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Nach massenhaften Protesten: Die Regierung Vietnams verschiebt die Einführung wirtschaftlicher Sonderzonen

Eingestürztes Baugerüst in Vietnam - 16 TodesopferDemonstrationen in Nha Trang, Binh Thuan, Hanoi und Ho Chi Minh Stadt, Streiks in den Industriezonen der Provinzen Long An und Tien Giang: Das war der Protesttag gegen die Einführung wirtschaftlicher Sonderzonen an Vietnams Küsten, die für 99 Jahre gelten sollen. Mit den weltweit üblichen Vorrechten für Kapitalisten und Nachteilen für Arbeiterinnen und Arbeiter, was diese offensichtlich ziemlich gut wissen – oder es, wenige Tage vor Beschluss, auch nachlesen konnten. Erleichterungen von Visa für diese Regionen und die Einführung von Flug-Billigverbindungen aus Nachbarländern gehören ebenso zum Paket, wie Ausnahmen von ILO-Bestimmungen, die Vietnam eigentlich unterzeichnet hat – was ebenso Ausnahmen vom vietnamesischen Arbeitsgesetz bedeutet. In dem Artikel „Workers say no to Vietnam’s ‘Special Exploitation Zones’“ von Angie Ngoc Tran am 18. Juli 2018 bei New Mandala externer Link werden Bestimmungen für diese Zonen ebenso dargestellt und kritisiert, wie über die Proteste berichtet. Und: Es wird auch sehr deutlich gemacht, für Kapitalisten welchen Ursprungs diese Zonen sein sollen – und warum die protestierenden Menschen gerade dagegen erst recht sind: Aufgrund Erfahrungen mit chinesischen Unternehmen. Die Verschiebung werde mit Sicherheit kein Ende der Pläne bedeuten, bedeute aber ein Zugeständnis an die Proteste.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=181842
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