Dortmund: 28. März 2015 – Kein x-beliebiger Samstag

Dossier

Dortmund: in Erinnerung an Thomas SchulzAm 28. März 2005 erstach der Dormunder Neonazi Sven Kahlin den Punker Thomas “Schmuddel” Schulz. Zehn Jahre später wollen Neonazis am Jahrestag in Dortmund aufmarschieren und den Mord mit einem Konzert feiern. BlockaDO ruft dazu auf, die Nazis zu stoppen…Meldung bei Dortmund stellt sich quer vom 14. Februar 2015 externer Link. Siehe dazu Hintergründe und aktuelle Infos hier sowie den Live-Ticker: Protest gegen Nazi-Demo in Dortmund externer Link der Ruhrbarone

  • 10 Jahre nach dem Mord an Thomas Schulz – Polizei verhindert Protest im Stadtkern von Dorstfeld
    Die angemeldete Demonstration der „Antifaschistischen Union Dortmund“ (AUDO) für den 28.03.2015 durch den Stadtkern des Dortmunder Stadtteils Dorstfeld ist trotz vorheriger Genehmigung nicht möglich gewesen. Die Polizei untersagte spontan die kooperierte Route und verhinderte damit Protest in Dorstfeld. Der zuständige Einsatzleiter änderte dabei vor Ort den offiziellen Auflagebescheid per Hand. Ein zeitgleich stattfindender Aufmarsch der Partei „Die Rechte“ durfte durch die Dortmunder Innenstadt zum Westfalenstadion ziehen um dort ein RechtsRock-Konzert abzuhalten. „Es ist ein unglaublicher Skandal: Die Polizei ändert willkürlich eine angemeldete Demonstration zum Gedenken an Opfer rechter Gewalt und lässt auf der anderen Seite ein ganzes Stadtviertel abriegeln, um Neonazis einen Aufmarsch zu ermöglichen. Die Einsatzführung hat aus unserer Sicht damit ein politisches Statement abgegeben“, kritisierte Michael Laskowiak, Pressesprecher der AUDO…Pressemitteilung der Antifaschistischen Union Dortmund vom 28. März 2015 externer Link. Zu den Blockade-Versuchen gegen die Nazi-Aktionen am selben Tag siehe:

    • Foto-Rückblick und Zwischenberichte beim Bündnis BlockaDo externer Link
    • Tausende demonstrieren in Dortmund gegen Neonazis
      Tausende Menschen haben am Samstag in Dortmund gegen einen Aufmarsch und ein Konzert von Neonazis protestiert. Es kam zu Auseinandersetzungen – die Polizei ging linke Demonstranten an. Am Abend gab es zudem einem Zwischenfall im Regionalexpress Richtung Essen – dort griff offenbar eine Gruppe von Neonazis eine Gruppe von Punks an, so ein Sprecher der Bundespolizei…Agenturmeldung, hier beim neuen deutschland online vom 29. März 2015 externer Link.  Aus dem Text: „… Die Neonazis trafen sich am Mittag in der Nähe der Innenstadt und zogen von dort Richtung Bundesstraße 1. Mehrere hundert Neonazis beteiligten sich an dem Aufmarsch, die Polizei sprach von einer großen dreistelligen Zahl von Teilnehmern. Ein Großaufgebot der Polizei hielt den Marsch, der von Mitgliedern der Gruppierung »Hooligans gegen Salafisten« unterstützt wurde, auf Distanz zu mehr als 2000 Gegendemonstranten. Der Aufmarsch der Nazis endete auf einem Areal nahe den Westfalenhallen. Dort begann am frühen Abend das Konzert der Neonazis, das ebenfalls von der Polizei abgeschirmt wurde. Aus Protest gegen das Konzert schaltete der BVB die sonst weithin sichtbare Stadionbeleuchtung aus. Der Verein wolle Neonazis keine Kulisse bieten, hieß es in einer Mitteilung…
  • Gemeinsam gegen Neonazis am 28. März
