Während bundesdeutsche Behörden weiterhin jegliche Opposition zum Regime in der Türkei verfolgen helfen – ermordet in Dortmund ein Anhänger der mitregierenden „Grauen Wölfe“ einen kurdischen Mann
„… In der Nacht von Freitag auf Samstag ist in Dortmund ein 41-jähriger Kurde Opfer eines rassistisch motivierten Gewaltverbrechens geworden. Auf einem Gehweg in der Dortmunder Innenstadt wurde Ibrahim Demir aus Midyad in Mêrdîn (türk. Mardin) mehrfach getreten, auch als er schon am Boden lag. Der von einem Zeugen herbeigerufene Notarzt konnte den Schwerverletzten nicht mehr retten, Demir starb noch am Tatort. Ein Tatverdächtiger wurde inzwischen verhaftet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Dortmund ist der 39 Jahre alte Asir A. am Sonntagnachmittag durch Zeugenhinweise ermittelt worden. Im Laufe der Ermittlungen habe er sich dann selbst gestellt. Die Familie des Opfers hatte einen Aufruf in den sozialen Medien gestartet und an Zeugen appelliert, sich zu melden. Dieser Aufruf habe geholfen. Bei seiner Vernehmung habe Asir A. schließlich eingeräumt, Ibrahim D. körperlich misshandelt zu haben. Wegen des dringenden Tatverdachts der Körperverletzung mit Todesfolge wurde er am Montag dem Haftrichter vorgeführt. (…) Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es noch keine konkreten Hinweise auf ein Motiv, lediglich Anzeichen für einen Streit im Vorfeld. Ein Blick auf das Facebook-Profil des mutmaßlichen Täters zeichnet ein anderes Bild. Asir A. hat ganz offensichtlich eine zutiefst rassistische und faschistische Gesinnung und scheint Anhänger der rechtsextremen „Graue Wölfe“ zu sein, wie die Mitglieder der ultranationalistischen türkischen Partei MHP genannt werden…“ – aus der Meldung „Kurde in Dortmund brutal ermordet“ am 19. Mai 2020 bei der ANF mit der erneuten offensichtlichen Unfähigkeit bundesdeutscher Polizisten einen Facebook-Account zu finden… Siehe dazu auch die Stellungnahme der Dortmunder Bundestagsabgeordneten Jelpke und einen weiteren aktuellen Beitrag – der auch deutlich macht, wen die Ermittelnden denn so alles fragen hätten können, was der „Verdächtige“ politisch so alles treibt… und einen Erinnerungs-Tweet:
- „Nach Mord in Dortmund: faschistische Graue Wölfe endlich ernsthaft bekämpfen“ von Ulla Jelpke am 19. Mai 2020 auf ihrer Webseite ist die Stellungnahme der Dortmunder Bundestagsabgeordneten der Partei die Linke, in der unter anderem unterstrichen wird: „… Ob dem brutalen Verbrechen ein politischer Streit vorausging oder die kurdische Herkunft des Opfers eine Rolle spielte, ist bislang nicht bekannt. Doch naheliegend erscheint, dass die faschistische Gesinnung des dringend Tatverdächtigen, der hier einen ihm körperlich weit unterlegenen kleinwüchsigen Mann zu Tode getreten hat, für diese schreckliche Tat ausschlaggebend war. Ich hoffe, dass Polizei und Staatsanwaltschaft auch in diese Richtung ermitteln und nach einem möglichen rassistischen beziehungsweise rechtsextremen Tatmotiv fragen. Die Grauen Wölfe, die in der Türkei seit den 70er Jahren eine Blutspur mit tausenden Toten hinterlassen und auch in Deutschland mehrfach gemordet haben, dürfen nicht länger verharmlost werden. Türkische Faschisten, die in Deutschland über zehntausende Anhänger verfügen, sind eine Gefahr. Sie gehören ebenso geächtet und bekämpft wie deutsche Neonazis…“
- „Kurde zu Tode geprügelt“ von Nick Brauns am 20. Mai 2020 in der jungen welt zu diesem neuerlichen Mord türkischer Nazis: „… Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es noch keine konkreten Hinweise auf ein Motiv. Ob die kurdische Herkunft des Opfers oder politische Fragen bei einem möglichen Streit eine Rolle gespielt haben, ist daher nicht bekannt. Doch wie Yeni Özgür Politika am Dienstag berichtete, handelt es sich bei dem dringend Tatverdächtigen Asir A. um einen bekennenden türkischen Rassisten. So präsentiert sich A. auf seiner Facebook-Seite als glühender Anhänger der faschistischen »Grauen Wölfe«. Ende April hatte A. dort als Titelbild einen Wolf vor einer türkischen Fahne zusammen mit alttürkischen Runen eingestellt. Dies ist die Bildsprache der türkischen Faschisten. Auf einem weiteren Foto ist A. beim Zeigen des sogenannten Wolfsgrußes zu sehen…“
- „Dass Deutschland seit jeher ein eher wohlwollendes Verhältnis zum türkischen Nationalismus hat, zeigt sich nicht nur in der Repression gegen kurdische und türkische Linke, sondern auch in der Dreistigkeit, mit der türkische Faschisten, Islamisten und Geheimdienste hier agieren“ am 19. Mai 2020 im Twitter-Kanal von Antikalypse erinnert noch einmal an die sonst so umfangreichen Aktivitäten bundesdeutscher Behörden gegen Oppositionelle zur faschistischen Regierungspartei
- Siehe zum Hintergrund auch unsere Rubrik Terrorismusbekämpfung und Grundrechte mit sehr vielen Beispielen für die Unterstützung der Türkei durch deutsche Behörden…