Kasachische Gewerkschafter im Hungerstreik – das Regime ordnet die Auflösung der Föderation an

Kasachische Ölarbeiter haben zu Jahresbeginn einen Hungerstreik begonnen – aus Protest gegen den Angriff des Regimes auf die Gewerkschaftsbewegung und auf die Gewerkschaftsrechte im Land, der im Verbot der unabhängigen Föderation kulminieren soll. Warum dieser Angriff gerade jetzt kommt, wird aus dem Artikel „Kazakhstan: state threat to shut down independent trade unions“ bereits im Dezember 2016 bei People and Nature deutlich: Im Angesicht fallender Ölpreise soll vor allem um nahezu jeden Preis vermieden werden, dass sich Beschäftigte dagegen wehren, die Krisenlasten aufgezwungen zu bekommen. Dafür hat das neue Gewerkschaftsgesetz von 2014 gedient, dass extrem hohe Hürden für die Registrierung einer Gewerkschaft aufbaut – seitdem sind von damals 896 Gewerkschaften im Land nur noch 163 übrig geblieben. Zumeist von der regierungstreuen Federation of Trade Unions of Kazakhstan (FPRK), deren Funktionäre schon mal die Staatsanwaltschaft darauf aufmerksam machen, dass es AktivistInnen gibt, die über Streiks diskutieren. Siehe dazu ein Kurzvideo über den aktuellen Hungerstreik sowie die Erinnerung an die Solidaritätskampagne bei Labourstart:

• „Kazakh Oil Workers Extend Hunger Strike After Union Shut“ am 09. Januar 2017 bei Radio Free Europe ist ein kurzes Video über hungerstreikende kasachische Ölarbeiter, aus Anlass deren Beschlusses, diesen Hungerstreik zu verlängern

• „Kazakhstan: Save the independent trade union centre from forced dissolution“ ist seit dem 01. Dezember 2016 bei Labourstart die Solidaritätskampagne mit der unabhängigen kasachischen Gewerkschaftsföderation KNPRK, vor allem eben eine Protestresolution, die bis Anfang Januar 2017 von über 6.000 Menschen unterzeichnet wurde

• Siehe dazu auch: „Regime in Kasachstan startet Generalangriff auf Gewerkschaftsbewegung“ am 12. Dezember 2016 im LabourNet Germany