[30.5.20] Identitäre besetzen Stuttgarter DGB-Haus mit einem Banner „DGB hat mitgeschossen“ – er grenze sich nicht von „linksradikalen Antifa-Gruppen“ ab…
„Fünf Personen verschaffen sich Zugang zum DGB-Haus am Börsenplatz und spannen ein provokantes Banner auf. Die neurechte Identitäre Bewegung bekennt sich zu der Aktion. Die als rechtsextrem geltende Identitäre Bewegung hat sich am Samstagvormittag Zugang zum DGB-Haus am Börsenplatz verschafft und ein großes Banner an dem Gewerkschaftshaus gut sichtbar aufgehängt. Es trägt die Aufschrift „DGB hat mitgeschossen“ und bezieht sich damit offenbar auf einen Vorfall vom 16. Mai, als ein Mitglied der rechten Gewerkschaft Zentrum Automobil am Rande einer Demo gegen die Corona-Beschränkungen infolge eines Angriffs so schwer verletzt wurde, dass es ins Koma fiel. Was an dem Tag im Einzelnen vorgefallen ist, ist bisher noch unklar. Während Zentrum Automobil vom Einsatz einer Gaspistole spricht, hat die Polizei zum gegenwärtigen Ermittlungsstand keine solchen Erkenntnisse. (…) Eine angedachte Spontankundgebung der Linken vor dem Gebäude haben diese mittlerweile selbst verworfen…“ Artikel von Sascha Maier vom 30. Mai 2020 in der Stuttgarter Zeitung online „Identitäre besetzen DGB-Haus und provozieren mit Banner“ – siehe dazu Hintergründe und Ablauf:
- DGB verurteilt feigen Anschlag auf Willi-Bleicher-Haus
„Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Baden-Württemberg verurteilt den heute Vormittag verübten Anschlag auf das Willi-Bleicher-Haus (Gewerkschaftshaus) in Stuttgart scharf. Die vom Verfassungsschutz überwachte Identitäre Bewegung bekennt sich dazu, an der Fassade ein Banner aufgehängt und rote Bengalos vor dem Haus gezündet zu haben. Martin Kunzmann, Vorsitzender DGB Baden-Württemberg: „Das ist ein feiger, hinterhältiger Anschlag, den der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften scharf verurteilen. Wir haben Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet und Strafantrag gestellt. Wir wollen, dass diejenigen, die für diese Aktion verantwortlich sind, strafrechtlich verfolgt werden. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften sind demokratische Organisationen.““ Pressemitteilung vom 30.05.2020 des DGB Baden-Württemberg - Identitäre Bewegung in Stuttgart: DGB stellt nach Banner-Aktion Strafanzeige
„Der DGB verurteilt eine Banner-Aktion der Identitären Bewegung in Stuttgart als „Anschlag“ und erstattet Strafanzeige. Die rechten Identitären hatten am Samstagvormittag das Willi-Bleicher-Haus in Stuttgart besetzt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Baden-Württemberg verurteilt die kurzzeitige Besetzung des Willi-Bleicher-Hauses durch die Identitäre Bewegung am Börsenplatz in Stuttgart scharf. Die vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären bekannten sich dazu, am Samstagvormittag an der Fassade des Gewerkschaftshauses ein Banner aufgehängt und die unter dem DGB organisierten Gewerkschaften damit in die Nähe eines Angriffs gerückt zu haben, der für ein Mitglied der rechtsgerichteten Arbeitnehmervertretung Zentrum Automobil am 16. Mai im Koma endete…“Artikel von Sascha Maier vom 30. Mai 2020 in der Stuttgarter Zeitung online - Mutmaßlich rechtsextreme Aktivisten: Polizei holt Gruppe von Stuttgarter DGB-Dach
„Fünf mutmaßlich rechtsextreme Aktivisten haben in Stuttgart am DGB-Haus ein Transparent aufgehängt und rote Farbe versprüht. Der DGB sprach von einem „feigen Anschlag“. Die Polizei rechnete die Gruppe dem „rechten Spektrum zu“. Die Polizei entfernte das Plakat, sprach Platzverweise aus und leitete Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs ein. Wie die Gruppe auf das Dach gelangt war, war zunächst unklar. Die Polizei ging nach erster Einschätzung davon aus, dass die Dachbesetzer Anhänger der sogenannten Identitären Bewegung (IB) sind. Auf einem Twitter-Account, der sich der IB zurechnet, wurde ein Foto der Aktion mit Transparent veröffentlicht . (…) Auf dem Transparent stand: „DGB hat mitgeschossen“. Der „Stuttgarter Zeitung“ zufolge bezogen sich die Aktivisten offenbar auf einen Vorfall vom 16. Mai . Demnach sei ein Mitglied der rechtspopulistischen Betriebsräte-Vereinigung Zentrum Automobil am Rande einer Demo gegen die Corona-Beschränkungen schwer verletzt worden. Ein Flyer wurde vor dem DGB-Haus gefunden…“ Meldung vom 30.5.2020 beim SWR - Siehe noch zu den Hintergründen „DGB verurteilt Anschlag auf Willi-Bleicher-Haus“ vom 31.5.2020 bei den Beobachternews : „Hat der DGB Mitschuld am linken Mordanschlag auf Andreas Ziegler, der am 16. Mai von Antifa-Aktivisten aus einer DGB Kundgebung heraus lebensgefährlich verletzt wurde? Seit dem Kopfschuss aus einer Gaspistole liegt er im Koma. Aktivisten der Identitären Bewegung meinen: „Der DGB hat mitgeschossen!“ Mit dieser Botschaft besetzten sie die Zentrale des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Stuttgart. (…) Zu den Hintergründen erklärt das AABS: „Mit der heutigen Aktion bezieht sich die „faschistische NGO“ auf Mitglieder des rechten Pseudo-Gewerkschaft „Zentrum Automobil“ die im Zuge einer Auseinandersetzung am Rande einer Querdenken 711-Demos verletzt wurden. Die heutige 30-Sekunden-PR-Aktion der IB kommt nicht aus heiterem Himmel und verdeutlicht einmal mehr die tiefen Verstrickungen von „Zentrum“ in die faschistische Bewegung. Während der Zentrum-Chef Hilburger den Song für das NSU Bekennervideo komponierte und Mitglieder wie Rico Heise direkt aus dem Blood & Honour-Milieu kommen, sucht der Verein auch in der aktuellen Zeit den offenen Schulterschluss zur faschistischen Bewegung. Die Zusammenarbeit mit der IB und der nahestehenden Gruppe „1 Prozent“ um Simon Kaupert ist nicht neu. Kaupert, selbst ehemaliges Mitglied der IB, dreht seit knapp einem Jahr Werbevideos für den Verein „Zentrum Automobil e.V.“…“
- Siehe zu „Zentrum Automobil“ unser Dossier: „Zentrum Automobil e.V.“ – eine neofaschistische Betriebsgruppe bei Daimler (nicht nur in Stuttgart)