodurch die Garantien für Menschenrechtsengagement in hohem Maße gefährdet werden. So wurden in den letzten sieben Jahren in Kolumbien fast 250 Menschenrechtsverteidiger strafrechtlich verfolgt. Und seit 2017 wird diese Politik gegenüber Mitgliedern des Kongresses der Völker verschärft.“ (…) Die Verhaftungen der Aktivisten des Congreso de los Pueblos könnten, wie auch das Online-Portal marcha resümiert externer Link, Teil dieser Muster sein, die von den Menschenrechtsorganisationen und dem UN-Bericht angeprangert werden…“ – aus dem Beitrag „Staatliche „Hetzjagd“ gegen Aktivisten in Kolumbien“ von Yukatán Mülleram 21. Dezember 2020 bei amerika21.de externer Link über die Fortsetzung der aktuellen Solidaritätskampagne
  • „Detenciones de lideres campesinos del Coordinador Nacional Agrario y Congreso de los Pueblos“ am 15. Dezember 2020 beim PASC externer Link ist die Petition zur Freilassung der festgenommenen, zu deren Unterzeichnung auch LabourNet Germany aufruft
  • Siehe zu den Konflikten in Kolumbien zuletzt am 20. November 2020: [Kampftag 19. November 2020] Kolumbiens Gewerkschaften und soziale Bewegungen fordern soziale Reformen, das Ende des Polizeiterrors und der Morde der Paramilitärs und am 11. November 2020: Unterstützt die Kampagne gegen eine neue Welle von Morddrohungen gegen Gewerkschafter in Kolumbien – jetzt gegen 16 KollegInnen der Bildungsgewerkschaft FECODE
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=183454
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