Asylbewerber in Schwäbisch Gmünd: Kofferschleppen für 1,05 Euro die Stunde

Der Bahnhof in Schwäbisch Gmünd wird umgebaut. Um den Reisenden das Treppensteigen zu erleichtern, hat sich die Stadt eine ungewöhnliche Lösung einfallen lassen. Asylbewerber tragen die Koffer der Bahngäste – für 1,05 Euro die Stunde…“ Artikel von Christoph Sydow bei Spiegel online vom 23.07.2013 externer Link. Siehe dazu:

  • Asylbewerber als Kofferträger: Der neue Niedriglohnsektor
    Asylbewerber als billige Kofferträger zu halten, erinnert an hässliche Bilder aus der Kolonialzeit. Dahinter steckt ein ambivalentes Verhältnis zur Arbeit. Kommentar von Christian Jakob in der taz online vom 25. 07. 2013 externer Link. Aus dem Text: „… Die Stadt Schwäbisch-Gmünd rechtfertigte ihr Projekt damit, wie wichtig es sei, „die Menschen zu beschäftigen“, denen „das Nichtstun überhaupt nicht gefällt“. Scheinheiliger geht es kaum. Denn bei dem Projekt handelt es sich um nichts anderes als das Pendant zum Ein-Euro-Job für Asylsuchende und Geduldete.Auch die können, ebenso wie Hartz IV-Empfänger, zu „gemeinnütziger Arbeit“ verpflichtet werden. Der Unterschied ist freilich: Während deutsche Sozialleistungsbezieher eine richtige Arbeit aufnehmen dürfen, ist Asylsuchenden und Geduldeten genau dies verboten. Dass der Staat, sonst nie müde, Arbeitslosen Beine zu machen, es bei Flüchtlingen andersherum hält, hat seinen Grund: Asylsuchende sollen desintegriert bleiben. Sie sollen als Belastung für den Sozialstaat erscheinen. Das erleichtert es erheblich, sie nach abgelehntem Asylantrag wieder aus Deutschland zu entfernen…“
  • Kofferträgerprojekt in Schwäbisch Gmünd vom Winde verweht
    Im Ostalbkreis sollten Asylbewerber als Kofferträger eingesetzt werden – aufgrund von Protesten stieg die Bundesbahn aus dem fragwürdigen Projekt aus
    Die Idee, im Baden-Württembergischen Schwäbisch Gmünd Asylbewerber als 1-€-Jobber-Gepäckträger auf dem Bahnhof einzusetzen, um den Reisenden die durch Umbauarbeiten entstandenen Erschwernisse zu erleichtern, sorgte am gestrigen Mittwoch bundesweit für Negativ-Schlagzeilen. Noch am selben Tag stieg die Bundesbahn aus dem Projekt aus. Angeblich war das Unternehmen über die konkreten Beschäftigungsbedingungen nicht informiert. Statt der Flüchtlinge zum Hungerlohn sollen jetzt tariflich entlohnte Mitarbeiter des Unternehmens als Servicekräfte eingesetzt werden. Die Stadt und auch örtliche Flüchtlings-Unterstützergruppen bedauern dies…“ Artikel von Birgit Gärtner in telepolis vom 25.07.2013 externer Link
  • Deutsche Bahn will Flüchtlinge keine Koffer tragen lassen
    Auf dem Bahnhof von Schwäbisch Gmünd tragen Asylbewerber das Gepäck der Bahngäste. Nun will die Bahn eigene Mitarbeiter einsetzen. Der Bürgermeister gibt sich enttäuscht. Artikel in der Zeit online vom 24.07.2013 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=40921
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