Nach Treffen und Demo: Non-Citizens besetzen Sendlinger Tor Platz in München

Dossier

Non-Citizens besetzen Sendlinger Tor Platz in MünchenNach einer kraftvollen Demonstration durch München (7.9.16) entschieden sich ca. 50 geflüchtete Menschen den Sendlinger Tor Platz zu besetzten. Gegen 15:00 Uhr begann die Demonstration mit mehrsprachigen Slogans, wie „1-2-3-4 alle Menschen bleiben hier“, „Sadda haq aethey rakh“ oder „Solidarité avec les sans-papiers“ am Stachus/ Karlsplatz. Menschen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern schlossen sich zusammen, um für ihre Rechte zu kämpfen. (…) Seit 19:00 Uhr ist der Sendlinger Tor Platz von ca. 50 Geflüchtete besetzt, um für ihr Bleiberecht zu protestieren…Meldung beim Refugee Struggle for Freedom vom 7. September 2016 externer Link. Das Camp ist inzwischen zusammengeräumt, seit dem 8. Oktober 2016 ist stattdessen ein Protestmarsch von München nach Nürnberg unterwegs. Siehe weitere Infos und aktuelle Berichte beim Refugee Struggle for Freedom externer Link und die dort fortlaufende Berichterstattung mit Bildern und Videos sowie hier neu:

  • Vom Wind als unserem Begleiter zum Abschiebeknast in unseren Köpfen. Rückblick auf zwei Monate Protest der Non-Citizens in München
    Jetzt ist es an der Zeit auf unsere Aktionen der letzten zwei Monaten zurückzublicken um zu sehen, wo die Erfolge waren und wo wir unnötig unsere Energie verschwendet haben. Es ist die Zeit der Wahrheit…“ Reflexion eines Teilnehmers vom Refugee Struggle for Freedom, dokumentiert bei oplatz.net am 1. Januar 2017 externer Link. Zur brutalen Räumung des Hungerstreiks vom 4./5. November 2016 heißt es etwa im Text:

    • … Wir, die geblieben sind, wie hätten wir uns gegen 600 Polizisten wehren können? Wir, nur 60 Asylbewerber*innen am Ende ihrer Kräfte. Von der anderen Straßenseite konnte ich die Schreie meines Freundes hören, der die Tritte der Polizei abbekommen hat. Zusätzlich zu der brutalen Auseinandersetzung mit der Polizei erwartet jeder von denen, die auf den Bäumen waren, eine hohe Geldstrafe. Wir hätten wissen können, dass der polizeiliche Angriff, also die Räumung des Hungerstreikes, die darauf folgende Repression plötzlich kommen würde. Wir hätten wissen können, dass wir als Schuldige für alle Probleme aller hingestellt werden würden, aus dem einzigen Grund, dass wir es gewagt haben gegen die deutschen Behörden zu protestieren. Gegen die Behörden, die uns vernichten möchten und auch seit langem bereits vernichtet haben. Es wird immer gesagt, dass Solidarität gelebt werden muss. Wir haben darauf geantwortet. Wir haben an der Seite von Gewerkschaften und gesellschaftlichen Gruppen gekämpft ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Jetzt brauchen wir Sie. Mögen Sie uns nun zur Seite stehen! …
  • Protest der Non-Citizens in München geht weiter: Pressekonferenz, Kundgebung, Demo am 11.11.2016
    • Demo 11.11.2016, 17:38 Uhr, Hbf München
      „Freitag 17:38 Uhr, Hauptbahnhof Nord, München: Demonstration. Am Freitag, den 04.11.2016 begann um 17:38 Uhr die Auflösung unseres Hungerstreiks für unsere Forderung nach Bleiberecht und somit nach Menschenrecht. Die Demonstration steht unter dem Motto „Erinnerung an die Auflösung des Hungerstreiks“ und fordert Bleiberecht. Die Route führt über den Stachus/ Karlsplatz zum Sendlinger Tor…Demo-Einladung für den 11. November in München beim Refugee Struggle for Freedom externer Link
