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Freiheit für Max Zirngast – und alle inhaftierten Journalisten in der Türkei
„Ein Gericht in der Türkei hat am vergangenen Donnerstag über den österreichischen Studenten und Journalisten Max Zirngast Untersuchungshaft verhängt. Zirngast wird der Mitgliedschaft in einer „staatsfeindlichen Organisation“ beschuldigt. Heute findet im Semperdepot in Wien ein erstes Treffen zur Initiierung einer Solidaritätskampagne für Max Zirngeist statt. Eingeladen sind alle, die an der Kampagne für die Freilassung des Journalisten beitragen möchten. Das Treffen beginnt um 19 Uhr in der Lehargasse 6 in Wien. Max Zirngeist hat vor seiner Verhaftung für das re.volt magazine geschrieben. Er ist Mitautor des 2015 erschienenen Buches „Kampf um Kobanê“ und studierte in Ankara Politikwissenschaften an der Technischen Universität des Nahen Ostens (Orta Doğu Teknik Üniversitesi, ODTÜ)“ – aus der Meldung „Gründungstreffen der Kampagne #FreeMaxZirngast in Wien“ am 26. September 2018 bei der ANF , worin die inzwischen stattgefundene Gründung des Solidaritäts-Komitees berichtet wird. Siehe dazu auch eine Meldung aus dem Twitter-Kanal des neu gegründeten Komitees, sowie einen Beitrag zur aktuellen Entwicklung der JournalistInnen-Verfolgung in der Türkei und den Hinweis auf unseren ersten Bericht zur Zirngast-Festnahme – sowie eine Solidaritäts-Petition für Max Zirngast an die Regierung Österreichs:
- Twitter-Kanal „#FreeMaxZirngast“ dokumentiert am am 27. September 2018 :„“Wir bekommen eure Solidaritätsaktionen mit. Das tut gut und ehrt uns sehr. Ich grüße und danke allen, die Solidarität zeigen“ – eine Botschaft von MaxZirngast aus der Untersuchungshaft – auch im Namen seiner Mitgefangenen der letzten Festnahme-Aktion.
- „Berichten nach Erdogans Gnaden“ von Alp Kayserilioglu am 28. September 2018 in der jungen welt zur aktuellen Gesamtentwicklung der Verfolgungswelle in der Türkei – hier über zwei ausländische Journalisten: „Unter den von der türkischen Justiz inhaftierten Journalisten befinden sich auch Linke aus dem Ausland. Einer davon ist der Kölner Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftler Adil Demirci, der auch als freier Journalist für die linke Nachrichenagentur Etha arbeitete. Am letzten Tag einer Urlaubsreise mit seiner Mutter in die Türkei, dem 13. April 2018, stürmten Einheiten der Antiterrorpolizei um fünf Uhr die Wohnung der Familie und nahmen ihn fest. Am 17. April wurde die Untersuchungshaft angeordnet. Ihm wird auf Grundlage seiner journalistischen Tätigkeiten vorgeworfen, Mitglied der »illegalen Terrororganisation MLKP« zu sein und Propaganda für diese zu betreiben. Demirci sitzt seitdem im Hochsicherheitsgefängnis Silivri. Sein erster Gerichtstermin wird im Rahmen einer Sammelanklage am 20. November 2018 stattfinden. (…)Am 11. September 2018 wurde der Österreicher Max Zirngast von Einheiten der Antiterrorpolizei in seiner Wohnung in Ankara festgenommen. Dem Studenten, politischen Aktivisten und freien Journalisten – unter anderem auch für die junge Welt – wird vorgeworfen, »Mitglied der legalen Frontorganisation der illegalen Terrororganisation TKP/Kivilcim« zu sein. Als Beweise wurden bisher von ihm verfasste Artikel, der Besitz linker Bücher sowie Bilder Militanter anderer Organisationen und die Beteiligung an der Organisation von alternativen Sommerschulen für Kinder aus Armenvierteln in Ankara angeführt. Der zuständige Haftrichter orderte am 20. September trotz des Fehlens konkreter Vorwürfe und Beweise die Untersuchungshaft an. Am Mittwoch abend trafen sich in Wien circa 50 Menschen, um eine Solidaritätskampagne »Free Max Zirngast« zu gründen…“
- „Solidarität mit Max Zirngast“ bei Open Petition ist die Solidaritätspetition, in der die österreichische Regierung aufgefordert wird: „Am 11. September 2018 wurde in Ankara um 5 Uhr morgens der in der Türkei lebende österreichische Journalist, Autor und Student Max Zirngast von der türkischen Polizei festgenommen. Medienberichten zufolge scheint, wie bereits in zahlreichen ähnlich gelagerten Fällen, auch hier der Vorwurf auf „Unterstützung terroristischer Organisationen“ zu lauten. Max Zirngast ist stets als engagierter und solidarischer Kollege und exzellenter Studierender an der Universität Wien aufgetreten, der sich gegen gesellschaftliches Unrecht sowie für demokratische Rechte eingesetzt hat. Wir sind der Überzeugung, dass es sich bei den ihm zur Last gelegten Vorwürfen um einen haltlosen Vorwand handelt, um kritische Stimmen in der türkischen Öffentlichkeit einzuschüchtern und mundtot zu machen. Max Zirngast wird, wie viele andere Menschen in der Türkei, allein wegen seiner politischen Überzeugung und journalistischen Arbeit verfolgt. Wir verurteilen die Verhaftung von Max Zirngast auf das Schärfste und fordern seine sofortige Freilassung. Seitens der österreichischen Regierung und Diplomatie sollte nichts unversucht bleiben, um seine Freilassung zu erreichen…“
- Siehe dazu – unter vielen anderen Berichten über viele andere Fälle – zuletzt: „Österreichischer Journalist in der Türkei festgenommen. Natürlich wegen Terror-Verdacht, schließlich hat er den Präsidenten kritisiert“ am 17. September 2018 im LabourNet Germany