Rassismus ist Alltag. Auch und insbesondere in den Lagern des Landes Thüringen und seiner Kommunen

[Aufruf] Leben in Wohnungen statt Unterbringung in Lagern: Schutz für die, die Schutz suchen - nur in der eigenen Wohnung!„Nach zwei Jahren Pandemie haben wir als Lager-Watch Thüringen bitter feststellen müssen, dass das Land Thüringen aller Widerstände zum Trotz ungeniert an der Struktur und der rassistischen Kontinuität des bundesdeutschen und europäischen Lagersystems festhielt und zumeist eine Durchseuchung in den Lagern und Unterkünften billigend in Kauf genommen hat. (…) Lager bieten das Gegenteil dessen, was alle Menschen brauchen – Schutz, einen Ort, an dem Menschen in Sicherheit und Frieden ankommen können, Rückzugsmöglichkeiten und das Recht auf Privatsphäre. Wer es auf europäisches Festland geschafft hat, wird festgesetzt. Mit polizeilicher Gewalt, mit Residenzpflicht, Wohnsitzauflagen oder Übernachtungspflichten. Ob Hotspots in Griechenland oder hiesige Sammelunterkünfte – Lager folgen immer derselben Abschreckungslogik. Sie sollen Abschiebungen erleichtern und die Ankommenden isolieren. Die ständige Angst vor Abschiebung, das Warten, keine Privatsphäre und willkürliche Security-Gewalt sind Alltag in Thüringen und bundesweit…“ Beitrag vom 27. März 2022 von und bei Lager-Watch Thüringen externer Link und weiter daraus am Beispiel des Umgangs mit den Geflüchteten aus der Ukraine:

  • Weiter im Beitrag vom 27. März 2022 von und bei Lager-Watch Thüringen externer Link: „… Der Umgang mit Geflüchteten aus der Ukraine zeigt, dass es auch anders geht. Wenn es in die politische Agenda passt, fährt die EU plötzlich eine Aufnahmepolitik, die bis vor Kurzem undenkbar schien: Geflüchtete dürfen sofort arbeiten, haben Anspruch auf Sozialleistungen, auf Gesundheitsversorgung und können direkt in Wohnungen ziehen. Diese momentane liberale Aufnahmepraxis bedeutet jedoch keine Umkehr in der bisherigen repressiven Migrationspolitik: So werden an derselben Grenze People of Color oder ohne Pass abgewiesen oder erfrieren unweit davon im polnisch-belarussischen Wald. An der Grenze passiert damit das, was auch die Lagerlogik ausmacht: eine strikte Selektion von vermeintlich “guten” und “schlechten” Geflüchteten. Wir fordern daher hier und jetzt Bleiberechte und Wohnungen für alle Menschen! Wir fordern die Abschaffung aller Lagerstrukturen und die vollständige Absage an die bundesdeutsche Lager- und Kontrollmentalität der Ausgrenzung, Isolation und der Unterdrückung!…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=199206
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