17. Januar 2014: Antifa-Demo in Magdeburg!
Dossier
Wie jedes Jahr im Januar laufen Nazis durch Magdeburg, um der Zerstörung der Stadt von 1945 zu gedenken. Mittlerweile ist dieser sogenannte Trauermarsch mit bis zu 1300 Teilnehmern zum größten in ganz Deutschland geworden. Eine enorme Plattform für die Neonaziszene, aber auch für ihre Geschichtsverfälschung und ihre völkische Propaganda. Siehe dazu:
- Magdeburg, eine Stadt im Ausnahmezustand
Erster Bericht von der Demonstrationsbeobachtung des Komitees für Grundrechte und Demokratie vom 19.01.2014. Aus dem Text: „… Vormittags gab es jedoch in der Innenstadt Richtung Stadtfeld einen polizeilichen Angriff auf eine Spontandemonstration. Ohne polizeiliche Vorwarnung, ohne vorhergehende Aufforderung stürmte eine Berliner Hundertschaft in die Demonstration, teilte Faustschläge und Fußtritte aus, um ein Transparent zu beschlagnahmen, das kurze Zeit später zurückgegeben wurde. Einige Zeit später drangen Polizeieinheiten in diese Versammlung ein, um Einzelne herauszuzerren, Personalien festzustellen und in Gewahrsam zu nehmen. Eine potentiell eskalierende und unverhältnismäßige Maßnahme. (…) Als nachmittags bekannt wurde, dass die „Gedenkmarschierer“ im Süden der Stadt, ausgehend vom SKET-Bahnhof, demonstrieren würden, versuchte die Polizei, diese Region weiträumig abzusperren. Protest in Sicht- und Hörweite ist in Magdeburg politisch nicht gewollt. (…) Immer wieder beobachteten wir verschiedene Länderpolizeien, auch mit der Bundespolizei kooperierend, die sachlich mit dem Protest und ihrem Auftrag, die Gruppen auseinanderzuhalten, umgingen. Die über zwanzig Fest- oder Ingewahrsamnahmen machen jedoch deutlich, dass auch unverhältnismäßig gegen Einzelne vorgegangen wurde. Vor allem all diejenigen, die dem polizeilichen Feindbild „der Autonomen“, „des schwarzen Blocks“ entsprechen, sind von polizeilicher Gewalt bedroht. Auch das oft martialische Auftreten der Polizei mit Helmen und gepanzerter Schutzkleidung bis hin zum Einsatz einer Pferdestaffel war angesichts der Friedlichkeit des Protestes überflüssig. Der Ausnahmezustand wurde auch daran deutlich, dass der Hauptbahnhof fast den ganzen Tag weitgehend abgeriegelt war. Über lange Zeit wurden Personen, die die Polizei relativ willkürlich den Demonstrierenden zurechnete, nicht in den Bahnhof hineingelassen…“
- [MD]: Naziaufmarsch und Proteste (Fotoseiten)
„Mehrere tausend Menschen protestierten gegen Neonazis in Magdeburg / Aufmärsche konnten an mehreren Punkten durch Blockaden verhindert werden / Neonazis blieb nur eine kurze Strecke am SKET Industriepark…“ Bericht und Links zu Fotos vom 19.01.2014 bei indymedia
- Nazi-Aufmarsch in Magdeburg: „Auf Biegen und Brechen“
„In Magdeburg konnten trotz breitem Protest Rechstextreme ihren „Trauermarsch“ ausrichten. Politiker machen die Polizei verantwortlich…“ Bericht von Andreas Speit in der taz online vom 18.01.2014
- Magdeburg: 10.000 Menschen demonstrieren gegen Neonazis
„700 Neonazis versammelten sich in Magdeburg anlässlich der Bombardierung der Stadt 1945. Etwa 15-mal so viele Menschen demonstrierten gegen sie – weitgehend friedlich…“ Bericht vom 18. Januar 2014 in der Zeit online
- Naziaufmarsch am 18. Januar 2014 in Magdeburg verhindern
Dossier samt Ticker etc. bei indymedia linksunten
- Letzte Informationen für die Demonstration!
