Mumia Abu-Jamal auf der Intensivstation, Zugang verweigert

Solidarität mit Mumia Abu-JamalDer afroamerikanische Journalist und politische Gefangene Mumia Abu-Jamal ist seit Montag dieser Woche auf der Intensivstation des Schuylkill Krankenhauses im US Bundesstaat Pennsylvania. Er wurde aus dem Gefängnis in ein öffentliches Krankenhaus verlegt. Es ist aber nicht bekannt, wie es ihm geht und was diese außergewöhnliche Massnahme ausgelöst hat. Er wird dort von Polizisten abgeschirmt. Angehörige und Verteidigung werden abgewiesen, bleiben jedoch vor Ort und verlangen, den Gefangenen zu sehen. Erst vor wenigen Wochen wurde Phil Africa, ein weiterer politischer Gefangener im selben Bundesstaat über sechs Tage lang in einem Haftkrankenhaus isoliert und später für tot erklärt. Die genauen Umstände sind bis jetzt nicht geklärt. (…) Knapp 34 Jahre Haft haben Mumia einen großen Teil seines Lebens geraubt. Sie haben ihn politisch jedoch nie gebrochen. In all diesen Jahren hat Mumia sich immer für andere Gefangene und Unterdrückte eingesetzt. Nun bedrohen die Haftbedingungen seine Gesundheit. Es ist Zeit, ihn endlich rauszuholen…“ Unbend – Unbought – Unbroken: MUMIA – You’ll Never Walk Alone! Aufruf vom Berliner FREE MUMIA-Bündnis zur Kundgebung am Donnerstag, 2. April 2015, 18 Uhr, vor der US Botschaft – Pariser Platz / Brandenburger Tor, Berlin – dokumentiert bei Indymedia vom 1. April 2015 externer Link. Siehe dazu neu:

  • Es geht um Mumias Leben
    Wegen seiner ernsthaften Erkrankung müsse der politische Gefangene Mumia Abu-Jamal »aus humanitären Gründen sofort aus der Haft entlassen werden«. Das forderte auf einer Pressekonferenz in New York am vergangenen Donnerstag Dr. Joseph Harris, Sprecher der externen Mediziner, die das Vertrauen Abu-Jamals genießen. »Lebenslange Haft ohne Bewährung halte ich grundsätzlich für Folter«, sagte Harris. Angesichts des prekären Zustands Abu-Jamals könne es eine wirkliche Heilung nur außerhalb des Gefängnisses geben. Er setze sich deshalb zusammen mit Kollegen für dessen Freilassung ein. (…) Wenn er sehe, was derzeit mit Abu-Jamal geschehe, könne er nur sagen: »Das ist entweder Vernachlässigung, Inkompetenz des Personals oder Absicht der Behörden.« …Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 11. Mai 2015 externer Link. Zur Geschichte von Mumia und der Solidaritätsarbeit siehe auch:

  • 18. April 2015: Soli-Demo für Mumia in Berlin
    … Mumia kann sich seit ca. einer Woche nur noch mithilfe eines Rollstuhls bewegen. Seine Stimme versagte wiederholt. Er hat über 30 Kg Gewicht verloren. Seine Blutzuckerwerte sind täglich in einem gefährlichen Bereich. Niemand kann abschätzen, wie lange er in diesem Zustand noch überleben wird. Massive Proteste und über 20 Demonstrationen in den USA und Europa haben seitdem zwar durchsetzen können, dass er Besuch von Angehörigen und seiner Verteidigung erhalten kann. Er vertraut der (ohnehin ausbleibenden) „medizinischen Versorgung“ im Gefängnis nicht mehr und fordert externe medizinische Hilfe. Pennsylvanias Gouverneur Tom Wolf, der Leiter der Gefängnisbehörde, John E. Wetzel sowie Gefängnisdirektor John Kerestes sind direkt für diesen staatlichen Mordversuch an einem der bekanntesten kämpfenden Gefangenen in den USA verantwortlich. Beteiligt euch am Sa., den 18. April 2015 an der Demonstration gegen Mumias Hinrichtung durch medizinische Nichtversorgung in Berlin! Beginn – 13:30 Uhr, Weltzeituhr –Alexanderplatz, Berlin-MitteAufruf bei freiheit-fuer-mumia.de externer Link .