    • Pressekonferenz und Kundgebung am 11.11.2016, 12:00 Uhr, Sendlinger Tor Platz, München
      Freitag, 12 Uhr, Sendlinger Tor Platz, München: Pressekonferenz und Kundgebung bezüglich der politischen und medialen Reaktionen auf den Protest von Refugee Struggle For Freedom, der Auflösung des Hungerstreiks, der Festnahmen sowie der Baumbesetzung. Ebenso berichten wir auf der Pressekonferenz weitere Schritte unseres Protestes mit dem Ziel bedingungsloses Bleiberecht zu erwirken. Alle unsere Forderungen gehen in der Forderung nach Bleiberecht auf. Wir fordern das Recht auf Arbeit, Bewegungsfreiheit, Bildung und freie Wahl des Wohnortes. Daher ist unsere Hauptforderung Bleiberecht.Einladung zu Pressekonferenz und Kundgebung am 11.November in München beim Refugee Struggle for Freedom externer Link 
  • Räumung des Protest Camps und Baumbesetzung von 20 Aktivist*innen (beendet)
    85 hungerstreikende Geflüchtete am Sendlinger Tor Platz in München für BleiberechtAm 5ten Tag des Hungerstreiks wurde gegen 17:40 Uhr das Protest Camp von ca. 100 Polizeibaemt_innen umstellt. Ihre Aufforderung ist die Auflösung des Protest Camps. Der Vorwand hierzu ist „Gefahr für Leib und Leben“. Dieser Grund ist konstruiert. Wir hatten Ärzt_innen am Camp, sowie ein Medizin-Team. Es bestand keine akute Gefahr für Leib und Leben. Mittlerweile befinden sich 15 geflüchtete Aktivist_innen in Bäumen am Sendlinger Tor. Dort führen sie den Hungerstreik für unsere Forderung nach Bleiberecht für alle fort. Unter ihnen haben sich solidarische Menschen versammelt (…) Ca. 65 Hungerstreikende blieben am Camp, welches von der Polizei umstellt wurde. Sie begannen das Camp aufzulösen. Dies aus verschiedenen Gründen. Die Anzahl der Polizeikräfte war so enorm, dass wir wussten, dass wir zu starke Gewalt von der Polizei erfahren würden, wenn wir am Protest Camp bleiben. Desweiteren wissen wir um die Kriminalisierung unseres Protestes. Wir möchten uns nicht weiter mit polizeilichen Räumungen und folgenden Gerichtsverfahren kriminalisieren lassen, sondern unsere Kraft nutzen, um wieder auf die Straße zu treten und für bedingungsloses Bleiberecht zu kämpfen. Mit den neuen Gesetzesverschärfungen kann die Auflösung einer Versammlung, welche oftmals mit der Aufnahme von Strafverfahren einhergeht, zu Ausweisungsverfahren für Menschen im Asylverfahren führen. Die hiermit einhergehende Vergrößerung der Abschiebungsbedrohung oder Verschlechterung der Aufenthaltstitel, von der alle Hungerstreikenden betroffen sind, steht im Widerspruch zur Forderung nach Bleiberecht…“ Pressemitteilung und Berichterstattung (mit Bildern) vom 4ter und 5ter November von und bei Refugee Struggle for Freedom externer Link, dort laufende Berichterstattung. Siehe auch die neueste Meldung der Süddeutschen München am 5.11.16 externer Link: Nach Räumung des Protestcamps: Polizei bleibt wachsam. „Die Polizisten seilten sich von einem Kran aus 23 Metern ab und holten die Demonstranten am Sendlinger Tor aus den Bäumen. Fünf Personen wurden festgenommen…“ sowie die Berichterstattung von Rudolf Stumberger beim ND online externer Link
