In der Kontinuität vertuschter Nazi-Morde: Das siebenfache Nazi-Massaker in Hamburg am 9. März 2023

gewantifa: Gewerkschafter*innen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion„Zu der langen Reihe vertuschter Nazi-Massaker, vom Nazi-Anschlag in München 1980 mit 12 ermordeten Menschen über den 10-fachen Nazi-Mord 1996 in Lübeck, über die neun NSU-Nazi-Morde zwischen 2000 und 2006, über das Nazi-Massaker in München am 22.7.2016 mit neun ermordeten Menschen bis zum Nazimassaker am 19. Februar 2020 in Hanau mit neun ermordeten Menschen, ist am 9. März 2023 ein weiteres hinzugekommen: Das Nazi-Massaker an sieben Menschen in Hamburg. Und einmal mehr wurde und wird sogleich alles getan, um zu vertuschen, worum es sich tatsächlich handelte: Ein Massaker, durchgeführt von einem Nazi, der dieses mit offen judenfeindlicher Begründung vorbereitet und ausgeführt hat. Unserer Meinung nach dürfen wir als Gewerkschaft*innen und Antifa keinesfalls daran vorbeigehen…“ Flugblatt der Gewerkschafter*innen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion vom 5. April 2023 externer Link, siehe mehr daraus:

  • Weiter im Flugblatt der Gewerkschafter*innen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion vom 5. April 2023 externer Link: „… Am 9. März 2023 erschoss ein judenfeindlicher Nazi-Mörder in Hamburg in einer Kirche sieben Mitglieder der Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen und verletzte weitere neun Menschen zum Teil schwer. Der Nazi-Mörder hatte sich mit einer halbautomatischen Waffe und mehreren hundert Schuss Munition bewaffnet. Er drang in die Kirche ein, mit dem Ziel ein möglichst großes Massaker anzurichten. Die Waffe hatte er Ende 2022 legal erworben und angemeldet. Als sog. „Sportschütze“ konnte er sich auf seine Mordtat unbehelligt vorbereiten. Dabei hatte er Ende 2022 ein judenfeindliches Buch veröffentlicht. Darin verbreitet er nicht nur nazistische Judenfeindschaft, sondern bezeichnet auch den Nazifaschismus und den Nazi-Genozid an der jüdischen Bevölkerung als ein „Werk des Himmels“. Stunden vor seiner Mordtat preiste er nochmal sein Machwerk im Internet als „epochales Werk“. (…) Zu den sogleich präsentierten Verschleierungsmanövern gehörten Behauptungen wie „Nichts Genaues weiß man nicht“ und Phrasen wie „Es wird in alle Richtungen ermittelt“. Ein „terroristisches Motiv“ schloss die Polizei sogleich aus. „Für einen rechtsradikalen Hintergrund gibt es keine Hinweise“, das sind typische Aussagen, die – wieder einmal – bei den Hamburger Nazi-Morden zum Einsatz kamen. Als „Erklärung“ wird dann die Phrase „psychisch krank“ oder „Amoklauf“ präsentiert. Es soll nicht bei jedem Nazimörder bestritten werden, dass sicherlich hier und da auch Krankheitsbilder zu finden sind. Darum geht es aber gar nicht. (…) Wenn ein mörderischer Judenfeind, der den Nazi-Faschismus verherrlicht, gezielt Mitglieder der Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen ermordet, die von den Nazis von 1933 bis 1945 als Verbündete des angeblichen „Jüdisch-bolschewistischen Feindes“ verfolgt und ermordet wurden, dann ist das die Tat eines Nazis. (…) Als es nicht mehr zu leugnen war, dass der Nazi-Mörder in seinem Buch judenfeindliche Positionen vertrat, wurde versucht mit Hilfe von „Experten“ fest zu klopfen, dass er eben ein sogenannter „religiöser Fanatiker“ gewesen sei. Judenfeind? Das sei „alles andere als klar“, so heißt es aus „Expertenkreisen.“ Das ist nichts als eine Lüge. In Wirklichkeit enthält sein Machwerk extreme nazistische Judenfeindschaft. (…) Zusätzlich wurde eine weitere Methode der Vertuschung eingesetzt. Es wurde die Lüge gestreut, es handele sich bei den Nazi-Morden um einen „Streit unter Jehovas Zeugen“. Angeblich wäre der Nazimörder aus der Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen ausgeschlossen worden und wollte sich deshalb „rächen“. Der Nazi-Mörder war in der Tat eine Zeit lang Mitglied bei Jehovas Zeugen. Jedoch ist es eine üble Hetze und Ablenkungsmanöver, wenn suggeriert wird, dass er diese Morde durchgeführt habe, weil er bei Jehovas Zeugen war…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=210742
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