Spitzeldienste abgelehnt, danach überfallen: Von der MIT „Ortsgruppe“ Dortmund und ihren Kooperationspartnern?
„In der vergangenen Woche wurde Orhan Deniz Batasul in einem Dortmunder Park überfallen. Zwei Angreifer überwältigten den Aktivisten der Jugendorganisation Dev-Genc (Revolutionäre Jugend) und bedrohten ihn. In türkischer Sprache wurde von ihm gefordert, Informationen über seinen Verband preiszugeben sowie seine politische Aktivität einzustellen, anderenfalls würde es ihm schlecht ergehen. Nachdem er sich zur Wehr setzte, verletzten die Angreifenden ihn mit einem Messer und ließen von ihm ab. Es kann nur darüber spekuliert werden, ob es sich bei dem Angriff um organisierte Faschisten oder Mitarbeiter eines Geheimdienstes handelte. Es ist bekannt, dass mit Duldung der Bundesregierung mehrere tausend Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes (MIT) in Deutschland aktiv sind. Desweiteren gibt es auch in Dortmund offiziell eingetragene Vereine, die türkischen Fachist*innen angehören oder nahestehen. Dem Vorfall vorausgegangen war vor wenigen Monaten ein Versuch des deutschen Inlandsgeheimdienstes „Verfassungsschutz“ (VS), den Genossen für Spitzeltätigkeiten anzuwerben, was dieser kategorisch verneinte“- aus der Pressemitteilung „Dortmund: Messerangriff und Anquatschversuch gegen linken Aktivisten“ des Bundesvorstandes der Roten Hilfe vom 03. Juli 2017. Siehe dazu ein Interview mit Orhan Deniz Batasul und nun eine Kundgebung:
- Kundgebung am 22.7 vor der Reinoldi-Kirche in Dortmund: Gegen den Messerangriff auf Orhan Batasul: Messerangriff auf linken Aktivisten in Dortmund – Unsere Solidarität gegen die Gewalt nationalistischer Schlägerbanden!
„… Es ist auch nach rund zwei Wochen unklar, um wer bei den Schlägern gehandelt hat. Klar ist jedoch, dass der Überfall einen rechten, türkisch-nationalistischen Hintergrund hat. In Deutschland sind laut Medienberichten über 600 Agenten der türkischen Regierung aktiv. Ihre Aufgabe ist es auch in Deutschland jede Opposition zum Erdogan-Regime zu unterdrücken. Der Angriff in Dortmund betrifft nicht nur eine Gruppe, sondern alle kurdischen und türkischen linken Gruppen, die sich gegen Erdogan und seine Diktatur stellen. Als Parteien, Vereine und Organisationen, die sich der Kampagne „Es reicht – Rechte Gewalt stoppen!“ angeschlossen haben, versichern wir Orhan Batasul unsere Solidarität. Wann immer Antifaschist*innen aufgrund ihrer politischen Aktivitäten angegriffen werden, sehen wir es als die Aufgabe an, solidarisch an der Seite der Betroffenen zu stehen und öffentlich zu reagieren. Ein Angriff auf einen von uns ist ein Angriff auf uns alle! Aus diesem Grund rufen wir für den 22. Juli ab 12:00 Uhr zu einer Kundgebung vor der Reinoldi-Kirche auf. Unsere stärkste Waffe ist die Solidarität“ Aufruf der Kampagne „Es reicht – Rechte Gewalt in Dortmund stoppen“, siehe weitere Infos auf Nordstadtblogger
- „Sie drückten ein Messer an meinen Körper und drohten mich zu ermorden.“
Ein Gespräch von Kevin Hoffmann am 1.7.2017 bei perspektive-online mit Orhan Deniz Batasul . Batasul ist Aktivist der türkischen Organisation „Dev Genc“ (Revolutionäre Jugend) und wurde am 28. Juni in Dortmund von zwei bewaffneten Männern überfallen und massiv bedroht.