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Bundesweite dezentrale Aktionstage am 5./6. Juni 21: Sozial- und klimagerechte #MobilitätswendeJetzt! Autobahnbau stoppen!
Unter diesem Motto ruft ein breites Bündnis von Verkehrswendeaktivist*innen für den 5. und 6. Juni zu landesweiten Aktionen auf. Im Sinne des Klimavertrags von Paris und der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Klimagesetz fordert das Bündnis unter anderem ein sofortiges Moratorium für die Planung und den Bau von Autobahnen, eine Änderung des Bundesverkehrswegeplans und Beschränkungen für Neuzulassungen von Pkw. Das eingesparte Geld soll zur Finanzierung der Verkehrswende eingesetzt werden. Wir sind eine lose Vernetzung verschiedener Gruppen, Organisationen und Akteur*innen, die sich verabredet haben, am selben Wochenende für die Mobilitätswende auf die Straße zu gehen. An den Vorbereitungen beteiligt sind vielfältigste Zusammenhänge: Von Initiativen gegen Autobahnen und Straßenbauprojekte wie A20-Nie!, BI keine A39, A49 stoppen oder A100 stoppen!, über lokale Akteur*innen wie Klimagürtel-Bündnis Kiel, HalleVerkehrt, Verkehrswende Fulda oder Klimacamp Ulm bis hin zu bundesweit aktiven Akteur*innen wie Ende Gelände, Fridays und Parents for Future, Robin Wood, Sand im Getriebe, Changing Cities und Attac… Siehe weitere Infos:
- Proteste für die Mobilitätswende an mehr als 70 Orten: Tausende Menschen protestieren gegen neue Autobahnen und für öffentlichen Verkehr
„Tausende Klima-Aktivist*innen protestieren heute gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen und für eine sozial- und klimagerechte Mobilitätswende. Deutschlandweit finden im Rahmen einem bundesweiten Aktionswochenendes Fahrraddemos, Sitzblockaden und Kundgebungen an mehr als 70 Orten statt. In Berlin blockiert das Aktionsbündnis Sand im Getriebe seit den frühen Morgenstunden mit 500 Aktivist*innen den Weiterbau der Stadtautobahn A100.
„Wir sitzen heute mit Hunderten Menschen auf der Baustelle der A100 und sorgen mit unseren Körpern selbst für den sofortigen Autobahn-Baustopp. Denn jedes Stück neue Autobahn bringt uns mehr Autos, mehr CO2, mehr Klima-Zerstörung. Die Regierung kümmert sich nur um die Profite der Auto-Konzerne und macht unsere Zukunft kaputt. Gegen den zerstörerischen Autobahn-Irrsinn leisten wir deshalb heute zivilen Ungehorsam und sorgen selbst für Klimagerechtigkeit“, erklärt Lou Winters, Pressesprecherin von Sand im Getriebe.
In Hamburg, Halle, Oldenburg, Bremen, Wittenberge, München, Düsseldorf und vielen weiteren Orten fordern heute tausende Aktivist*innen einen Stopp der Autopolitik und mehr Klimaschutz mit Fahrradwegen und ÖPNV-Ausbau.
Heute Nachmittag und am morgigen Sonntag sind weitere Proteste geplant, etwa in Dresden, Frankfurt am Main und Düsseldorf. Bereits am Freitag haben Klimaaktivist*innen unter dem Motto ‚Runter vom Gas‘ die Energieproduktion des VW Werks in Wolfsburg blockiert. Die Aktionstage werden von einer breiten Vernetzung aus Bürger*innen-Initiativen, Umweltschützer*innen und Klimaaktivist*innen organisiert. Auch Fridays for Future ist an knapp 40 Orten an den Aktionen beteiligt…“ Gemeinsame Pressemitteilung vom 5. Juni 2021, siehe auch Fotos bei flickr und weitere Infos bei Wald statt Asphalt - VW-Blockade – Wir sind in der Höhle der Bestie. Runter vom Gas: Blockade-Aktion für eine Mobilitätswende bei VW
„Seit heute Morgen blockiert eine Kleingruppe das werkseigene Kohlekraftwerk des VW-Werks in Wolfsburg. Dazu sind Menschen auf Kohlebagger geklettert, andere haben sich an den Zufahrtsschienen angekettet, um Kohlezüge an der Einfahrt zu hindern. „Wir haben der Auto-Industrie und Auto-Deutschland den Kampf angesagt! Wir Menschen fahren unser Klima mit Vollgas gegen die Wand, wir können nicht einfach nur zusehen“, so ein*e Aktivist*in aus der Aktion. „Heute greifen wir das VW-Kohlekraftwerk im Automobilwerk an, ein sehr anschauliches Symbol zerstörerischen und ausbeuterischen Wirtschaftssystems.