5 Jahre nach dem Bekanntwerden des NSU: Aktionswoche in Berlin und bundesweite Demo in Zwickau
„Am 04.11.2016 jährt sich die Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zum fünften Mal. Nirgendwo lässt sich der gesamtgesellschaftliche Rassismus in Deutschland derart deutlich aufzeigen, wie an den Taten des NSU und deren Aufarbeitung. Das Kerntrio, das jahrelang „unentdeckt“ durch die Bundesrepublik ziehen konnte, war verantwortlich für die neun rassistischen Morde an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık und Halit Yozgat, sowie für den Mord an Michèle Kiesewetter. Bei den drei Sprengstoffanschlägen in Köln und Nürnberg wurden viele Menschen verletzt, nur durch Glück wurde niemand getötet…“ Aus dem Aufruf „NSU in Zwickau: Kein Gras drüber wachsen lassen! Gegen Nazi-Terror und den rassistischen Normalzustand“ zur bundesweiten Demo am 5. November 2016 in Zwickau : 14 Uhr, Bahnhof Zwickau. Siehe auch:
- Rückschau auf die Bundesweite Demonstration am 05.11.2016 in Zwickau
„Am Samstag den 05.11.2016 fand in Zwickau eine antifaschistische Demonstration mit 500-600 Teilnehmer_innen anlässlich des fünften Jahrestags des Bekanntwerdens des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) statt. Zur Demonstration aufgerufen hatte das antifaschistische Bündnis „Irgendwo in Deutschland“ sowie 30 Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet…“ Infomail der Kampagne irgendwo in deutschland vom 6. November 2016. Zum Verlauf heißt es: „… Die Reaktion auf die Demonstration von der Bevölkerung war gespalten. „Unsere Demonstration war teilweise begleitet von Hitlergrüßen aus Fenstern und einhergehenden Pöbeleien. Andererseits gab es auch positive Rückmeldungen auf unsere verteilten Flugblätter. Einige Bewohner_innen Zwickaus schlossen sich auch unserer Demonstration an, was uns sehr gefreut hat,“ so die Pressesprecherin des Bündnisses. Die inhaltliche Ausrichtung war auch auf der Demonstration während zahlreicher Redebeträge zu hören. Die mitorganisierende Gruppe „Deutschland demobilisieren“ machte auf die aktuelle rassistische Mobilisierung und ihre Ausmaße auch in Zwickau aufmerksam. Fritz Burschel von „NSU Watch“ wies nachdrücklich auf die mangelnde Aufklärung des NSU-Komplex hin. Der „Freundeskreis im Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992“ rückte das Gedenken an die Opfer des NSU in den Vordergrund. Es zeigte sich, dass der NSU nicht als abgeschlossenes, historisches Ereignis zu betrachten ist, sondern, dass seine gesellschaftlichen Grundlagen, wie Rassismus und die Verharmlosung von rechtem Terror, weiterhin bestehen…„
- Überblick #Zwickau0511: “NSU in Zwickau: Kein Gras drüber wachsen lassen!”
- Letzte und aktuelle Infos bei irgendwoindeutschland zur Demonstration am 5.11. ab 14 Uhr am Hauptbahnhof Zwickau
- Der Redebeitrag von „Aktionsbündnis Tribunal ‘NSU-Komplex auflösen’“ auf der Demonstration “NSU in Zwickau: Kein Gras drüber wachsen lassen” ist dort bereits dokumentiert, weitere folgen
- Kein Gras drüber wachsen lassen! Antifaschistische Demonstrationen erinnern an die Selbstenttarnung des NSU vor fünf Jahren
Beitrag von Markus Mohr vom 03.11.2016 in der Bewegungskolumne von Neues Deutschland
- [Berlin, 29.10.-06.11.] Aktionswoche: Gedenken und Widerstand – 5 Jahre nach dem Bekanntwerden des NSU
„Zum 5. Jahrestag der sogenannten Selbstenttarnung des NSU plant das Bündnis gegen Rassismus vom 29. Oktober bis zum 06. November eine Aktionswoche. An unterschiedlichen Orten in Berlin finden diverse Interventionen und Veranstaltungen im öffentlichen Raum statt. Abschluss der Aktionswoche werden ein gnaztägiger Kongress (05.11. | Punpe), eine Demonstration (06.11. | Rathaus Neukölln) und ein Filmabend (06.11. | Moviemento) sein. Ziel der Woche ist es, uns einen Raum für Vernetzung zu schaffen, in dem wir und über Gedenken und Widerstandsstrategien gegen Rassismus austauschen. Wir wollen uns sammeln, gegenseitig stärken, Handlungsoptionen vermitteln und voneinander lernen. Wir wollen die Ofer des NSU und andere Opfer rassistischer Gewalt erinnern, uns aber auch überlegen, was wir entschieden gegen rassistische Gealt tun können und konkrete Forderungen zu gesellschaftlichen Konsequenzen aus dem NSU-Skandal und anderer rassistischer Morde entwickeln. All das möchten wir nicht nur mit „Profi-Aktivist_innen“ und Akademiker_innen tun, sondern mit allen Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Alle sollen zu Wort kommen und maßgeblich die Aktionswoche mitgestalten…“ Info-Flyer zur Aktionswoche vom Bündnis gegen Rassismus . Siehe aktuelle Infos und Programm beim Bündnis gegen Rassismus