Bildungsmesse didacta 2025 am 11. bis 15. Februar in Stuttgart: Breites Bündnis protestiert gegen die AfD-Teilnahme: „Bildung statt Hetze“
„Nach Bekanntwerden der Präsenz der AfD auf der didacta fordert ein breites Bündnis, zu dem auch die GEW zählt, dass die Bildungsmesse kein Forum für demokratiefeindliche Parteien bietet. Die Präsenz der AfD auf der größten Bildungsmesse Europas, der didacta, löst massive Kritik aus. Ein breites Bündnis aus verschiedenen Organisationen
wie die Bundesschülerkonferenz, der Bundeselternrat, GEW, Greenpeace, VBE, Teachers or Future und andere, mahnt die Veranstalter: Die didacta „trägt große Verantwortung und sollte sich entschieden gegen Rechtsextremisten positionieren. (…) Besonders im Kontext des Messe-Leitthemas Demokratiebildung‘ sei es untragbar, „einer derart extremen Partei eine solche Plattform zu geben“ (…) Die GEW und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hatten bereits zuvor offiziell Beschwerde bei der didacta
eingelegt…“ GEW-Meldung vom 05.02.2025
auch über Proteste gegenüber Messe Stuttgart als Ausrichter – siehe weitere Proteste und eine Petition:
- „Didacta für Demokratie“:Proteste gegen AfD-Stand zum Auftakt und täglich um 12 Uhr, Abschlussaktion am 15. Februar – und Marina Weisband lehnt die Auszeichnung als Bildungsbotschafterin ab
- „Didacta für Demokratie“: Warum wir Haltung zeigen
„Auf der didacta, Europas größter Bildungsmesse, wurde Personen eine Bühne geboten, die diese nutzen, um demokratiefeindliche Ideologien zu verbreiten. Rechtsextremistischen Kräften eine solche Plattform zu bieten, bleibt aus unserer Sicht ein großer Fehler, den wir nicht unwidersprochen lassen können. Insbesondere mit Blick auf den diesjährigen Schwerpunkt „Demokratiebildung“ können und wollen wir nicht schweigen. Deshalb haben wir uns in den vergangenen Tagen täglich um 12 Uhr versammelt, um gemeinsam ein klares Zeichen gegen antidemokratische und menschenfeindliche Kräfte zu setzen. Die große Beteiligung hat gezeigt: Wir sind viele, wir sind laut und wir stehen zusammen gegen Hass und Hetze. Wir bedanken uns bei allen, die uns hierbei begleitet haben. Unser Protest ist nicht nur ein Ausdruck von Widerstand, sondern auch ein starkes Signal für Solidarität und Rechtsstaatlichkeit, sowie Toleranz und Menschenrechte.
Doch unser Protest ist nicht vorbei. Wir rufen alle Messebesucher*innen dazu auf, morgen, am Samstag, dem 15. Februar von 11 Uhr bis 11.30 Uhr unsere Abschlussaktion zu besuchen…“ Gemeinsame Pressemitteilung vom 14.02.2025 bei der GEWvon Bundesschülerkonferenz, Bildungswende Jetzt!, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Greenpeace, Amnesty International, Teachers for Future und Konzeptwerk
- [Marina Weisband lehnt die Auszeichnung als Bildungsbotschafterin ab] Standhaftigkeit ist, wenn es weh tut.
„Ich wurde von der Didacta zur Bildungsbotschafterin 2025 gekürt. Aufgrund des Tolerierens der AfD als Hauptaussteller auf der Messe lehne ich diesen Preis ab. Dies ist (in etwa) meine Rede.