    Am 28. März findet in Dortmund zum 10. Todestag von Thomas Schulz eine antifaschistische Demonstration gegen rechte Gewalt statt. Parallel hierzu haben die Neonazis der Partei „Die Rechte“ einen Aufmarsch mit anschließendem RechtsRock-Konzert angekündigt. Offensichtlich handelt es sich hierbei um eine Provokation. (…) Dennoch hat sich die „Antifaschistische Union Dortmund“, die die Demonstration am 28. März organisiert, dazu entschlossen, nicht direkt darauf zu reagieren. (…) Das Bündnis „BlockaDO“ hat entschieden, sich am 28. März den Neonazis aktiv in den Weg zu stellen. Dabei soll versucht werden, den Naziaufmarsch zu blockieren. Auch diese Aktionsform ist wichtig, um den Neonazis nicht das Gefühl zu geben, dass sie störungsfrei ihre Propaganda verbreiten können. Wir sind davon überzeugt, dass beide Aktionen an diesem Tag solidarisch zusammen funktionieren können (…) Wir werden daher für beide Aktionsformen eine gemeinsame Infrastruktur betreiben, die einen Infoticker und einen EA umfasst. Nähere Informationen dazu werden bald veröffentlicht. Ob Demonstration oder Blockade: Kommt am 28. März nach Dortmund und werdet mit uns aktiv gegen Neonazis!Gemeinsame Erklärung der Antifaschistische Union Dortmund, der Autonomen Antifa 170, und dem Antifa Medienzusammenhang Dortmund vom 25. März 2015 externer Link 
  • Dortmund am Samstag: Mit 1.000 Nazis ist zu rechnen – Treffpunkt für Gegenaktivitäten
    Für den kommenden Samstag muss Dortmund mit dem größten neonazistischen Aufmarsch seit Jahren rechnen. Via Facebook haben sich mittlerweile über 1.000 Rechte angekündigt. Auch das Hooligan-Netzwerk “HoGeSa” (Hooligans gegen Salafisten) ruft zur Teilnahme an der Neonazi-Demonstration auf. (…) Das BlockaDO-Bündnis wird sich dem Aufmarsch der Neonazis in den Weg stellen. Ziel ist es,die rechte Hetze nicht stattfinden zu lassen. Alle Antifaschistinnen und Antifaschisten sind dazu aufgerufen, sich um 10:30 Uhr bei der BlockaDO-Kundgebung an der Kampstraße einzufinden. Von dort werden wir gemeinsam aufbrechen, um gegen den Naziaufmarsch an Ort und Stelle Widerstand zu leisten. Für Antifaschisten aus dem Rheinland und dem westlichen Ruhrgebiet bietet es sich an,mit dem RE1 anzureisen, der um 10:33 Uhr in Dortmund ankommt. In Bonn, Köln und Düsseldorf gibt es Treffpunkte für eine gemeinsame Anreise nach Dortmund…Info vom Bündnis BlockaDo vom 23. März 2015 externer Link
  • Dortmund: HoGeSa mobilisiert zu „Die Rechte“-Aufmarsch am 28. März
    Der Herner Hooligan und HoGeSa-Regionalleiter Andreas „Kalle“ Kraul mobilisiert seine Gefolgschaft am nächsten Samstag nach Dortmund: „am 28.03 gets in Dortmund wieder auf die Straße (…) Dieses mal muss Dortmund gleich Köln 2.0 werden, damit die da oben endgültig wach werden“ (sic!), schreibt er auf Facebook. Geplant ist aber offenbar keine eigenständige Demonstration der „Hooligans gegen Salafisten“, sondern die Beteiligung an Aufmarsch und Kundgebung der Neonazi-Partei „Die Rechte“…Beitrag auf lotta-magazin.de vom 22. März 2015 externer Link. Aus dem Text: „… Der Aufmarsch von „Die Rechte“, zu dem die HoGeSa nun mobilisiert, ist die Reaktion der Neonazi-Szene auf die antifaschistische Demonstration zum zehnten Todestag des Punks Thomas Schulz, der am 28. März 2005 vom Neonazi Sven Kahlin in der Dortmunder U-Bahn-Haltestelle Kampstraße erstochen wurde. Die Neonazis hatten die Tat bereits 2005 auf Plakaten mit Sprüchen wie „Antifaschismus ist ein Ritt auf Messers Schneide. Wer der Bewegung im Weg steht, muss mit den Konsequenzen leben“ verherrlicht.
