UN-Bericht warnt vor Cybersöldnern und Staatstrollen

http://archiv.labournet.de/krieg/privat_war.jpgMehrere internationale Abkommen bannen längst den Einsatz von Söldnern, aber keines kümmert sich um digitale Söldner. Und von denen gibt es immer mehr. Eine Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen warnt vor gravierenden Rechtsverletzungen durch von Staaten ins Feld geschickte digitale Söldnertruppen. (…) Das Ausleiten von Daten, Ausspähung und Überwachung, aber auch Angriffe auf kritische Infrastrukturen stünden auf der Angebotsliste einer wachsenden Branche von Cybersecurity-Anbietern. Selbst dort, wo sich Armeen reguläre Cybereinheiten leisten, werde in großem Maß auf private Experten gesetzt, berichtet die 2005 eingesetzte Arbeitsgruppe externer Link. Einerseits gibt es offiziell am Markt auftretenden Unternehmen, teils existierende Sicherheitsunternehmen, die auf die Cybernachfrage reagiert haben, teils neue, spezialisierte Unternehmen von DarkMatter bis NSO. (…) Regierungen, die es gerne weniger offiziell haben möchten, greifen auf private Cybermilizen oder Advanced Persistent Threat-Gruppen zurück. Abgesehen von der ohnehin schwierigen Attribution erlaube dies den Staaten, Verantwortlichkeit nach außen zu negieren. (…) Die Entsendung staatlicher Troll-Armeen in Friedenszeiten gehört aus Sicht der Juristen zu den besonders problematischen Entwicklungen. Nicht selten seien Minderheiten, Dissidenten oder auch Journalisten Opfer solcher Attacken. Eine klare Ächtung und Verfolgung solcher Praktiken sind aus Sicht der Arbeitsgruppe notwendig, ebenso wie klare Regeln gegen Auftrags-Staatshacks ohne Kriegserklärung…“ Artikel von Monika Ermert vom 30.10.2021 bei Heise news externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=194795
nach oben