In der Nacht zum 25. Januar 2025 kam wieder ein (migrantischer?) Arbeiter ums Leben, wieder bei einem Subunternehmen von Thyssen-Krupp im Stahlwerk Duisburg

Workers Memorial Day„… Ein 31-jähriger Mann ist in der Nacht zum Samstag gegen 3.10 Uhr bei einem Arbeitsunfall auf einem Werksgelände an der Kaiser-Wilhelm-Straße ums Leben gekommen. Das teilte die Polizei am Montag mit. An besagter Straße liegt bekanntlich das Stahlwerk von Thyssenkrupp im Duisburger Norden. Der Duisburger klemmte sich nach bisherigem Kenntnisstand mit einer Arbeitsbühne zwischen einem Sicherungsgeländer und der Decke ein, so die Polizei. Rettungskräfte leisteten noch an der Unfallstelle Reanimationsmaßnahmen und brachten den Mann in ein Krankenhaus, wo er kurze Zeit später verstarb…“ Meldung vom 27.01.2025 in der Rheinischen Post online externer Link („Arbeitsunfall in Duisburg: 31-Jähriger stirbt auf Thyssenkrupp-Gelände“) – siehe mehr dazu und Hintergründe:

  • Erneuter Todesfall bei Unfall im @thyssenkrupp Stahlwerk in #Duisburg. Am 25.1. ein Arbeiter im Oxygenstahlwerk 1 in Bruckhausen ums Leben gekommen. Nach Aussage der Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen Arbeiter, der bei einem Subunternehmen beschäftigt war.
    Weitere Details konnten noch nicht bestätigt werden. Jedoch werden statistisch gesehen v.a. ausländische Arbeitskräfte aus Südosteuropa (Bulgarien und Rumänien) sowie aus Drittländern wie Syrien und Afghanistan beschäftigt.
    Dieser Unglücksfall reiht sich in eine lange Kette von tödlichen Arbeitsunfällen ein. 2022 war der türkisch-bulgarische Leiharbeiter Refat Süleyman ums Leben gekommen.
    Er war bei der Firma Eleman GmbH unter Vertag gewesen und wenige Tage nach Beginn seiner Arbeit im thyssenkrupp steel Werk an die Buchen Umweltservices GmbH verliehen worden, bevor er laut Polizeiermittlungen am 14.10. in einem Schlackebecken erstickte.
    Die Staatsanwaltschaft hat trotz “eklatante(r) Verletzungen gegen Arbeitssicherheitsvorschriften” 2024 ihr Verfahren eingestellt und keine Anklage gegen thyssenkrupp steel erhoben.
    @thyssenkrupp steel hatte bis zum Abschluss der Ermittlungen keine persönlichen Kontakt zu den Angehörigen Refat Süleymans aufgenommen und jede Verantwortung von sich gewiesen.
    Um weitere Tragödien, wie die von Refat Süleyman verhindern zu helfen, hat Stolipinovo in Europa in einer Petition für die Beendigung der Zusammenarbeit mit Subunternehmen im Stahlsektor gefordert. Außerdem fordern wir die konsequente Übernahme von Verantwortung für Refats Tod…“ Thread von Polina M vom 30. Jan. 2025 auf exTwitter externer Link mit dem Link zur Petition von 2022 bei change.org externer Link
  • Stahldividende muss sein – Jahreshauptversammlung bei Thyssen-Krupp: Arbeitsunfälle und Kürzungen auf der einen Seite – 15 Cent pro Aktie auf der anderen
    „In den letzten Jahren wurden mehrere Arbeitsunfälle bei Thyssen-Krupp bekannt. 2023 gab es drei Todesfälle, alle bei sogenannten Partnerfirmen. Im Oktober 2022 sorgte der Tod von Refat Süleyman auch überregional für Entsetzen. Der 26jährige Leiharbeiter erstickte in einem Schlammbecken im Werk von Thyssenkrupp Steel in Duisburg. Wie es zu dem Unfall gekommen war, wurde nicht geklärt. Im April 2024 wurde das Verfahren eingestellt. In der Nacht zum 25. Januar 2025 verunglückte wieder ein Arbeiter bei Thyssen-Krupp in Duisburg. Bei Reparaturarbeiten wurde er mit einer Arbeitsbühne zwischen einem Sicherungsgeländer und der Decke eingeklemmt. Nach jW-Informationen handelte es sich um einen externen Handwerker eines Subunternehmens. Eine Überprüfung der Arbeitssicherheit hätte nach WAZ-Informationen ergeben, dass Arbeitsschutzprozesse »den geltenden Normen entsprechen und ein systematisches Versagen ausschließen«. Angaben zur Anzahl der Arbeitsunfälle machte das Unternehmen demnach aber nicht. Markus Stockert vom Betriebsrat von Thyssen-Krupp Steel in Duisburg fordert, dass mit der Arbeitssicherheit ernst gemacht wird und sich der Vorstand nicht hinter Ausfalltagen versteckt, weil sie die Schwere der Unfälle nicht abbildeten. (…) Das Gegenteil passiert. 5.000 Stellen sollen gestrichen, 6.000 ausgegliedert werden, das Werk in Kreuztal-Eichen soll komplett stillgelegt werden…“ Aus dem Artikel von Susanne Knütter in der jungen Welt vom 1. Februar 2025 externer Link ansonsten über die Hauptversammlung

Siehe zum Hintergrund unser Dossier: Refat Suyleyman, ein bulgarischer Arbeiter eines Subunternehmens, auf dem Werksgelände von Thyssenkrupp-Steel (TKS) in Duisburg tot aufgefunden

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=225907
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