Die ans Licht kommen: 2019 wird jeden Tag ein neuer Nazi bei der Bundeswehr „entdeckt“…
„… Wegen Rechtsextremismus-Verdachts ermittelt der Militärische Abschirmdienst (MAD) derzeit gegen rund 550 Bundeswehrsoldaten. Allein im vergangenen Jahr seien 360 neue Verdachtsfälle hinzugekommen, sagte der Präsident des MAD, Christof Gramm, der „Welt am Sonntag“. Außergewöhnlich viele Verdachtsfälle gibt es demnach in der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK). In der KSK werde derzeit in rund 20 Verdachtsf ällen ermittelt, sagte der MAD-Präsident. Im Verhältnis zur Personalstärke gebe es in der Einheit damit etwa fünf Mal so viele Fälle wie im Rest der Truppe. Ausgerechnet in der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) verzeichnet der MAD außergewöhnlich viele Verdachtsfälle. „Wir bearbeiten aktuell rund 20 Verdachtsfälle im Bereich Rechtsextremismus allein im KSK – Anfang 2019 war es noch etwa die Hälfte“, sagte Gramm. Damit sei die Zahl der Verdachtsfälle beim KSK – in Relation zur Personalstärke – etwa fünfmal so hoch wie beim Rest der Truppe. Die Soldaten des KSK verfügten über besondere Fähigkeiten, so Gramm. Deshalb müsse man hier ganz besonders sorgfältig hinschauen. „Es handelt sich, aus guten Gründen, um eine abgeschottete Einheit, in der es durchaus auch elitäres Selbstbewusstsein gibt – und auch geben muss.“ Es gebe dort intensive Beziehungsgeflechte. „Das birgt immer auch Risiken.“...“ – aus der Meldung „Rund 550 Bundeswehrsoldaten unter Rechtsextremismus-Verdacht“ am 26. Januar 2020 in der FR online , die die Rechnung nahelegt: 360 neue Fälle in 365 Tagen. Und je Kampfeinheit, desto mehr… Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge: Sowohl zur besonderen Neigung von Offizieren der Bundeswehr, als auch zu den ersten (wenig überraschenden) Reaktionen auf diese Veröffentlichung, die weiterhin Einzelfälle gezählt haben möchten…
- „550 Verdachtsfälle in der Bundeswehr“ am 26. Januar 2020 bei tagesschau.de macht deutlich, dass es in Spezialeinheiten und in „oberen Rängen“ besonders viele aktive Rechtsradikale gibt: „… Erst vor gut einer Woche war bekannt geworden, dass der Militärgeheimdienst in den vergangenen vier Jahren gegen 208 Offiziere wegen des Verdachts auf Rechtsextremismus ermittelt hat. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine FDP-Anfrage berichtete, mussten sich 34 dieser mutmaßlich rechtsextremen Offiziere vor dem Wehrdisziplinargericht verantworten. Nach Angaben der Bundesregierung waren 2019 insgesamt 38.187 Soldaten im Rang eines Offiziers in der Bundeswehr tätig. Dem Eindruck, wonach es in der Bundeswehr eine „Schattenarmee“ gebe, widersprach Gramm. Entsprechende Anhaltspunkte habe man sehr ernst genommen und intensiv recherchiert. „Dabei haben wir Extremisten und Personen mit fehlender Verfassungstreue erkannt, die sich teilweise auch untereinander kennen“, sagte Gramm. „Was wir aber nicht festgestellt haben, ist eine entschlossene ziel- und zweckgerichtete, vielleicht sogar gewaltbereite Gruppe, die unseren Staat beseitigen will.“…“
- „Mehr als 500 Soldaten unter Verdacht des Rechtsextremismus“ von Manuel Bewarder, Annelie Naumann und Tim Röhn am 26. Jauar 2020 in der Welt online unter anderem auch zu ersten Reaktionen auf die veröffentlichten MAD-Zahlen: „… Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, forderte ein „transparentes Berichtswesen, das garantiert, dass die Infos aus der Truppe ungefiltert und direkt ,ganz oben’ geäußert werden können beziehungsweise dort ankommen.” Die große Mehrheit in der Bundeswehr stehe fest auf dem Boden des Grundgesetzes und dürfe wegen rechter Umtriebe nicht unter Generalverdacht gestellt werden, betonte Strack-Zimmermann...“ was hier durchaus als beispielhafte Reaktion stehen kann…
- Siehe dazu z.B. auch: Schon wieder ein Nazi-Soldat aufgeflogen: Und wie viele noch nicht?