Jugendclub »Jamm« in Senftenberg angegriffen: Bis zu 40 Rechte skandieren »Scheiß Zecken« und werfen mit Steinen

Gegen Nazis - nicht nur in Wuppertal!In Senftenberg (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) soll es in der Nacht vom 1. auf den 2. März zu einem rechten Angriff auf den alternativen Jugendclub »Jamm« gekommen sein, wie der Verein Brandenburger Hinterland mitteilt. Demnach sollen etwa 35 vermummte Personen versucht haben, in den Club einzudringen und Gäste zu bedrohen. (…) Brandenburger Hinterland ordnet den Vorfall als politisch motiviert ein, wie der Verein mitteilt: »Es wurden Parolen wie ›Scheiß Zecken‹ skandiert, als die Gruppe auf den Club zukam.« Außerdem sei es im Umfeld des Ortes in letzter Zeit vermehrt zu rechten Schmierereien gekommen. »Nicht mal eine Woche nach den Bundestagswahlen und der Anfrage an die Bundesregierung bezüglich der Gemeinnützigkeit zivilgesellschaftlicher Organisationen, folgen den Wahlergebnissen auch gefährliche Taten«, heißt es laut Mitteilung. Der Verein sorge sich um seine Arbeit – auch in Hinblick darauf, dass er Gäste nach Senftenberg lade…“ Artikel von Jule Meier vom 03.03.2025 in ND online externer Link („Jugendclub in Senftenberg angegriffen: »Scheiß Zecken«“) und mehr darüber:

  • Beide leider nur auf insta verfügbar:
    • https://www.instagram.com/brandenburger_hinterland/ externer Link – dort heißt es: „Solidarität mit dem Jamm e.V. Gestern wurde der Jugendclub „Jamm e.V.“ von etwa 30-40 vermummten Personen angegriffen. Der Vorfall wird vom Verein rechts eingeordnet (siehe Statement des Jamm). Wir solidarisieren uns mit unseren Freund*innen vom Jamm, genauso wie mit allen anderen Betroffenen rechter Gewalt. Jetzt war es ein Angriff auf das Jamm, aber gemeint sind wir alle! BRANDENBURGER HINTERLAND E.V.“
    • https://www.instagram.com/e.v.jamm/ externer Link (wohl auch auf Fratzebuch)
  • „Willkommen in den 90ern“: Vermummte greifen Senftenberger Jugendclub an
    Bis zu 40 Personen sollen versucht haben, einen alternativen Jugendclub im Brandenburger Süden zu stürmen. Nach Zeugenangaben grölten die Angreifer rechte Parolen und warfen Steine. (…) „Das Team des Jamm reagierte geistesgegenwärtig und konnte alle Besucher ins Gebäude bringen und die Türen schließen“, heißt es im Statement des Jugendclubs. Das gewaltsame Eindringen der vermummten Gruppe in die Räumlichkeiten sei so gerade noch verhindert worden. Der Mob soll bei dem Angriff rechte Parolen wie „Alle Zecken sind Schweine“ gerufen haben, berichtet das „Jamm“ im Statement. Die Angreifer seien dem Umfeld der Fanszene von Energie Cottbus zuzurechnen, schreiben die Betreiber. (…)
    Erinnerungen an die Baseballschlägerjahre
    Laut „Jamm“ waren vor allem junge Gäste des Jugendclubs von dem Angriff betroffen gewesen. Sie sollen große Angst gehabt haben. Das Statement der Betreiber endet mit dem Satz „Willkommen in den 90ern, es ist kurz vor 1933!“. In den sogenannten Baseballschlägerjahren der 90er-Jahre war die rechte Gewalt insbesondere in ostdeutschen Bundesländern auf einem Höchststand. Linke, alternative Jugendclubs wurden immer wieder zum Ziel von Überfällen durch Skinheads und Neonazis. Das alternative Freizeitzentrum „Jamm“ existiert seit 1992. Verschiedene Initiativen und Organisationen teilen sich die Räumlichkeiten. Darunter ist der Verein „Brandenburger Hinterland“, der das Gebäude für regelmäßige Stammtische mit Beschäftigten der Sozialen Arbeit nutzt. Die Vereinsvorsitzende Sara Orlamünder spricht von einem Angriff „auf uns alle“...“ Artikel von Julius Geiler vom 03.03.2025 im Tagesspiegel online externer Link
  • Siehe aber auch: „Wir zeigen volle #Solidarität mit dem #Jamm  in #Senftenberg! Wir sind fassungslos über die Berichte, dass auch Personen mit #Energie-Fandevotionalien am #Angriff auf den #Jugendclub beteiligt gewesen sein sollen…“ Tweet von Energiefans gegen Nazis vom 3. März 2025 externer Link mit einem Statement als Grafik
  • Faschistischer Angriff aufs „Jamm“ in Senftenberg: „Die 90er sind zurück.“
    In der Nacht auf Sonntag wurde das Jugendzentrum „Jamm“ in Senftenberg von 30-40 Faschisten angegriffen. Bei dem 1992 gegründeten „Alternativen Freizeitzentrum“ handelt es sich um einen der wenigen aktiven linken Orte in der Region. Wir haben Leon Rakal vom Jamm dazu interviewt…“ Interview vom 3.03.2025 von und bei Perspektive Online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=226604
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