  • Ärztliche Versorgung für Mumia!
    … Mumia ist einer von 5 Gefangenen aus Pennsylvania, die eine Verfassungsbeschwerde gegen das Gefangenen-Knebel-Gesetz eingereicht haben. Dabei geht es um die Frage, ob einer stigmatisierten Gruppe, hier Gefangenen, grundlegende Menschenrechte in den USA aberkannt werden dürfen oder nicht. Am 30. März 2015, dem ersten Verhandlungstag brach er an den Folgen einer im Gefängnis nicht behandelten Diabetes zusammen und wurde unter strenger Bewachung in die Intensivstation eines Krankenhauses verlegt. Obwohl er durch monatelange medizinische Nichtversorgung lebensgefährlich erkrankt ist, liess ihn die Gefängnisbehörde nach nur drei Tagen zurück ins Gefängnis verlegen, wo er die notwendige medizinische Unterstützung bis jetzt nicht erhält (Stand Do, 9. April 2015). Sein Gesundheitszustand ist besorgniserregend. Er kann nicht mehr laufen und hat offenen Wunden am gesamten Körper. Seine Zuckerwerte liegen permament in einem gefählich hohen Bereich. Seine Stimme versagt und er ist seit seiner Rückverlegung aus dem Krankenhaus ins Gefängnis mehrfach bewußtlos zusammengebrochen. Niemand weiss derzeit, wie lange er ohne medizinische Behandlung noch überleben kann. Die Gefängnisbehörde von Pennsylvania und Gouverneur Wolf begehen hier vor den Augen einer weltweiten Öffentlichkeit Mord durch unterlassene medizinische Hilfeleistung.
    „They don’t just want my death, they want my silence.“ — Mumia Abu-Jamal
    Diverse Institutionen und Organisationen rufen dazu auf, Mumias Hinrichtung durch die Hintertür zu verhindern…
    Beitrag der Mumia-Hörbuchgruppe auf Indymedia vom 9. April 2015 externer Link
  • Mumia Abu-Jamal in gefährlichem Gesundheitszustand
    … Gestern (5. April 2015) fanden mithilfe eines Autokorsos mehrere Demonstrationen vor der Gefängnisbehörde in Camp Hill und dem weiter weg gelegenen Gefängnis SCI Mahanoy in Pennsylvania statt. Nach etlichen Stunden zäher Verhandlungen wurden fünf Unterstützer*innen in die Krankenstation des Gefängnisses gelassen und haben kurz mit Mumia reden können. Er saß in einem Rollstuhl und ist gesundheitlich sehr schwer beeinträchtigt. Das Sprechen fällt ihm schwer, aber sein Geist ist ungebrochen. Mit großer Freude soll er die Berichte über Solidarität aus aller Welt aufgenommen haben. In der Krankenstation des SCI Mahanoy bekommt er keine Diabetes gerechte Ernährung. Seine Zuckerwerte sind bereits wieder gestiegen. Er leidet weiterhin unter starken Schmerzen. Seine Nieren sind von den Vorgängen der letzten Tage angegriffen. . Er hat seit Beginn seiner Erkrankung bereits 35 Kg Gewicht verloren. Eine komplette Übersetzung des Berichtes der 5-köpfigen Besucher*innen Delegation folgt in den Ergänzungen unter diesem Artikel…Beitrag vom bundesweiten Mumia-Bündnis auf Indymedia vom 6. April 2015 externer Link.  Siehe dazu:

