[Welcome united am 29.9.2018] Große Koalition des Antirassismus: 200 Gruppen und Initiativen rufen zur Parade gegen Rassismus und Abschiebungen in Hamburg auf
„Auch im Jahr 2018 sterben Menschen im Mittelmeer, leben unter unmenschlichen Bedingungen in Camps und sind zunehmend mit rassistischer Gewalt konfrontiert. Dagegen und für eine Politik der Solidarität steht das Netzwerk We‘ll Come United. Im heute veröffentlichten Aufruf zu einer bundesweiten Parade am 29. September 2018 in Hamburg positioniert sich das Netzwerk unter dem Motto “United against racism” gegen den rassistischen Irrsinn auf den Straßen und in den Parlamenten, gegen eine sich einmauernde Gesellschaft und gegen die Politik der Ausgrenzung. 200 Organisationen, Initiativen, Cafés und Clubs, Vereine, Kulturinstitutionen, selbstorganisierte Migrant*innengruppen, Willkommensinitiativen, Künstler*innenkollektive und NGOs gehören zu den Erstunterzeichner*innen. Darunter Lampedusa in Hamburg und Jugendliche ohne Grenzen, das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland, mehrere Flüchtlingsräte, das Tribunal “NSU-Komplex auflösen”, die Seenotrettungsorganisationen Sea-Watch und Jugend rettet, die NGO medico international, die Fußballclubs FC St. Pauli und SV Babelsberg 03 und das Hamburger Theater Kampnagel – Zentrum für schönere Künste. “Das Problem in ganz Europa heißt nicht Migration, das Problem heißt Rassismus” (…) Die Parade in Hamburg soll die Stärke und Vielfältigkeit der antirassistischen Bewegung zeigen, die zu oft unsichtbar bleibt…“ Pressemitteilung vom 18. Mai 2018 bei ‘We‘ll Come United’ , der Aufruf zum Mitzeichnen und Mobi-Video sowie Swarming-Tour und neu dazu:
- Tausende Menschen bei Anti-Rassismus-Demo in Hamburg
„In Hamburg haben sich am Sonnabend Tausende Menschen an einer friedlichen Großdemonstration gegen Rassismus unter dem Motto „United against Racism“ beteiligt. Dazu hatte ein Bündnis von mehr als 450 Gruppen aufgerufen. Darin vertreten sind Initiativen wie „Sea Watch“, „Laut gegen Nazis“ und „Seebrücke Hamburg“. Mehr als 40 Themenwagen zogen durch die Stadt. Während die Veranstalter von 30.000 bis 35.000 Teilnehmern sprachen, zählte die Polizei rund 20.000 Demonstranten…“ Bericht mit Videos vom 29.09.2018 beim NDR sowie eine Fotosammlung und eine weitere sowie:- Fotos: We’ll come united Parade in Hamburg
„Über 30.000 Menschen haben sich am 29. September 2018 an der We`ll Come United Parade in Hamburg beteiligt. Nie zuvor gab es in Deutschland eine größere Demonstration für Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte und schon gar nicht in dieser Zusammensetzung. Angeführt von Geflüchteten aus Afrika, aus Asien sowie von Roma, die alle gegen Abschiebungen und für ihr Bleiberecht kämpfen; gemeinsam mit Aktivist*innen, die sich in Organisationen der Seenotrettung oder in Initiativen der Solidarischen Städte engagieren; zusammen mit migrantischen Gruppen, die den Rassismus in den Behörden und in der Gesellschaft attackieren.“ Siehe die Fotoseite beim Umbruch-Bildarchiv
- Fotos: We’ll come united Parade in Hamburg
- Welcome united: Final Call – Letzter Aufruf – Letzte Infos zu Programm, Route, Konzert und Co
„Autumn is coming – der Herbst der Solidarität hat meteorologisch wie politisch begonnen. Noch eine Woche, dann werden wir mit Zehntausenden durch Hamburg ziehen. Chemnitz, Maaßen oder Seehofer – genug ist genug. Jetzt ist unsere Zeit. Wir machen das Licht an und drehen den Ton auf. Die Mikros denen, die sie brauchen – um zu sagen wie es ist: Die Geschichte unserer Gesellschaft ist die Geschichte der Migration. Sie lässt sich ebensowenig aufhalten wie die Solidarität der Vielen. Also: Nennt uns Geschichtenerzähler*innen. Wir sind da. Wir kommen. Wir bleiben. Am 29. September 2018 gehört die Straße uns – und wie! Hier kommen die gesammelten Infos zu Programm, Route, Konzert und Co…“ Letzte Infos zum Ablauf im Newsletter vom 23.9. und die Aktionsseite zur Parade: https://antiracist-parade.org/
- Bündnis gegen Rassismus: „Was als nächstes? Höcke als Integrationsbeauftragter?“
„Zu einer Antirassismus-Demo in Hamburg werden 25.000 Teilnehmer erwartet. Die Initiatoren fordern einen bundesweiten Abschiebestopp und sehen im Fall Maaßen eine „Kriegserklärung an die Gesellschaft“. (…) „In Chemnitz haben wir gezeigt, dass wir mehr sind. Am Sonnabend werden wir zeigen, was eigentlich Wir heißt“, kündigt Netzwerksprecherin Newroz Duman an und ergänzt: „Wir sagen: Alle, die hier sind, sind von hier.“ Das Bündnis will eigenen Angaben zufolge belegen, dass die Gesellschaft sich nicht spalten lasse und Solidarität unteilbar sei. „Geflüchtete und Migranten sind nicht ‚die Anderen‘. Migration ist die Mutter dieser Gesellschaft“, betont Duman. Die Causa Maaßen ist für die Netzwerksprecherin ein Beispiel für „die Vielschichtigkeit des Rassismus in Deutschland“. „Rassismus ist nicht nur das Geschäft von Neonazis und AfD. Rassismus ist ein Gesamtpaket“, sagt Duman. Rassismus entscheide darüber, wer auf dem Mittelmeer gerettet werde und wer nicht. Rassismus entscheide darüber, wer ein Recht auf Familienleben und einen Alltag ohne Angst habe. Der bisherige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen verkörpert laut Duman „in aller Freizügigkeit diese Bruderschaft des Rassismus“…“ Artikel von Jana Werner vom 25.09.2018 bei der hamburger Welt online