  • Non-Citizens in München: Hungerstreik am Sendlinger Tor
    Heute (31.10.16) kündigen wir wieder einen Hungerstreik mit 35 Personen am Sendlinger Tor an. Seit dem Abend sind wir 80 Personen. (…) Wo ist Gerechtigkeit, wo ist die Menschlichkeit der Menschen aus dem Westen, wo ist die Gleichheit zwischen Farben, Kultur, Religion und Sprache? In welchem ​​Jahrhundert leben wir und mit welchen Einschränkungen? Und wie lange müssen wir in diesen Einschränkungen sein, 6 Jahre, 8 Jahre? Indem wir Flüchtling sind, verschwenden wir die wichtigste Zeit unseres Lebens. Verschwenden sie jeden Tag, Monat und Jahr in allen Ländern. Diese Jahre destabilisieren unser Leben und wir können keine Bildung und Integration erfahren. Unser Leben hat keine Bedeutung mehr. In dieser Zeit fordern wir nichts, was nicht unser Recht ist. Wir fordern nur grundlegende Menschenrechte…Mitteilung vom Refugee Struggle for Freedom vom 31. Oktober 2016 externer Link und die dort fortlaufende Berichterstattung mit Bildern und Videos
  • Protestmarsch für Bleiberecht und gegen Abschiebungen erreicht am Mittwoch, 19.10.16 Nürnberg: Demonstration am Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
    Am Mittwoch, 19.10.16 erreicht der Protestmarsch von Refugee Struggle for Freedom Nürnberg. Im Anschluss an das Protest-Camp in München (07.09 – 08.10.2016) starteten ca. 100 geflüchtete Aktivist*innen zu Fuß von München zum Hauptsitz des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. (…) Die letzte Etappe des Protestmarsches wird von Feucht nach Nürnberg zurückgelegt. Gegen 18 Uhr wird sich der Protestmarsch auf der Höhe des Frankenstadions befinden. Dort werden sich solidarische Menschen anschließen. Der Marsch wird dann ca. um 19:00 Uhr am Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in der Frankenstraße eine Abschlusskundgebung halten. Am Donnerstag, 20.10.16 wird von 10 bis 12 Uhr ein Infotisch vor dem Bundesamt aufgebaut. Am Freitag, 21.10.16 wird von 12 bis 14 Uhr eine weitere Kundgebung vor dem Bundesamt abgehalten. Im Anschluss wird in Form eines Demonstrationszuges die Forderung nach Bleiberecht in die Stadtmitte getragen…“ Infomail vom Refugee Struggle for Freedom vom 17. Oktober 2016
  • Protestmarsch der Geflüchteten: Soli-Demo in Regensburg am 14. Oktober
    Unsere Stimme bleibt ungehört, obwohl alle Zeitungen tagtäglich in ihren Schlagzeilen von der sogenannten Flüchtlingskrise sprechen.“ Seit dem 7. September 2016 protestieren über 60 geflüchtete Menschen am Sendlinger Tor in München für bedingungsloses Bleiberecht und den Stop aller Abschiebungen. Vom 8.-22. Oktober begeben sie sich zu Fuß auf den Weg nach Nünrberg zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, um sich gegen das diskriminierende bayerische Integrationsgesetz zu wehren. Unterwegs machen sie in 10 Städten Halt, verschaffen sich Gehör und mobilisieren weitere Geflüchtete und gesellschaftliche Unterstützung. Lasst uns Solidarität zeigen! Beteiligen wir uns am Protestmarsch!Aufruf zur Soli-Demo im Rahmen des Protestmarschs externer Link: am 14.10.2016 um 15.30 Uhr Neupfarrplatz in Regensburg

  • Wir verlangen ein bedingungsloses Residenzrecht – Stopp aller Abschiebungen – Für Bewegungsfreiheit!!