    • Aus dem Text: „… Was Mumia jetzt neben dem uneingeschränkten Zugang zu seinen Familienangehörigen und Verteidigung am nötigsten bracht, sind externe Ärzte für eine vollständige Untersuchung sowie eine angemessene Therapie. Das Gefängnis Mahanoy ist dazu weder gewillt noch in der Lage, ebenso die Gefängnisbehörde von Pennsylvania. Sie scheinen einfach abzuwarten, ob Mumia stirbt, indem sie ihn jeglicher realistischer Genesungsmöglichkeiten berauben. Wir wissen das viele von euch bereits an die zuständigen Stellen geschrieben haben. Es ist dadurch bereits einiges erreicht worden. Allerdings müssen wir sehr schnell externe medizinische Hilfe für Mumia organisieren. Glücklicherweise sind in nicht mal 3 Tagen bereits knapp 13.000 Us-$ von Prison Radio online gesammelt worden, um externe medizinische Fachkräfte bezahlen zu können. Die Spendensammlung geht weiter: https://www.indiegogo.com/projects/mumia-abu-jamal-needs-medical-care-now externer Link. Die Gefängnisleitung des SCI Mahanoy ist auch feiertags durchgehend besetzt. Es macht also Sinn, dort weiterhin anzurufen, zu faxen und zu e-mailen – external medical help for Mumia – NOW!“ Siehe auch:
    • Hinrichtung durch Nichtversorgung
      Offener Brief von Mumia Abu-Jamals Ehefrau Wadiya Jamal: Über die Versuche, ihren Mann umzubringen, und die Notwendigkeit, ihn jetzt zu befreien- in der Übersetzung von Jürgen Heiser dokumentiert in der jungen Welt vom 8. April 2015
  • Mumia trotz Lebensgefahr zurück im Knast
    Am Montag dieser Woche (30. März 2015) brach der kämpfende Gefangene Mumia Abu-Jamal im SCI Mahanoy Gefängnis (Pennsylvania, USA) zusammen und wurde in einem ungewöhnlichen Vorgehen in das Schuylkill Krankenhaus gebracht. Dort wurde festgestellt, dass er einen Zuckerschock erlitten hatte und kurz vor einem medizinischen Koma stand. Trotz lebensbedrohlicher Lage brachte ihn die Gefängnisbehörde inzwischen jedoch zurück in die Krankenstation des SCI Mahanoy, obwohl es dort keine ausreichende medizinische Versorgung gibt…Beitrag von Kurt Sonntag auf Indymedia vom 3. April 2015 externer Link
  • Weltweit Sorge um die Gesundheit von Mumia Abu Jamal
    Der inhaftierte Journalist Mumia Abu Jamal liegt derzeit auf der Intensivstation eines   Krankenhauses in Pennsylvania. Er wird von der Polizei abgeschirmt, niemand darf zu ihm. Weltweit steigt die Sorge um seine Gesundheit…Beitrag von Peter Nowak bei ver.di vom 2. April 2015 externer Link. Aus dem Text: „… Mumia Abu Jamal konnte daher nach 29 Jahren den Todestrakt mit einer Gefängniszelle tauschen. Doch jetzt machen sich Unterstützer in aller Welt erneut große Sorgen um das Leben des Journalisten. Auch hinter Gittern, sowohl im Todestrakt als auch in der Gefängniszelle hatte Mumia seine journalistische Arbeit ununterbrochen fortgesetzt und auf Rassismus, Unterdrückung und Repression – in den Gefängnissen wie auch in der Gesellschaft der USA – aufmerksam gemacht. Seine Aktivitäten wurden vielfach gewürdigt. So ist er Ehrenbürger von Paris und Ehrenmitglied von ver.di.
  • Mumia Abu-Jamal muss als medizinischer Notfall in die Intensivstation. Übersetzung des Urgent Action Alert des Prison Radio vom Abend des 30. März 2015, dokumentiert bei Indymedia vom 31. März 2015 externer Link (mit Telefonhinweisen für Unterstützer*innen)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=78061
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