Europäischer Gewerkschaftsbund attackiert Facebook wegen Messenger-Zensur

facebook is a drugMit “Workplace” will Facebook in ein neues Marktsegment vordringen: Die Kommunikation innerhalb von Unternehmen soll ortsunabhängig möglich werden, unter anderem gehören Chats und Videokonferenzen zu dem Tool. (…) eines der neuen Features ist die Kontrolle von Inhalten, die über den Messenger verschickt werden können. “Content Control” nennt Facebook die Funktion einer internen Präsentation zufolge. Diese liegt “The Intercept” vor. Demonstriert wurde das Feature anhand des Begriffs “unionize”, berichtet “The Intercept” weiter. Demnach sei es den Administratoren des Firmenchats möglich gewesen, Nachrichten mit dem Begriff auf eine schwarze Liste zu setzen oder sie zu löschen. Übersetzt bedeutet “unionize” “sich zu einer Gewerkschaft zusammenschließen” oder “sich in einer Gewerkschaft engagieren”. Der Europäischen Gewerkschaftsbund sieht die Entwicklung mehr als kritisch: Man wende sich entschieden gegen Praktiken, die gewerkschaftliches Engagement behindern, schrieb ETUC-Generalsekretärin Esther Lynch am Freitag in einem offenen Brief an europäische Facebook-Manager externer Link. “Ich möchte hiermit Facebook daran erinnern, dass Unionbusting und andere diskriminierende Aktivitäten gegenüber Gewerkschaften in Europa absolut verboten sind”, so Lynch. Dazu gehöre es auch, Informationen in firmeninternen Netzwerken mittels schwarzer Listen zu zensieren. Der ETUC fordert Facebook nun auf, derartige Features bei “Workplace” gar nicht erst anzubieten. Außerdem müsse das Unternehmen versichern, dass es künftig das Grundrecht auf gewerkschaftliches Engagement respektiere…“ Artikel von Christoph Höland vom 12.06.2020 beim RND externer Link

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