(B) Refugees und UnterstützerInnen besetzen Kirche in Kreuzberg
„Gegen 19 Uhr haben ca 120 Refugees und Unterstützerinnen die Thomas-Kirche am Mariannenplatz in Berlin-Kreuzberg besetzt. Viele Refugees sind obdachlos seit dem Vertragsbruch des Berliner Senats. Deshalb wurde jetzt die Kirche besetzt. Bisher ist alles ruhig, Verhandlungen mit der Kirchenleitung finden statt…“ Pressemitteilung der Refugees und UnterstützerInnen auf Indymedia vom 11.09.2014 . Siehe dazu:
- Flüchtlinge verlassen die Kreuzberger Thomaskirche
In die Gespräche zwischen der Leitung der besetzten Thomaskirche und den Flüchtlingen ist Bewegung gekommen: Nach drei Tagen ziehen sie nun um – in sechs verschiedene kirchliche Einrichtungen. Artikel von Laura Réthy in der Berliner Morgenpost vom 14.09.14
- Flüchtlinge harren in Kirche aus – Kirchenvertreter und Asylsuchende rangen auch am Sonntag um eine Lösung
Auch am Dritten nach der Besetzung einer Kreuzberger Kirche gab es am Sonntag zunächst kein Verhandlungsergebnis. Kirchenvertreter wiesen die Kritik von CDU-Innensenator Frank Henkel zurück. Artikel von Alexander Isele im Neues Deutschland vom 15.09.2014 . Aus dem Text: „(…) Ein Angebot der Kirchengemeinde, die Flüchtlinge für einen Monat in einem kirchlichen Studentenwohnheim in der Borsig Straße unterzubringen, lehnten die Flüchtlinge am Sonnabend ab. Sie fordern eine feste Unterbringung für einen längeren Zeitraum. Zu oft mussten sie schon die Unterbringung wechseln, jedes Mal von neuem mit der Ungewissheit konfrontiert, wo sie die nächsten Tage und Wochen unterkommen können. Das Versprechen der Kirchenvertreter, den Monat zu nutzen, um eine längerfristige Lösung zu suchen, reichte den Besetzern nicht…“
- Eine Nacht Schonfrist
„Ein überforderter Kirchenrat, ein Senator, der sich nicht »erpressen« lassen will – und über 40 Flüchtlinge, die nicht wissen, wo sie morgen schlafen sollen. Noch länger warten: Die etwa 40 Flüchtlinge in der Thomaskirche durften vom Freitag auf Samstag zwar noch einmal ruhig schlafen. Für mehr will der Kirchenrat nicht garantieren. Die Flüchtlinge, die in den letzten Wochen ihre Notunterkünfte unter anderem in der Gürtelstraße verlassen mussten, hatten am Donnerstagabend die Kirche am Mariannenplatz besetzt. Weil es dort Teppich gibt, erklärt eine Unterstützerin…“ Artikel von Marlene Göring im Neues Deutschland vom 13.09.2014 . Aus dem Text: „(…) Von Innensenator Frank Henkel (CDU) kann die Kirche keine Hilfe erwarten. Er machte am Freitagnachmittag klar: »Berlin wird sich auf keine Erpressungsversuche einlassen.« Die Flüchtlingsproteste hätten jegliches Maß verloren, die Besetzer verhielten sich »schäbig«. Für Issak Ado ist das völlig unverständlich. Der Nigerianer ist seit zwei Wochen obdachlos. Er musste sein Zimmer in der Gürtelstraße räumen. Ihm geht es wie vielen Flüchtlingen in den letzten Wochen – nicht nur in der Gürtelstraße, sondern auch in der Haarlemer Straße und in Marienfelde. »Wir wären doch nicht hier, wenn es eine Lösung geben würde – oder wenn auch nur jemand mit uns gesprochen hätte.«…“
- Siehe zum Hintergrund im LabourNet Germany das Dossier: Solidarität mit den (hungerstreikenden) Flüchtlingen aus Würzburg am Oranienplatz