München 2015: 2. Internationale Schlepper-& Schleusertagung
„Vom 16. bis 18. Oktober 2015 findet die 2. Internationale Schlepper- und Schleusertagung (ISS) in der Kongreßhalle der Münchner Kammerspiele zeitgleich mit dem Open Border Kongress (Munich Welcome Theatre) statt. Die ISS 2015 präsentiert sich erneut als DIE relevante Fachtagung der weltweit agierenden Fluchthilfe-Unternehmen. Wichtigstes Tagungsziel 2015 ist die Image-Aufwertung sowie die damit einhergehende Neubewertung der Dienstleistungen Schleppen und Schleusen. In vier thematischen Panels werden internationale Expertinnen und Experten den historischen und begrifflichen Perspektivenwandel des Gewerbes veranschaulichen, die aktuellen Fluchthilfe-Praxis (best practice) vorstellen, die entsprechenden juristischen Interpretationen und die damit einhergehende Kriminalisierung thematisieren sowie einen fundierten Ausblick auf aktuelle Kampagnen- und Kunst-Strategien wagen. Neben diesen anspruchsvollen Diskussions-Foren bietet zusätzlich das bewährte ISS-Connect-Brunch ausgiebig Möglichkeiten zum Austausch und zur direkten Vernetzung. Erstmalig wird auf der ISS 2015 mit einer festlichen Gala-Veranstaltung im Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele die „Goldene Lisa“ an innovative Schlepper- und Schleuser-Unternehmungen vergeben. Die Akkreditierung zur Tagung ist ab sofort freigeschaltet…“ Eine Initiative vom Bayerischen Flüchtlingsrat, borderline-europe, bordermonitoring.eu sowie Fluchthilfe&Du . Dazu neu:
- Fluchthelfer, Schlepper und Schleuser. Ein Bericht von der 2. Internationalen Schlepper- und Schleusertagung (ISS) in München
„Am vergangenen Wochenende fand in München die 2. Internationale Schlepper- und Schleusertagung (ISS) im Rahmen des dreitägigen Open Border Kongresses der Kammerspiele statt. Das Ganze verstand sich als Auftakt des Munich Welcome Theatre, mit dem der neue Intendant Matthias Lilienthal „das städtische Theater auf allen Ebenen des Betriebs für den Themenkomplex Flucht, Ankunft und Asyl“ als aktuell zentrale gesellschaftliche Herausforderung öffnen möchte…“ Beitrag von Andrea Naica-Loebell bei telepolis vom 23.10.2015
Siehe auch die Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 29. September 2015:
Kunst und Politik im Clinch – Münchner Kammerspiele regen die Gemüter mit einer „Internationalen Schlepper- und Schleusertagung“ an und auf. Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 29. September 2015
Ja, was darf Kunst zur Politik noch beitragen? – Einfach erst einmal gewaltig provozieren? Das wird gerade in München wegen eines Projektes der Müncher Kammerspiele heftig kontrovers diskutiert. Die einen – vor allem von der CSU – fühlen sich heftig provoziert
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/theater-kammerspiele-provozieren-mit-tagung-ueber-schleuser-1.2664985?reduced=true
So „kämpft“ die CSU richtig gereizt gegen das Projekt der Münchner Kammerspiele
http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/muenchner-kammerspiele-csu-kritisiert-schleusertagung-projekt-a-1054747.html
wo im „Neolib-Wettbewerbs-Jargon“ diese Tagung als die relevante Fachtagung der weltweit agierenden Fluchtunternehmen mit dem Ziel einer „Image-Aufwertung“ und „Neubewertung der Dienstleistungen Schleppen und Schleusen“ angekündigt wird. Sofort wird dieses Anliegen des Theaters unter Verdacht gestellt
http://www.sueddeutsche.de/kultur/theater-unter-verdacht-1.2668197?reduced=true
Dabei geht es nicht um eine Sartire-Projekt, das im Gestus von unternehmerischer Effizienz daherkommt, sondern um die eigentlich zentrale Frage, warum Menschen überhaupt auf solche Fluchthelfer angewiesen sind? Warum müssen die Flüchtlinge in ihrer Not auf ein Schlepperboot? Warum gibt es keine Fähre? Somit geht es auch für den Kammerspiel-Intendanten Matthias Lilienthal, um eine ernsthafte politische Diskussion.
http://www.deutschlandradiokultur.de/muenchner-kammerspiele-lilienthal-verteidigt-kunstprojekt.2156.de.html?dram:article_id=332352
– und die Kammerspiele stehen weiter zu ihrem Vorhaben:
http://www.muenchner-kammerspiele.de/2-internationale-schlepper-schleusertagung-2015
Warum ermöglichen wir Flüchtlingen nicht einen anderen Zugang nach Europa? Die Kammerspiele machen in ihrem Kongress „Open Border“ jedenfalls ihre Grenzen auf – ausführlich dargestellt noch einmal bei „Dok-Fest“:
https://www.dokfest-muenchen.de/media/files/2016/MUKA_MWT_Lepo_Ansicht_Web.pdf