Spendenaufruf: Bundesweite Sommer Tour „Women* Breaking Borders II“ 23.7.-05.08.2018 von Women in Exile & Friends
„Women in Exile & Friends, eine Gruppe politisch aktiver Frauen mit und ohne Fluchterfahrung, sind im Juli und August auf einer zweiwöchigen Bustour in Sachsen, Bayern und der Schweiz unterwegs. In unterschiedlichen Städten sind Aktionen, Austausch, Vernetzung und Workshops geplant, um gegen Rassismus und alle Formen von Lagern, Abschiebung und neue Asylgesetze laut zu werden und sich mit geflüchteten Frauen* zu solidarisieren: „Wir wollen mit euch gemeinsam, in Solidarität, Richtung Süden fahren und vor allem in Bayern unseren Unmut über Seehofer deutlich machen, der seit vielen Jahren auf restriktivere Asylgesetze drängt und jetzt als Innen- und ‚Heimat’-Minister hinter dem Modellsystem der sogenannten ‚Ankerzentren’ (‚Ankunft-Entscheidung-Rückkehr’) steckt.“ Die Bustour wird vom 29. bis 31. Juli 2018 auch Station in München machen. Eine lokale Gruppe von Unterstützer*innen wird die Infrastruktur für diesen Aufenthalt sowie ein kleines Programm organisieren. Es ist ein gemeinsames Treffen mit der Gruppe FLIT Solidarity Africa sowie Aktionen und eine Pressekonferenz vor dem Abschiebegefängnis in Erding sowie der Unterkunft in Ingolstadt geplant. Um dieses Programm umsetzen zu können, brauchen wir noch finanzielle Unterstützung. Wir benötigen Geld für Essen, Fahrtkosten und Materialien für die Aktionen. Wenn ihr die Bustour unterstützen wollt, überweist eure Spende bitte an folgendes Konto: Bayerischer Flüchtlingsrat, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 700 205 00, Konto Nr: 88 32 602, Verwendungszweck: Women in Exile 2018…“ Aufruf von und bei Women in Exile , dort weitere Infos zur Tour und ihre Dokumentation. Siehe dazu:
- »Genozid an Geflüchteten«: Tribunal von Flüchtlingsinitiativen verurteilt europäische Abschottungspolitik
„In Berlin-Kreuzberg haben die Organisationen »Jugend rettet«, »Sea-Watch« und »Women in Exi le« am Montag zum Tribunal geladen. Anlass war das Ende der Aktionstour durch die Bundesrepublik und benachbarte Staaten unter dem Motto »Women breaking the borders« (Frauen durchbrechen die Grenzen). Vertreterinnen der Seenotretter berichteten von ihren Erlebnissen im Mittelmeer. Die Frauenrechtlerinnen erzählten von ihren Besuchen einzelner Abschiebelager. Sie alle prangerten die Politik der Bundesrepublik und der Europäischen Union an. Deren Strategie der Abschottung gegen und Abwehr von Geflüchteten verurteilten sie aufs schärfste. Die Regierungen würden im vollen Wissen um das Leid und die unzähligen Toten entlang der Fluchtrouten weiter gegen die Fluchtbewegungen aufrüsten. Jane Wangari von »Women in Exile« sprach dabei explizit von »genocide against refugees« (Genozid an Geflüchteten). Der Verein zur Unterstützung geflüchteter Frauen verurteilt das Wegschauen und das aus ihrer Sicht gezielte Herbeiführen lebensbedrohlicher Situationen für Bootsflüchtlinge – wie beispielsweise durch die Kooperation der EU-Grenzagentur Frontex mit der sogenannten libyschen Küstenwache. Elizabeth Ngari, Mitbegründerin von »Women in Exile«, sprach in diesem Zusammenhang von »conscious killing«, also bewusster Tötung. (…) Alle drei Organisationen fordern von der Bundesregierung, die bisherige Politik aufzugeben. Andernfalls sei Berlin weiterhin für das Sterben auf dem Mittelmeer mitverantwortlich, sagte Scheytt. Konkret fordern alle drei Vereine die Abschaffung von »Anker-Zentren« und vergleichbaren Einrichtungen sowie das Recht auf volle Bewegungsfreiheit innerhalb und an den Grenzen Europas – für Menschen und nicht nur für Waren.“ Bericht von Marc Bebenroth bei junge Welt vom 14. August 2018
- Geflüchtete Frauen starten Protesttour durch Deutschland. Women in Exile demonstrieren gegen Rassismus und Diskriminierung
„Mit einer Tour durch Deutschland und zur Schweizer Grenze wollen geflüchtete Frauen gegen Rassismus und Diskriminierung protestieren. Los geht es am Montag von Potsdam aus in Richtung Osten. Stationen sind Magdeburg, Leipzig, Nürnberg, Regensburg, München, Basel, Freiburg und Frankfurt am Main, teilte die Initiative »Women in Exile« am Freitag in Potsdam mit. Gegenüber »nd« sagte Yamina Mohamad aus der Vorbereitungsgruppe: »Wir wollen uns im Rahmen der Women* in Exile Tour Raum nehmen, um uns über gemeinsame Probleme, Bedürfnisse und Erfahrungen auszutauschen.« An der Tour, die am 5. August in Potsdam endet, wollen sich 40 Frauen und Kinder beteiligen. Durch Workshops, Demonstrationen, Treffen und Diskussionen wollen sie Geflüchtete dazu befähigen, sich für ihre Rechte in dieser Gesellschaft einzusetzen. »Es ist notwendig, dass die Frauen mit allem Mut und Ehrgeiz selbst aktiv werden und ihre Stimmen laut und klar erheben, um sexistische und rassistische Grenzen sichtbar zu machen«, meint Mohamad. (…) »Dieses Jahr haben wir uns entschieden, speziell in den Süden zu fahren, da die Situation für Flüchtlinge dort besonders schlimm ist und Bayern ja schließlich das ‚Heimat‘-Land des neuen ‚Heimat‘-Ministers Seehofer ist«, erklärte Elizabeth Ngari gegenüber »nd«. »Spezielle Abschiebelager, ANKeR-Zentren, brutalste Abschiebungen, Kriminalisierung von Flüchtlingen und Menschen, die Flüchtlingen helfen, werden dort ausprobiert und dann bundesweit implementiert…“ Artikel von Fabian Hillebrand vom 23.07.2018 beim ND online