Viele Tote nach Überfall der Libyschen Küstenwache auf Sea-Watch Rettungseinsatz

Sea-Watch.orgEin Boot der Libyschen Küstenwache hat heute während eines Rettungseinsatzes ein vollbesetztes Schlauchboot geentert, die Migranten mit Stöcken geschlagen und unsere Crew davon abgehalten, Rettungswesten zu verteilen und mit unserer Versorgung fortzufahren. Durch das brutale Vorgehen der vermeintlichen Libyschen Küstenwache brach an Bord eine Massenpanik aus; alle 150 Insassen fielen ins Meer, eine zweistellige Zahl an Menschen ertrank. Unsere Crew konnte 4 Leichen bergen; 4 weiteren Menschen werden bewusstlos auf der Sea-Watch 2 behandelt. 120 Migranten konnten auf unser Schiff gerettet werden. Das Vorgehen der Libyschen Küstenwache hat zu dem Tod von vielen Flüchtenden geführt. Wir wissen nicht, warum so gehandelt wurde. Sea-Watch fordert umgehend eine detaillierte Aufklärung dieser immensen Menschenrechtsverletzung…“ Eilmeldung vom 21.10.2016 von und bei Sea-Watch externer Link, siehe dazu:

  • Angriff auf Flüchtlingsboot im Mittelmeer: Hilfsorganisation »Sea Watch« wollte Menschen von überfülltem Boot retten
    „… Bei einem bewaffneten Angriff auf ein Flüchtlingsboot vor der Küste Libyens sind nach Angaben einer deutschen Hilfsorganisation in der Nacht zum Freitag mindestens vier Menschen getötet worden. 15 bis 25 weitere Flüchtlinge würden noch vermisst, sagte ein Sprecher der Organisation »Sea-Watch« der Nachrichtenagentur AFP in Rom. Demnach kamen die Angreifer mit einem Schiff mit Abzeichen der libyschen Küstenwache in der Nacht zu Freitag zu dem Flüchtlingsboot, von dem die Helfer gerade versuchten, Flüchtlinge zu retten. Sie schlugen mit Knüppeln auf die Flüchtlinge ein, daraufhin seien viele Flüchtlinge ins Wasser gestürzt und ertrunken. Der Nachrichtenagentur epd zufolge seien auch Menschen ins Meer geworfen worden. (…) Die Europaabgeordnete Cornelia Ernst (LINKE) forderte eine umfassende Aufklärung des Vorfalls auch mit Hilfe der Europäischen Union. Die Toten müssten rasch geborgen, die Täter identifiziert werden. Das sollte angesichts der in den vergangenen Jahren stetig ausgebauten Überwachung des Mittelmeers – etwa durch das EUROSUR-System – möglich sein. Zudem sprach sich auch Ernst für legale und sichere Wege nach Europa aus. »Wir dürfen dem Massensterben im Mittelmeer nicht länger zusehen. Wir haben das Geld und die Kraft, die Menschen wenigstens vor dem Ertrinken zu bewahren«, so Ernst gegenüber »nd«…“ Beitrag bei neues Deutschland vom 21. Oktober 2016 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=106054
nach oben