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Max Zirngast – seit 6 Wochen im türkischen Gefängnis: Die Willkür wird fortgesetzt

ZirngastSeit über sechs Wochen sitzt der österreichische Sozialwissenschafter und Journalist Max Zirngast in der Türkei in Haft. Zirngast wurde am 11. September in Ankara festgenommen und befindet sich zurzeit im Sincan-Gefängnis in Ankara. Bisher haben die türkischen Behörden noch keine Anklage gegen ihn erhoben. Die türkischen Behörden ermitteln in diesem Fall in Richtung der Mitgliedschaft in einer linksgerichteten „terroristischen Vereinigung“. Bei einer Verurteilung drohen dem 29-Jährigen bis zu zehn Jahre Haft. Laut Auskunft des Sprechers des österreichischen Außenministeriums ist derzeit eine Anklageerhebung nicht absehbar: „Der nächste Schritt in diesem Fall wäre die Eröffnung eines Gerichtsverfahrens oder eine Freilassung beziehungsweise Abschiebung von Max Zirngast“, sagt der Ministeriumssprecher gegenüber der „Wiener Zeitung“. Nach wie vor gebe es aber keine Informationen von türkischer Seite, was Zirngast im Detail vorgeworfen wird…“ – aus dem Beitrag „Österreichischer Journalist seit sechs Wochen in der Türkei in Haft“ am 23. Oktober 2018 in der Wiener Zeitung externer Link, worin auch über die Aktivitäten des Solidaritätskomitees berichtet wird. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag und den Hinweis auf den bisher letzten unserer Berichte zur Inhaftierung von Max Zirngast und zwei weiteren Journalistinnen:

  • „#FreeMaxZirngast: „Appeasement ist hier nicht angebracht““ am 23. Oktober 2018 bei der ANF externer Link dokumentiert die Erklärung des Solidaritätskomitees, worin es unter anderem heißt: „… Er sitze noch immer in Untersuchungshaft und werde intensiv von der Botschaft in Ankara betreut. Ein besonderes Anliegen war es ihr, dass er regelmäßig Besuch von den Eltern erhalten kann. Leider könne man derzeit nicht einschätzen, wie lange die Untersuchungshaft noch dauern wird. Sobald es zu einem Prozess kommt, werde ihm auch ein permanenter Beobachter zur Seite gestellt. Der Fall sei natürlich Thema bei diversen politischen Treffen, erklärte Kneissl, die in solchen Angelegenheiten auf den „Weg der stillen Diplomatie“ setzt. Uns ist kein Fall stiller Diplomatie im Angesicht des Erdoğan-Regimes bekannt, der zu frühzeitiger Entlassung aus ungerechtfertigter Haft geführt hätte. Bisher hat im Gegenteil immer nur politischer und zivilgesellschaftlicher Druck sowie mediale Öffentlichkeit etwas bewirkt. Siehe die Fälle Deniz Yücel, Peter Steudtner oder auch Meşale Tolu. Und da wäre nicht zuletzt der Fall des Pastors Andrew Brunson: Er saß ganze zwei Jahre aus fadenscheinigen Gründen im türkischen Gefängnis. Dann setzte US-Präsident Donald Trump – seine Motive seien einmal beiseite gestellt – die Daumenschrauben an und innerhalb von drei Monaten war Pastor Brunson frei…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=138982
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