    … Unsere Gemeinschaft politisch aktiver Flüchtlinge in Bayern stehen in Solidartät mit der Gruppe „Refugee struggle for freedom“ und mit dem Protestmarsch nach Nürnberg, der am 8. Oktober in München beginnt. Wir, The VOICE Refugee Forum Bayern, werden dem Marsch unsere volle Unterstützung zukommen lassen. Wir Flüchtlinge hier kämpfen für unsere Rechte, bestärken uns gegenseitig und gemeinsam werden wir unsere Würde verteidigen. Auch wir sind Menschen und verdienen Respekt und Würde wie jeder andere Mensch auch. Indem wir zusammenkommen, fahren wir damit fort, voneinander zu lernen und durch kontinuierliche Selbstermächtigung unsere Stärke zu entwickeln, um die unterschiedlichen Gesichter der Ungerechtigkeit in Europa zu überwinden. Die meisten von uns sind Opfer von Krieg, Gewalt und gieriger Ausbeutung. Einige von uns haben ihre Familien verloren und viele von uns sind von ihren Kindern, Frauen und Männern getrennt, während unzählige von uns auf der Reise nach Europa unter den wachsamen Augen von FRONTEX gestorben sind. In Folge davon sind viele uns heute traumatisiert. Doch statt dass man uns die notwendige therapeutische und anderweitige Unterstützung gibt, werden wir diskriminiert, verschiedenen Formen von psychologischer und physischer Folter unterzogen und man erwartet von uns, im Namen der Flüchtlinge unser unausgesprochenes Label als „Untermenschen“ zu akzeptieren…Stellungnahme von The VOICE Refugee Forum Bavaria vom 9. Oktober 2016 in Solidarität mit dem „Refugee Struggle for Freedom“-Protestmarsch von München nach Nürnberg externer Link
  • Non-Citizens vom Sendlinger Tor: Protestmarsch von München nach Nürnberg ab 8. Oktober
    Non-Citizens vom Sendlinger Tor: Protestmarsch von München nach Nürnberg ab 8. Oktober 2016Am 8. Oktober beginnen wir einen Protestmarsch von München nach Nürnberg für unser Bleiberecht sowie gegen das diskriminierende bayerische Integrationsgesetz. Warum führt unser Protestmarsch nach Nürnberg? In Nürnberg ist der Hauptsitz des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Da dort über unsere Asylanträge entschieden wird, laufen wir nach Nürnberg. Unterwegs werden wir in zehn bayerischen Städten Halt machen. Somit haben wir jeden Tag die Möglichkeit unseren Protest weiter bekannt zu machen und weitere Geflüchtete zu mobilisieren, ebenso wie gesellschaftliche Unterstützung. Warum laufen wir? Wir sind aus verschiedenen Länder bis hierhin tausende Kilometer gekommen und wir werden weiter laufen bis wir unsere Rechte bekommen…Beitrag beim Refugee Struggle for Freedom vom 30. September 2016 externer Link. Siehe dazu den Spendenaufruf:

    • Protestmarsch möglich machen! Geld umverteilen!
      In weniger als einer Woche beginnt der Protestmarsch nach Nürnberg. Um den Protestmarsch finanziell möglich zu machen, braucht es noch viel Geld – für die Verpflegung der Streikenden, Benzin oder Infrastruktur.Zum Beispiel könnt ihr mit 100 Euro Spende eine Mahlzeit für ca. 100 Menschen finanzieren. Mit 23 Euro Spende ermöglicht ihr es einer Person mit einem Bayernticket zum Protest dazu zustoßen. Mit 15 Euro Spende bezahlt ihr ein Handyguthaben – für unser Presse-oder Infotelefon. Auch kleine Geldbeträge helfen! Spendet über die Crowdfunding Plattform Leetchi…Spendenaufruf vom 1. Oktober 2016 externer Link. Siehe auch den direkten Link zur Spendenplattform externer Link
  • Laut werden gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus: Der Bayerische Flüchtlingsrat zeigt Solidarität mit dem Protestcamp am Sendlinger Tor
    Seit mehr als zwei Wochen protestieren Geflüchtete in einem Camp am Sendlinger Tor in München. Mit dem Protest fordern sie grundlegende Menschenrechte ein wie das Recht auf ein Bleiberecht in Deutschland, auf Arbeit und Freizügigkeit. Die bisherigen Medienstimmen zum Protestcamp sagen, dass Geflüchtete derzeit keinen Anlass für Proteste hätten, diese zur falschen Zeit und am falschen Ort protestierten. Dahinter steht, dafür sei die Stimmung in der Bevölkerung gerade nicht die Richtige. Diese Einschätzung teilen wir nicht. Es gibt viele Gründe für Geflüchtete, für Ihre Rechte zu protestieren. Sie wollen u.a. auf die Asylgesetzesverschärfungen aufmerksam machen und diese anprangern…Soli-Erklärung des Bayerischen Flüchtlingsrats vom 22.09.2016 externer Link. Weitere Soli-Erklärungen sind dokumentiert beim Refugee Struggle for Freedom externer Link
  • Ob in Bautzen oder München – ein vereinter Kampf gegen Rassismus
    Liebe Brüder, liebe Schwestern,
    uns haben die Nachrichten aus Bautzen erreicht. Mit diesem Brief möchten wir euch unsere Solidarität aussprechen. Wir haben großen Respekt für euren Mut und Widerstand dort in Bautzen. Bleibt stark! Ihr seid nicht alleine – euer Kampf ist auch unser Kampf.