  • Geht doch: Polizei erlaubt Demonstration in Dorstfeld
    Eine von der “Antifaschistischen Union Dortmund” (AUDO) für den 28. März angemeldete Demonstration zum Gedenken an Thomas “Schmuddel” Schulz darf nun doch die ursprünglich angemeldete Route zum größten großen Teil laufen. Dies bestätigte die Polizei gestern Nachmittag überraschend den Anmeldern…Meldung bei den Ruhrbaronen vom 21. März 2015 externer Link
  • Dortmund: Polizei untersagt Gedenken an Opfer rechter Gewalt in Dorstfeld
    Dortmund arbeitet eifrig daran, seinen Ruf als Nazi-Hochburg Westdeutschlands zu festigen. Eine Demonstration zum Gedenken an den am 28. März 2005 von dem Neonazi Sven Kahlin erstochenen Thomas “Schmuddel” Schulz darf nicht durch den Stadtteil Dorstfeld führen, in dem viele Nazis wohnen. Grund dafür ist die Einschätzung der Polizei, dass wegen eines zeitnah stattfindenden Naziaufmarsches mit anschließendem RechtsRock Konzert, mit einer Eskalation zu rechnen sei. Die Polizei Dortmund sieht sich selbst nicht in der Lage, die Demonstration und ihre Beamten an dem Tag schützen zu können…Meldung bei den Ruhrbaronen vom 20. März 2015 externer Link
  • Naziaufmarsch wieder erlaubt
    Wie gestern (17.03) bekannt wurde, hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen das Verbot des Naziaufmarsches als auch des RechtsRock-Konzerts am 28. März aufgehoben. Beide Anmeldungen dürfen daher nach dem aktuellen Stand wie geplant stattfinden. Der Naziaufmarsch soll von der momentan nicht nutzbaren Geschäftsstelle der Partei „Die Rechte“ in Dortmund-Huckarde nach Dortmund-Dorstfeld führen. Dort soll dann ein Konzert veranstaltet werden…Meldung vom 18. März 2015 auf dem Info-Blog „Ten Years Later“ externer Link zur gleichnamigen Demo in Gedenken an Thomas „Schmuddel“ Schulz am 28. März 2015
  • Dortmunder Naziszene, Dortmunder Antifa und der 28. März
    Ende März findet in Dortmund zum zehnten Mal die antifaschistische Demonstration in Erinnerung an Thomas »Schmuddel« Schulz statt. Thomas Schulz wurde am 28. März 2005 von dem Neonazi Sven Kahlin erstochen, der immer noch in der Naziszene aktiv ist. Die Dortmunder Nazis planen für den 28. März eine Demonstration und ein Konzert. Derzeit sind die Veranstaltungen der Nazis verboten. Die Antifaschistische Union Dortmund hat mit der Jungle World über die Dortmunder Naziszene und den 28. März, ihren zehnten Geburtstag, gesprochen…Interview von Sebastian Weiermann in der Jungle World vom 12. März 2015 externer Link.
  • Naziaufmarsch am 28. März verboten!
    Die Polizei Dortmund hat heute laut einer Pressemitteilung sowohl den Naziaufmarsch als auch ein anschließendes RechtsRock-Konzert am 28. März in Dortmund verboten. Die Neonazis der Partei „Die Rechte“ hatten vor, parallel zur antifaschistischen Demonstration gegen rechte Gewalt einen Aufmarsch von ihrer Geschäftsstelle in Huckarde nach Dorstfeld zu veranstalten. (…)  Die Anmeldungen waren als Provokation geplant, bereits in der Vergangenheit haben Neonazis am Tag der „Schmuddel“-Demonstration Aufmärsche organisiert. Allerdings bleibt abzuwarten, ob das Verbot auch vor Gericht Bestand haben wird…Meldung vom 4. März 2015 beim Info-Blog „Ten Years Later“ externer Link zur gleichnamigen Demo in Gedenken an Thomas „Schmuddel“ Schulz am 28. März 2015
  • Aufruf: „TEN YEARS LATER… – antifaschistische Demonstration am 28.03.2015“
    Am 28. März 2015 jährt sich der Mord an Thomas »Schmuddel« Schulz zum zehnten Mal. Der Punk wurde am Ostersonntag 2005 durch den Neonazi Sven Kahlin in der U-Bahn-Haltestelle Kampstraße erstochen, nachdem Thomas ihn aufgrund seiner rechten Bekleidung zur Rede gestellt hatte. Er verstarb wenige Zeit später. Wir werden daher an diesem Tag in Dortmund gegen rechte Gewalt demonstrieren. In diesem Zusammenhang wollen wir auf die Aktualität und die Dimensionen rechter Gewalt hinweisen und die tiefe Verankerung rechter Ideologien in der Gesellschaft thematisieren. Die Demonstration wird dieses Jahr zum zehnten – und auch zum letzten Mal – stattfinden…Aufruf „Keine Ruhe für Neonazis!“ zur antifaschistischen Demonstration am 28.03.2015 in Dortmund vom 19. Januar 2015 beim Info-Blog „Ten Years Later“ externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=77228
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