“ Der motorisierte Individualverkehr ist, neben fossiler Energiegewinnung und industrieller Landwirtschaft eine der drei größten Quellen und Beschleuniger der Klimakrise. Wenn wir den Klimawandel stoppen wollen, müssen wir jetzt Alternativen zum Automobil erkämpfen. Unsere Gegnerin, die Autoindustrie, ist mächtig. Deshalb ist es wichtig, kontinuierlich immer wieder, so wie heute, gezielte Stiche ins Herz dieser Bestie zu setzen. Reibungslose Abläufe ins Wanken bringen, der Holzschuh im Zahnrad. Dabei gilt: Mit Blockadeaktionen und Störungen der Betriebsabläufe allein kriegen wir die Autoindustrie noch nicht in die Knie. Wichtiger ist es, vor Ort Alternativen zu entwickeln, die wir dem System Auto entgegenstellen. Wir müssen uns zusammenschließen und alternative Verkehrskonzepte entwickeln, Konzepte, die funktional sind und sozial und ökologisch verträglicher als der motorisierte Individualverkehr. Wir wollen Utopien diskutieren und viele Aktionen dafür machen, Ideen ausprobieren und auf dem Weg zu verkehrsgerechteren Städten und Regionen das Automobil Stück für Stück verdrängen und ersetzen. Im Volkswagen-Standort Wolfsburg arbeiten hochqualifizierte Arbeiter*innen, geschieht Forschung auf hohem Niveau. Beides braucht es schon jetzt dringend zum weiteren Aufbau der Schienenverkehrsinfrastruktur und des Nicht-Schienenbasierten ÖPNV. VW hat diesen Absprung leider noch verpasst. Statt auf Verkehrsmittel der Zukunft setzt VW massiv auf den Bau von Elektroautos und verkauft diese als grüne Alternative zum Verbrenner. Die verkaufen sich zwar als grün, verlagern ihre Zerstörungskraft allerdings nur vom Auspuff in die Schornsteine der Kraftwerke, dessen Strom sie tanken und verbrauchen weiterhin Ressourcen, wie Lithium, für die im Globalen Süden die Natur und Menschen gnadenlos ausgebeutet werden. So bleiben alle weiteren Probleme, die Verbrennerautos bringen, auch beim E-Auto bestehen. Eine Verkehrswende muss dringend passieren, dafür braucht es viele entschlossene Menschen, die sich dafür einsetzen. Gerade als Menschen in Europa, größte Profiteur*innen und Nutznießer*innen globaler Ausbeutung tragen wir besondere Verantwortung jetzt radikale Schritte in Richtung einer umwelt- und lebensfreundlicheren und einer klimagerechteren Zukunft zu gehen.““ Pressemitteilung vom 4.6.21 (per e-mail) der Gruppe Runter vom Gas! – siehe diese auf Twitter: @unplugVW mit vielen Bildern der Aktion - Alle Fahrraddemos auf Autobahnen verboten: Autos wichtiger als Grundrechte
„Am kommenden Samstag, 5. Juni, wollten bis zu 1000 Radfahrende gegen den Weiterbau der A39, das neue Gewerbegebiet Scheppau und die Folgen des Auto- und LKW-Verkehrs insgesamt für Mensch, Umwelt und Klima demonstrieren. Stau auf der Autobahn A5 in Heidelberg. Die Versammlungsbehörden haben aber nun die Nutzung von Autobahnen für diese Demos untersagt. Dabei würden ihre Begründungen aber völlig weltfremd wirken, kritisieren Organisator*innen der Versammlungen den Bescheid. So werde in der Verfügung, die das Verbot des Befahrens der A2 und der A39 enthält, behauptet „die Bundesautobahnen sind von ihrem eingeschränkten Widmungszweck her von vornherein demonstrationsfrei“. Dieser Satz widerspräche nicht nur der aktuellen Rechtslage, sondern sei auch von jedermensch als Unsinn erkennbar, da andernorts solche Demonstrationen stattfänden. Der Versuch, Autobahnen als demo-freie Zonen zu erklären, erinnere an die wenige Monate zurückliegenden Behauptungen der Versammlungsbehörde in Wolfsburg, Strassen seien generell nicht für Versammlungen da. Weltfremd erscheine auch die Ausführung, nach der auch die Gegenfahrbahn gesperrt werden müsse, weil sonst Gaffer eventuell Unfälle bauen würden. „Autobahn und Autofahrer*innen werden hier als ständige Gefahrenquellen benannt. Wäre das so, müssten alle Autobahnen sofort gesperrt werden!“ heisst es von den Demoorganisator*innen…“ Meldung vom 1. Juni 2021 beim Untergrundblättle , dort weitere Informationen - Der Aufruf : Sozial- und klimagerechte Mobilitätswende Jetzt! Autobahnbau stoppen!
- Welche Aktionen sind geplant? Übersicht bei Wald statt Asphalt und bei attac
- Infos auf Twitter: #MobilitätswendeJetzt!