    Seit zwei Wochen leben wir – etwa 70 Geflüchtete aus verschiedenen Ländern – in einem Protestcamp auf den Straßen Münchens. Mit unserem Protest fordern wir Bleiberecht für alle und den Stopp aller Abschiebungen. In diesen Minuten, in denen wir euch schreiben, versammeln sich auf der anderen Straßenseite unseres Protestcamps in München die rassistischen PEGIDA-Anhänger*innen. Das zeigt, dass Rassismus ein Problem überall in Deutschland ist.
    Wir laden euch ein, nach München zu kommen und unsere Kämpfe gegen Rassismus zu vereinen. Auch ihr müsst nicht in euren Lagern in Bautzen eingesperrt bleiben. Wir lassen uns nicht von den rassistischen gesellschaftlichen Zuständen nicht unterkriegen. Wenn ihr herkommt, seht ihr, dass euer Kampf kein isolierter ist und dass ihr nicht alleine seid. Wenn wir gemeinsam kämpfen, können wir viel erreichen!
    Soli-Schreiben der Geflüchteten vom Protestcamp am Sendlinger-Tor-Platz in München vom 19. September 2016 externer Link

  • [München, 16.9.] Demo für Bleiberecht und Abschiebestopp
    … Wir haben keine grundlegenden Menschenrechte! Uns ist es nicht erlaubt zu leben, wo wir wollen und wir dürfen nicht arbeiten! Es ist uns nicht erlaubt zu studieren und wir dürfen nicht Teil der Gesellschaft sein. Sozusagen leben wir in modernen Gefängnissen, wo wir fernsehen, mit dem Handy candy crush spielen, Musik hören, essen und schlafen müssen. Das ist alles. Jede Stadt in Deutschland hat unterschiedliche Regeln und Gesetze für Geflüchtete. Wir, die Protestierenden am Sendlinger-Tor, fordern: Gewährung politischen Asyls! Stopp aller Abschiebungen! Wir laden alle politischen Gruppen und Bürger*innen Münchens ein, sich mit unserem Protest zu solidarisieren! …Aufruf der Non-Citizens zur Demo am 16. September 2016 in München externer Link: 18 Uhr Startpunkt: Odeonsplatz – Zwischenkundgebung: Marienplatz – Endpunkt: Sendlinger Tor Platz
  • Non-Citizens in München: Protest-Camp geht trotz rassistischer Anfeindungen weiter/ Spontan-Demo 13.09.16 / Termine der nächsten Tage
    Seit Mittwoch, 07.09.16 demonstrieren wir am Sendlinger-Tor-Platz (München) mit einem Protest-Camp. Nach einer zweitägigen Konferenz (06. und 07.09.2016) und einer kraftvollen Demonstration (07.09.16) haben wir beschlossen, unsere Forderung nach einem bedingungslosen Bleiberecht und einem Stopp von Abschiebungen auf die Straßen Münchens zu bringen. In den letzten sieben Tagen waren wir durchwegs rassistischen Anfeindungen ausgesetzt: AnhängerInnen von PEGIDA, Der Dritte Weg, der Identitären Bewegung und RassistInnen, die keiner Gruppe oder Partei angehören, beleidigen und bedrohen uns tagtäglich. Auf Facebook und Twitter sind wir einem Shitstorm ausgesetzt. Von den Verantwortlichen gab es bislang keinerlei Reaktion auf unseren Protest. Um unsere Wut gegen diese gesellschaftliche Kälte und das unmenschliche Asylsystem erneut auf die Straße zu tragen, sind wir am Dienstag (13.09.16) gegen 20 Uhr als Spontan-Demo vom Sendlinger-Tor-Platz zum Stachus und zurück gelaufen. Während der Demonstration hatten zwei von uns einen psychischen Zusammenbruch und mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Dies zeigt erneut, dass der rassistische Normalzustand des deutschen Asylsystems unseren Körper und Geist kaputt macht. Dies bestärkt uns darin, unseren Protest fortzusetzen. In unsere Lager zurückzukehren kommt für uns nicht in Frage! Am 13.09.2016 besuchte eine Delegation von uns das Büro der Grünen Partei, der SPD sowie das Gewerkschafthaus (DGB) in München, um in Kontakt treten zu können. Am Donnerstag, 15.09.16 laden wir ab 17:00 zu einem Soli-Fest am Sendlinger-Tor-Platz zu Musik und Essen ein. Am Freitag, 16.09.16 werden wir uns um 18:00 Uhr am Odeonsplatz zu einer Demonstration unter dem Titel „We will rise“ versammeln.“ Pressemitteilung vom Refugee Struggle for Freedom vom 14. September 2016 (per Email). Siehe zu den Angriffen etwa:

    • München: Gärtner setzt Schlafsäcke von demonstrierenden Flüchtlingen unter Wasser
      … Die Passanten am Sendlinger-Tor-Platz können nicht fassen, was sie da sehen. Genau auf Höhe der Schlafpavillons, dort, wo die demonstrierenden Flüchtlinge ihr Nachtquartier errichtet haben, klappt der Mann, der offenbar von der Stadtgärtnerei kommt, seinen Sprühkran extra weit aus. Soweit, dass die Schlafsäcke, die Isomatten, die Decken komplett nass werden und nicht das Blumenbeet, das zwei Meter vor dem Unterschlupf liegt. Ein junger Mann, der die Flüchtlinge bei ihrem Protest unterstützt, eilt herbei. Er trommelt wild gegen das Fenster an der Fahrertür. Der Mann am Steuer des Minitraktors soll sofort aufhören mit seiner Wasserprovokation. Doch den beeindruckt das offensichtlich wenig. Gemächlich rollt der Traktor weiter. Erst ein Polizist kann ihn zum Anhalten bewegen. Da triefen die Schlafsäcke längst vor Wasser. Und die Flüchtlinge sind einigermaßen erzürnt…Artikel von Christian Gschwendtner in der Süddeutschen online vom 12. September 2016 externer Link
  • Einladung zu Gesprächen – 6ter Tag am Sendlinger Tor
    Wir sind Non-Citizens. Das heißt, wir sind entrechtete Menschen, die innerhalb dieser Gesellschaft als Außenseiter*innen leben. Mit unserem Protest wollen wir diesen Status überwinden. (…) Deshalb haben wir uns selbstorganisiert und die Lager verlassen. Wir möchten mit der Gesellschaft in Dialog treten. Wir laden Münchener*innen und insbesondere die Presse, die Parteien und die Gewerkschaften ein, mit uns zu sprechen, um diesem menschenunwürdigen Zustand gemeinsam ein Ende zu setzen…“ Bericht zum 6ten Tag am Sendlinger Tor externer Link vom 12.9.2016 bei Refugee Struggle for Freedom
  • 10ter September 2016 in München: 4ter Tag am Sendlinger Tor – We Are One
    Besetzer*innen auf dem Sendlinger Tor Platz: München, 7. September 2016 (Refugee Struggle for Freedom)Unter Tags konnten wir heute 98 Geflüchtete zählen! Das heißt 98 Menschen ohne Bleiberecht, die sich trotz rassistischer Beleidigungen dazu entscheiden hier zu sein und öffentlich auf die Straße zu treten, um gemeinsam für ein Bleiberecht für alle zu kämpfen. Sei es in den vielzähligen Gesprächen und Diskussionen am Infotisch oder in der symbolischen Besetzung als solches. Wir als Gruppe von Geflüchteten bilden den Schmelztiegel der Unterdrückung. Bei uns konzentrieren sich viele Formen der Gewalt. Wir sind Geflüchtete und somit ohne Grundrechte. Wir sind Frauen, die Sexismus erfahren. Wir sind Menschen, die Rassismus erfahren, wir sind Menschen, die weitere Diskriminierung erfahren. Sei es wegen unserer Sprachen, wegen Behinderung, wegen Aussehen oder anderem. Den Problemen der einzelnen, erklären wir gemeinsam den Kampf an. Wir sind keine Opfer. Wir tragen Wut und Geduld in uns. Die Wut speist sich aus den verschiedenen Formen von Diskriminierung und Gewalt, die wir erfahren. Die Geduld aus dem Wissen, dass wir lange kämpfen müssen, um unser Ziel zu erreichen…Bericht vom 4. Tag der Platzbesetzung durch Non-Citizens in München beim Refugee Struggle for Freedom vom 10. September 2016 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=104222
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