[Oxfams Supermarkt-Check] Deutsche Supermarktketten können Menschenrechte schützen – wollen aber meistens nicht

Oxfams Supermarkt-Check 2020Seit drei Jahren vergleichen wir einmal jährlich die größten deutschen Supermarkt-Ketten miteinander: Wie transparent sind Aldi, Edeka, Lidl und Rewe? Achten sie die Arbeiter*innenrechte in ihren Lieferketten? Wie steht es um den Umgang mit Kleinbäuer*innen? Und inwiefern spielen Geschlechtergerechtigkeit und Frauenrechte eine Rolle? Das Ergebnis unseres diesjährigen Supermarkt-Checks: Die Supermärkte machen teilweise deutliche Fortschritte. Während sich Aldi, Lidl und Rewe in Sachen Menschenrechte endlich bewegen, bleibt Edeka stur und damit Schlusslicht – das zeigt sich auch im internationalen Vergleich. (…) Unser dritter Supermarkt-Check zeigt vor allem eins: Es geht! Supermärkte können ihre Geschäftspolitik ändern und die Rechte derer schützen, die weltweit unsere Lebensmittel produzieren. Meistens wollen sie es aber nicht. Klar ist: Supermärkte lassen sich durch immensen Druck bewegen. (…) Es wird deutlich: Ein Gesetz muss her, um Menschenrechte zu schützen und alle Unternehmen zu bewegen. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, ein Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen…“ Oxfam-Mitteilung externer Link mit Studien und früheren Checks und nun für 2022:

  • Edeka ist Schlusslicht bei Menschenrechten: Oxfams Supermarkt-Check 2022 New
    „Seit 2018 vergleichen wir regelmäßig, wie es die größten deutschen Supermarkt-Ketten mit den Menschenrechten halten: Wie transparent sind Aldi, Edeka, Lidl und Rewe? Achten sie die Arbeiter*innenrechte in ihren Lieferketten? Wie steht es um den Umgang mit Kleinbäuer*innen? Und inwiefern spielen Geschlechtergerechtigkeit und Frauenrechte eine Rolle? Das Ergebnis unseres diesjährigen Supermarkt-Checks: Die Supermärkte machen teilweise deutliche Fortschritte. Während sich Aldi, Lidl und Rewe in Sachen Menschenrechte bewegen, bleibt Edeka stur und damit Schlusslicht. (…) Allerdings profitieren die Konzerne weiterhin von Ausbeutung in den Lieferketten. Denn trotz aller Fortschritte hat sich am grundsätzlichen Geschäftsmodell der Supermärkte nichts geändert. Sie nutzen ihre Marktmacht, um die Einkaufspreise bei ihren Lieferanten nach unten zu drücken. Daraus entsteht ein immer höherer Kostendruck bei den Produzenten, die wiederum an den Löhnen der Arbeiter*innen auf den Plantagen und Feldern sparen. Eine andere Preispolitik ist notwendig, damit in den Lieferketten ein größerer Teil der Wertschöpfung bei Arbeiter*innen und Kleinbäuer*innen ankommt. Das Kernproblem – der Preisdruck auf die Zulieferer – besteht auch bei den am besten abschneidenden Unternehmen wie Lidl und dem britischen Supermarkt Tesco. Auch nach vier Jahren erfüllen sie nur etwas mehr als die Hälfte der Kriterien, die für eine gute Menschenrechtspolitik notwendig wären. Und Konzerne wie Edeka verweigern sogar fast jegliche Verantwortung. Das System Supermarkt steht weiterhin für Ausbeutung…“ Pressemitteilung von Oxfam Deutschland vom April 2022 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=178455
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