Flüchtlinge auf dem Weg nach Spanien ertrunken
„Hunderte Menschen haben versucht, die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta schwimmend zu erreichen. Mindestens sieben Menschen sind dabei ertrunken…“ Agenturmeldung vom 6. Februar 2014 bei der Zeit online . Aus dem Text: „… Augenzeugen sprachen nach spanischen Medienberichten von zehn Toten. Ein Vertreter der unabhängigen marokkanischen Menschenrechtsorganisation AMDH gab die Zahl der Toten mit acht an. Wie viele Flüchtlinge insgesamt versucht haben, Ceuta zu erreichen, ist noch unklar. Von marokkanischer Seite hieß es, insgesamt hätten „etwa 200 illegale Einwanderer“ versucht, die Exklave zu erreichen. 13 von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Die Präfektur von Ceuta sprach unterdessen von rund 400 Flüchtlingen, die versucht hätten, Ceuta über den Grenzübergang El Tarajal zu stürmen. Daraufhin hätten marokkanische Einsatzkräfte eingegriffen…“ Siehe dazu:
- 06. – 08. Februar 2015: Aktionen in Gedenken an die Toten von Ceuta in Berlin, Düsseldorf und Marokko
„… Am 6. Februar 2014 versuchten mehrere Migrant*innen in einer kollektiven Aktion über die Enklave von Ceuta (eine der zwei Grenzen der Europäischen Union auf afrikanischem Boden) das Meer zu überwinden. Die spanische Guardia Civil feuerte auf die Migrant*innen im Wasser mit Gummiegeschossen und Tränengas. Die marokkanische Polizei und lokale Rassist*innen machten bei dieser mörderischen Jagt auf Migrant*innen mit. Mindestens 15 von ihnen wurden getötet und 50 wurden vermisst. Dutzende wurden verletzt und illegal nach Marokko abgeschoben.. Ein Jahr darauf gedenken diesen Morden die Familien der Opfer, Freund*innen, Beobachtende und Aktive für die Gleichstellung der Menschenrechte…“ Aufruf zu Gedenk-, Aktions- und Arbeitstage vom 5.-8. Februar 2015, dokumentiert bei afrique-europe-interact . Siehe dazu:- Spendenaufruf für die Teilnahme von internationalen Aktivist*innen der CISPM (Internationale Koalition der Sans Papiers und MigrantInnen) an den Aktionen in Berlin
- Filmtipp „The Land Between“
In seinem mehrfach preisgekrönten Film dokumentiert der australische Filmemacher David Fedele das Warten tausender MigrantInnen an den Zäunen der Festung Europa
- Spanien will keine Gummigeschosse mehr gegen Flüchtlinge einsetzen
„Nach den tödlichen Vorgängen an der Grenze zur spanischen Exklave Ceuta steht die konservative Regierung massiv unter Druck
Obwohl weiter Flüchtlinge versuchen, im Ansturm über die Grenzen zu den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla aus Marokko zu kommen, wird die Guardia Civil keine Gummigeschosse mehr einsetzen. Meldungen verschiedener Zeitungen hat am Dienstag der Sicherheitsstaatsekretär Francisco Martínez bestätigt. Gummigeschosse und Rauchgasgranaten dürfen nur noch in unter „extremen Umständen“ eingesetzt werden…“ Artikel von Ralf Streck in telepolis vom 26.02.2014
- Debatte um brutalen Einsatz der Guardia Civil in Ceuta
„Am 6. Februar hatten Dutzende Flüchtlinge versucht, die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Ceuta zu umschwimmen. Die spanische Guardia Civil reagierte mit Gummigeschossen und Tränengas. Bei dem Einsatz starben mindestens 15 Menschen…“ Beitrag vom 18.02.2014 bei Pro Asyl mit vielen Hintergründen
- Spanien riegelt Grenze gegen syrische Flüchtlinge ab
„Neben den Vorgängen in Melilla fordert nun auch Brüssel Aufklärung darüber, warum bei den tödlichen Vorgängen in Ceuta auf Flüchtlinge geschossen wurde
Die Zwischenfälle an den Grenzen der spanischen Exklaven Ceuta und Melilla zu Marokko reißen nicht ab. Am Donnerstagabend musste dort, wo das reiche Europa und das arme Afrika in Melilla eine direkte Landgrenze bilden, der wichtigste Grenzübergang zu Marokko für zwei Stunden geschlossen werden, um 200 bis 300 Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien auf dem Weg nach Europa abzuwehren. Das hat die Vertretung der Zentralregierung in Melilla am Freitag bestätigt…“ Artikel von Ralf Streck in telepois vom 15.02.2014
- „Für viele von ihnen ist es lebensgefährlich“
Spanische Enklaven in Nordafrika: Polizei zwingt Flüchtlinge, nach Marokko zurückzuschwimmen. Gespräch mit José Palazón, Vorsitzender der spanischen Vereinigung für die Rechte der Kinder (PRODEIN), die 2007 von der deutschen Flüchtlingshilfeorganisation Pro Asyl mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnet wurde. Interview von Carmela Negrete in junge Welt vom 12. Februar 2014 , dokumentiert beim Friedensratschlag
- Guardia Civil für Tod von Flüchtlingen verantwortlich gemacht. Mindestens 13 Menschen verloren beim Versuch ihr Leben, in die spanische Exklave Ceuta zu gelangen
„Wieder einmal wird der paramilitärischen Guardia Civil in Spanien vorgeworfen, mit harter Gewalt gegen Flüchtlinge vorgegangen zu sein. Nun war nicht die Exklave Melilla das Szenario (vgl. Spanien rüstet Grenze mit messerscharfem Draht gegen Flüchtlinge auf), sondern das ebenfalls von Marokko umschlossene Ceuta. Inzwischen sind es mindestens 13 Menschen, die am Donnerstag ihr Leben verloren, als sie versuchten an einer der beiden Stellen in die EU zu kommen, wo Europa direkt auf Afrika stößt…“ Artikel von Ralf Streck in telepolis vom 07.02.2014
- Außengrenze der Europäischen Union: Tragödie durch Polizeieinsatz
„Der Tod von 13 Flüchtlingen an der Grenze zur spanischen Exklave Ceuta geht offenbar auf einen überzogenen Polizeieinsatz zurück. Die Regierung sieht’s anders…“ Artikel von Reiner Wandler in der taz online vom 07.02.2014 . Aus dem Rext: „… Diese Version stürzte wie ein Kartenhaus zusammen, als Überlebende zum Handy griffen. Sie berichteten der spanischen Nichtregierungsorganisation Caminando Fronteras was wirklich geschah. „Wir wurden mehr von der Guardia Civil angegriffen, als von den Marokkanern“, erzählt ein Flüchtling aus Kamerun. „Sie schossen mit Gummigeschosse auf uns, um unsere Luftmatratzen zu zerstören, und sie versprühten Tränengas. Einige von uns bekamen Panik“, beschreibt er den Polizeieinsatz…“