„Die für morgen, den 17. Januar 2014 geplante antifaschistische Demonstration am Vorabend des Naziaufmarsches in Magdeburg ist weiterhin unangemeldet! Etwa 100 Meter vom Hauptbahnhof entfernt, vor dem Kino, ist allerdings eine Kundgebung ab 17:00 Uhr angemeldet. Sollte es vor 18:00 Uhr zu Provokationen der Polizei kommen, nutzt diese Kundgebung um euch in der Nähe des Hauptbahnhofs aufzuhalten…“ Meldung vom 16.01.2014 von und bei der Initiative „Vorabenddemo Magdeburg“
- Demonstrationsbeobachtung in Magdeburg
„Das Komitee für Grundrechte und Demokratie hat sich entschlossen, am 18. Januar 2014 in Mag-deburg eine Demonstrationsbeobachtung zu organisieren. Bereits in den letzten Jahren haben NPD, Kameradschaften und autonome Nationalisten, ähnlich wie in Dresden, das Gedenken an die Bombardierung Magdeburgs für ihre nationalistischen und rassistischen Aufmärsche instrumentalisiert. Unter dem Motto “Initiative gegen das Vergessen” betreiben sie ihre geschichtsignorante Verleugnung von Zusammenhängen und von Verantwortung. Der dagegen gerichtete Protest sah sich in den letzten Jahren teilweise von der Polizei bedrängt und verfolgt. Während die „Meile der Demokratie“, fernab vom „Trauermarsch“ der Rassisten, von den Honoratioren der Stadt unterstützt wird, wurden all diejenigen, die zu Gegendemonstrationen und Blockaden aufriefen, kriminalisiert. Aber auch Blockaden stehen unter dem Schutz des Versammlungsrechts…“ Pressemitteilung vom 14.1.2014
- Demo in Magdeburg bleibt unangemeldet!
„Antifaschistische Demonstration am Vorabend (17.01.2014) des Naziaufmarsches in Magdeburg bleibt unangemeldet – Konsequenz zur derzeitigen Repression und Einschränkung des Versammlungsrechts! Die geplante antifaschistische Demonstration am 17. Januar 2014 in Magdeburg wird von uns, der Initative „Vorabenddemo Magdeburg“, nicht angemeldet. Diese Entscheidung ist unsere Konsequenz aus der anhaltenden staatliche Repression gegen linke Strukturen in Sachsen-Anhalt und der massiven Einschränkung des Versammlungsrechts durch Staat und Polizei in den vergangenen Wochen… Pressemitteilung vom 07. Januar 2014
- Spuck auf Rechts Rap. „Seid dabei – Mobiclip Magdeburg 2014“
Mobiclip bei youtubemit Homes, Albino, Kaveh, Boykott, Kaputze Martin Meiwes, Çığır, Riva (Anarchist Academy) u.a. Durch die Unterstützung von Left Vision und den bewundernswerten Aufwand und Aktionismus der Organisatorin ist dieser Mobi-Clip entstanden. Die Idee zum Video war, dass verschiedenste Rapper Parts schreiben, um zum einen an die Todesopfer rechter Gewalt in Magdeburg zu erinnern (Bsp.: Torsten Lamprecht und Frank Böttcher) und zum anderen dazu aufzurufen, den Aufmarsch am 18.1.2014 zu verhindern. Innerhalb von zwei Tagen drehte das Team an denjenigen Orten Magdeburgs, wo Menschen durch Nazis umgebracht wurden, aber auch vor linken Einrichtungen oder in der Innenstadt.
- 17. Januar 2014: Antifa-Demo in Magdeburg!
„Der jährlich stattfindende Naziaufmarsch im Januar in Magdeburg gehört zu den wenigen verbliebenen, regelmäßigen Großevents für Neonazis in Deutschland. Eine Verhinderung durch Massenblockaden, wie es sie beispielsweise in Dresden gab und die dazu führten, dass der jährliche Aufmarsch nicht mehr stattfindet, gelangen in Magdeburg bisher nicht. Ein Grund dafür ist u.a. das Zusammenspiel von Nazis und Polizei. Letztere kriminalisiert antifaschistischen Protest und prügelt den Faschisten mit aller Kraft die Straßen frei. Mehrere Menschen sitzen im Knast, weil sie sich dem Aufmarsch in den vergangenen Jahren in den Weg stellten und etliche Verfahren wurden eingeleitet, die mit teils drastischen Strafen für die Betroffenen endeten…“ Siehe zur Demo am Freitag, 17. Januar 2014 ab 18 Uhr am Hbf in Magdeburg die Mobilisierungsseite der Initiative „Vorabenddemo Magdeburg“