Kaum eine Nachricht hat mich so sehr gefreut, wie hier als Bildungsbotschafterin ausgezeichnet zu werden. Ich arbeite seit über einem Jahrzehnt mit großer Leidenschaft für Demokratiebildung und werde dem auch den Rest meines Lebens widmen. Umso mehr enttäuscht mich, dass diese Auszeichnung überschattet wird davon, dass sie sich nun wie ein Deckmantel der Normalität anfühlt für einen ungeheuerlichen Vorgang. Die Didacta hat sich unfreiwillig zum Brennglas für die Frage gemacht, ob demokratiefeindliche Akteure einen Platz haben auf einer Fachmesse mit dem Motto Demokratiebildung. Und ich kann nicht anders, als hier fest auf einer Seite zu stehen: Nein, haben sie nicht. Ich kämpfe für eine Schulkultur der Selbstwirksamkeit. Für Inklusion, Vielfalt, Neugier, den Glauben an jedes einzelne Kind, an jeden einzelnen Menschen. Die AfD kämpft gegen Gesamtschulen, gegen Inklusion, gegen Lehrkräfte, die nicht auf Linie sind. Sie spricht Menschen je nach Geburt verschiedenen Anspruch auf Würde zu. Sie stellt Menschen vor existenzielle Fragen. Gehen oder bleiben? Sind wir hier noch willkommen? Schüler mit Migrationshintergrund. Mich! Und das müssen wir NICHT aushalten. Diese Partei will nämlich keine demokratische Debatte über diese Fragen. Sie will den Debattierclub anzünden…“ Statement vom 12.2. von und bei Marina Weisbandin schriftlicher Form – siehe auch das Video:
- Ablehnung der Auszeichnung zur Bildungsbotschafterin 2025, inkl. Reaktion des Vorstands der didacta als Video vom 13.02.2025
(mit Transkript)
- Ablehnung der Auszeichnung zur Bildungsbotschafterin 2025, inkl. Reaktion des Vorstands der didacta als Video vom 13.02.2025
- didacta 2025: Proteste gegen AfD-Stand
„Rund 350 Teilnehmer*innen haben zum Start der didacta gegen die Teilnahme der in Teilen rechtsextremen AfD an der größten Bildungsmesse Europas protestiert. Zum Auftakt von Europas größter Bildungsmesse, der didacta in Stuttgart, hat es Proteste gegen die dortige Präsenz der AfD gegeben. Mit rund 350 Teilnehmer*innen formierte sich ein breites Bündnis gegen Rechts und für Demokratie, dem auch die GEW angehört. Am Dienstagmittag stimmten Vertreter*innen von Schüler*innen und Gewerkschaften vor dem Stand des baden-württembergischen AfD-Landesverbands das Lied „Wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus hier im Land“ an. Auf Transparenten war zudem zu lesen: „Demokratie stärken – Kampf gegen Rechts“…“ Meldung der GEW vom 12.02.2025
- „Didacta für Demokratie“: Warum wir Haltung zeigen
- Fordern Sie den bindenden Ausschluss der AfD von der Didacta Messe Stuttgart
Petition bei change.org - Informationen zu didacta
bei Messe Stuttgart
- AfD auf der didacta? Klares NEIN von uns.
Auch der Verband Sonderpädagogik e.V. spricht sich gegen die Anwesenheit der AfD auf der didacta-Bildungsmesse in Stuttgart nächste Woche aus, Stellungnahme vom 3. Februar 2025 - AfD auf Bildungsmesse: Teilnahme der Rechtsaußen-Partei belastet die Ausstellung
„Mit demokratischer Bildung hat die AfD sicherlich nicht viel zu tun. Und trotzdem nimmt die rechtsradikale Partei an der größten Bildungsmesse Deutschlands, der Didacta , teil. Die Messe Stuttgart ist als Veranstalterin in Erklärungsnot geraten und beruft sich in einer Stellungnahme darauf, dass ihr die Hände gebunden seien. Geltende Zulassungskriterien müssten neutral beachtet und umgesetzt werden. Also wird neben der CDU und den Grünen auch der baden-württembergische Landesverband der AfD als sogenannter Hauptdarsteller im Programm aufgeführt, obwohl es darüber immer mehr Unmutsäußerungen gibt. (…) Auch Marina Weisband reagierte mit Unverständnis auf die Präsenz der AfD auf der Messe. »Ich verstehe überhaupt nicht, wie es zusammengeht, Demokratiebildung, Toleranz und Vielfalt zum Thema zu machen – und gleichzeitig die größten politischen Feinde dessen zu normalisieren«, sagte die Psychologin und ehemalige Piraten-Politikerin dem »Spiegel«. »Niemand kann das tolerieren.« Weisband, die das schulische Demokratieprojekt »Aula«leitet, soll für ihr Engagement vom Didacta-Verband öffentlich ausgezeichnet werden. Sie forderte die Veranstaltenden auf, die AfD auszuladen.
Ein erster Aussteller hat inzwischen angekündigt, die Messe zu boykottieren, wenn die AfD dort vertreten sei. »Wir zeigen Haltung – auch, wenn’s wehtut«, erklärte Robert Reuther, Geschäftsführer des Start-ups »45minuten«, das Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte vermittelt, gegenüber dem »Spiegel«. Druck auf die Messe übt auch Britt Dammann aus, die Erzieherin hat eine Online-Petitiongestartet. »Bildung muss ein Ort der Gleichheit, des Respekts und der Toleranz bleiben«, heißt es in einem begleitenden Appell. Bislang haben mehr als 15 000 Menschen die Petition unterschrieben…“ Artikel von Stefan Otto vom 05.02.2025 in ND online
- Debatte um Bildungsmesse: Druck auf didacta-Veranstalter wegen AfD-Teilnahme nimmt zu
„Die AfD will an der weltgrößten Bildungsmesse in Stuttgart teilnehmen. Das sorgt für heftige Diskussionen. Nach Bildungsgewerkschaften, Schülern und Lehrkräften fordern nun auch viele Organisationen deren Ausschluss…“ Beitrag von Henning Otte vom 6.2.2025 im SWR - Auf der Messe Didacta in Stuttgart ist die AfD Hauptaussteller
Beitrag von Matthias Meisner vom 31.1.2025 der Volksverpetzer