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Innere Widersprüche: Der Kampf um die Freilassung inhaftierter Arbeiter:innen in Venezuela

Demonstration für die Befreiung inhaftierter Arbeiter:innen in Venezuela„… In der Realität haben Lohnkürzungen zu Verarmung geführt, während zugleich eine Reihe fortschrittlichen Maßnahmen der Chávez-Regierungen abgeschafft wurden. Natürlich hat diese regressive Politik zu wachsenden sozialen Spannungen beigetragen, denen mit der Kriminalisierung von Kämpfen begegnet wurde. (…) Da ist der Fall von Alfredo Chrinos, er wurde physisch und psychisch unter Druck gesetzt, sich als Agent des CIA zu erklären. Man zeigte ihm sogar ein gefälschtes US-Visum auf seinen Namen, damit er die Anklage annimmt. Das ist wirklich unerhört, denn Alfredo hat Venezuela nie verlassen und besitzt nicht einmal einen Reisepass. Druck auf Gefangene auszuüben, damit sie sich außerhalb des Gerichts für schuldig erklären, ist leider sehr verbreitet. (…) Wir begannen zuerst damit, uns für die Befreiung von Alfredo und Aryenis zu organisieren. Dieser Kampf hat uns jedoch auf viele ähnliche Fälle aufmerksam gemacht. Daraufhin haben wir beschlossen, das Komitee [für die Befreiung der inhaftierten Arbeiter:innen] zu gründen…“ Aus dem Interview von Cira Pascual Marquina vom 1. Juni 2022 bei amerika21 mit Thaís Rodríguez externer Link – siehe mehr daraus:

  • Weiter aus dem Gespräch von Cira Pascual Marquina vom 1. Juni 2022 in amerika21 externer Link in der Übersetzung Vilma Guzmán mit der chavistische Filmemacherin und Aktivistin Thaís Rodríguez zu den Menschenrechten in Venezuela: „… Wir können sagen, dass es in der Geschichte Venezuelas ein Davor und ein Danach gibt, was die Menschenrechte angeht. Als Chávez 1999 an die Macht kam, hatte Venezuela Jahrzehnte neoliberaler Politik durchgemacht. Diese ging Hand in Hand mit der Kriminalisierung von Protest und systematischer staatlicher Repression. Die Verfassung von 1999 war das erste wirkliche Instrument, um die Menschenrechte des venezolanischen Volkes zu garantieren. Sie richtet sich gegen Praktiken staatlicher Repression, wie die Verletzung eines ordnungsgemäßen Verfahrens, Folter und gewaltsames Verschwindenlassen, die in der Vierten Republik [1958-1999] üblich waren. Darüber hinaus fördert die Verfassung soziale Gerechtigkeit: Allgemeiner existenzsichernder Lohn, Zugang zu Gesundheitsversorgung, Wohnraum und Bildung sind Rechte, die in der Verfassung verankert sind. Aus einer linken Perspektive sind das grundlegende Menschenrechte. (…) Als Chávez starb, stürzte Venezuela in eine Situation der politischen und wirtschaftlichen Instabilität. Die Rechte, sowohl die ausländische als auch die nationale, konspirierte, um eine politische und wirtschaftliche Krise zu erzeugen, und sie hatte Erfolg. Dies zwang die Regierung, sich auf eine defensive Position zurückzuziehen. Während die Angriffe weitergingen, entschied sich die Regierung für pragmatische Lösungen und öffnete so den Weg für neoliberale Politik. Wo stehen wir also heute? Venezuela hat äußere Widersprüche mit dem US-amerikanischen und europäischen Imperialismus, aber das Volk leidet auch unter den Folgen der Strukturanpassungsmaßnahmen. Die Widersprüche haben ihren Ursprung in den Vereinbarungen der Regierung mit der Bourgeoisie und in der weit verbreiteten Korruption…“
  • Siehe das Comité de familiares y amigos por la libertad de lxs trabajadorxs presxs externer Link
  • Siehe auch:
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=201461
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